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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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Außerdem hatten Sean Halls Beobachtungen, die sich über mehrere Wochen erstreckten, ergeben, daß Earlshores zwei Gehilfen mit ihm unter einer Decke steckten. »Ein hoher Prozentsatz Ihrer Gewinne aus der Bar wird abgeschöpft«, erklärte O’Keefe, »und nach allem, was ich sonst gehört habe, würde es mich nicht wundem, wenn das nicht schon eine ganze Weile so geht.«
    Warren Trent hatte dem Bericht reglos, mit ausdrucksloser Miene gelauscht, obwohl er innerlich heftig bewegt und erbittert war. Trotz des Vertrauens, das er Tom Earlshore entgegengebracht, und ihrer langjährigen Freundschaft, an die er geglaubt hatte, bezweifelte er nicht im mindesten, daß O’Keefes Informationen der Wahrheit entsprachen. Er hatte zu viel von den Spionagetricks der großen Hotelkonzerne gehört, um nicht überzeugt zu sein, und außerdem hätte Curtis O’Keefe die Anschuldigung ohne ausreichende Beweise wohl kaum geäußert. Warren Trent argwöhnte seit langem, daß sich O’Keefes Spitzel vor der Ankunft ihres Chefs ins St. Gregory eingeschlichen hatten. Mit dieser ätzenden persönlichen Demütigung hatte er allerdings nicht gerechnet. »Sie sagten, nach allem, was Sie sonst gehört haben … was meinten Sie damit?«
    »Ich möchte damit sagen, daß Ihr angeblich so loyales Personal bis in die Knochen korrumpiert ist. Es gibt kaum eine Abteilung, in der man Sie nicht ausbeutet und betrügt. Meine Informationen sind natürlich lückenhaft, aber was ich an Material habe, überlasse ich Ihnen gern. Wenn Sie es wünschen, fordere ich einen detaillierten Bericht an.«
    »Danke.« Die Antwort war ein kaum vernehmbares Flüstern.
    »Die Leute, die für Sie arbeiten, sind zu fett. Das war das erste, was mir bei der Ankunft auffiel. Ich habe das von jeher als Warnsignal betrachtet. Sie haben sich den Bauch mit gutem Hotelessen vollgestopft. Außerdem plündert man Sie aus, was das Zeug hält.«
    Die Stille in dem kleinen Speisezimmer wurde nur vom gedämpften Ticken einer holländischen Wanduhr unterbrochen. Nach einer Weile sagte Warren Trent mühsam und mit einem Anflug von Müdigkeit: »Was Sie mir eben mitgeteilt haben, dürfte meine Einstellung ändern.«
    »Das dachte ich mir.« Curtis O’Keefe machte Anstalten, sich die Hände zu reiben, besann sich aber gerade noch rechtzeitig. »Nun, da wir diesen Punkt erreicht haben, wäre es mir lieb, wenn Sie mein Angebot in Erwägung ziehen würden.«
    Warren Trent erwiderte trocken: »Mir hat geschwant, daß das kommen würde.«
    »Es ist ein faires Angebot, besonders unter den gegenwärtigen Umständen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß ich über Ihre derzeitige finanzielle Lage im Bilde bin.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Lassen Sie mich kurz zusammenfassen: Ihr persönlicher Anteil an diesem Hotel beträgt einundfünfzig Prozent des Aktienkapitals; damit haben Sie die Kontrolle.«
    »Richtig.«
    »Im Jahre 1939 haben Sie das Hotel neu finanziert – mit einer Hypothek von vier Millionen Dollar. Davon sind zwei Millionen noch nicht beglichen und am Freitag fällig. Falls Sie nicht zahlen, übernehmen die Gläubiger das Hotel.«
    »Stimmt auch.«
    »Vor vier Monaten versuchten Sie die Hypothek zu erneuern. Man wies Sie ab. Sie boten den Gläubigern bessere Bedingungen, aber auch darauf gingen sie nicht ein. Seitdem sind Sie auf der Suche nach anderen Geldgebern. Erfolglos. Und in den paar Tagen, die Ihnen noch bleiben, haben Sie nicht die mindeste Chance, noch jemanden aufzutreiben.«
    »Das kann ich nicht akzeptieren«, knurrte Warren Trent. »Derartige Transaktionen werden häufig kurzfristig arrangiert.«
    »Nein, eben nicht. Und ganz besonders dann nicht, wenn die Verluste so hoch sind wie bei Ihnen.«
    Warren Trent kniff die Lippen zusammen, sagte jedoch nichts.
    »Ich erbiete mich, Ihnen das Hotel für vier Millionen Dollar abzukaufen«, erklärte O’Keefe. »Zwei Millionen werden erzielt durch Erneuerung der Hypothek, und ich brauche Ihnen wohl nicht erst zu versichern, daß es mir ein leichtes sein wird, das in die Wege zu leiten.«
    Trent nickte, die unverhohlene Selbstzufriedenheit des anderen verdrießlich zur Kenntnis nehmend.
    »Die Restsumme setzt sich zusammen aus einer Million Dollar in bar, die es Ihnen ermöglicht, Ihre kleinen Aktionäre auszuzahlen, und einer Million Dollar in Aktien des O’Keefe-Konzerns – eine Neuauflage, die noch geregelt werden muß. Außerdem behalten Sie, als zusätzliche persönliche Entschädigung, das Nutzungsrecht

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