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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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bezweifelte, blickte hastig zur Seite, wurde jedoch sogleich eines Besseren belehrt. Trent meinte es ernst. Auch das war merkwürdig an Dodo: Manchmal verstand sie sich, offenbar ganz instinktiv, mit den unwahrscheinlichsten Leuten.
    Als sie im Korridor die Hand unter seinen Arm schob, spürte er, wie sich seine Sinne regten.
    Aber er sagte sich mahnend, daß er zuerst beten und, wie es sich gebührte, Gott seinen Dank abstatten mußte für den erfolgreichen Abend.

 

    14
    »Es ist ausgesprochen spannend, wenn ein Mädchen in seiner Handtasche nach dem Wohnungsschlüssel kramt«, bemerkte Peter McDermott.
    »Und es ist außerdem ein zwiefaches Symbol«, sagte Christine und suchte weiter. »Die eigene Wohnung ist ein Beweis für die Unabhängigkeit der Frauen, aber am Verschlampen des Schlüssels zeigt sich, daß sie noch ein paar weibliche Eigenschaften übrigbehalten haben. Hier! Ich hab’ ihn gefunden!«
    »Halten Sie ihn schön fest.« Peter nahm Christine bei den Schultern und küßte sie. Es war ein langer Kuß, und am Ende lag Christine in Peters Armen.
    Schließlich sagte sie ziemlich atemlos: »Die Miete ist bezahlt. Wenn wir schon solche Absichten haben, dann wenigstens unter Ausschluß der Öffentlichkeit in meinen eigenen vier Wänden.«
    Peter nahm ihr den Schlüssel aus der Hand und sperrte die Wohnungstür auf.
    Christine legte ihre Tasche auf ein Seitentischchen und sank auf das Sofa. Mit einem erleichterten Aufatmen streifte sie ihre engen Lacklederpumps ab.
    »Zigarette?« Er setzte sich neben sie.
    »Ja, bitte.«
    Ein Gefühl freudiger Erwartung und leichter Benommenheit erfüllte ihn. Er war sich der Situation überdeutlich bewußt und spürte, daß alles, was zwischen ihnen geschehen mußte, noch heute geschehen würde, falls er es so wollte.
    »Das ist wohltuend«, sage Christine. »Einfach bloß dazusitzen und zu reden.«
    »Aber wir reden ja gar nicht.« Er griff nach ihrer Hand.
    »Dann sagen Sie doch was.«
    »Reden war eigentlich nicht das, was –«
    »Ich weiß. Fragt sich nur, wohin wir gehen und ob überhaupt und warum.«
    »Könnten wir nicht einfach den Dingen ihren Lauf lassen …«
    »Dann wäre es kein Spiel. Nur eine Gewißheit.« Sie verstummte und dachte nach. »Das war eben der zweite Kuß, und etwas Chemisches hat da unbedingt mitgespielt.«
    »Also, ich finde, was das betrifft, waren wir auf dem besten Wege.«
    »Wir brauchten also nur die natürliche Entwicklung abzuwarten.«
    »Freilich, und da bin ich Ihnen schon meilenweit voraus.«
    »Im Bett, vermute ich.«
    Er sagte träumerisch: »Ich habe die linke Hälfte genommen – wenn man mit Blickrichtung zum Kopfende steht.«
    »Ich fürchte, ich habe eine Enttäuschung für Sie.«
    »Sagen Sie’s nicht. Lassen Sie mich raten. Sie haben vergessen, sich die Zähne zu putzen. Macht nichts, ich warte.«
    Sie lachte. »Mit Ihnen kann man nicht reden …«
    »Reden war eigentlich nicht das, was …«
    »Ich weiß, und damit sind wir wieder am Anfang angelangt.«
    Peter lehnte sich zurück und blies ein, zwei, drei Rauchringe in die Luft.
    »Das wollte ich auch immer, aber ich hab’s nie geschafft«, sagte Christine.
    »Was für eine Enttäuschung?« fragte er.
    »Es ist nur so ein Gedanke. Ich finde, falls … das geschieht, was geschehen könnte, dann sollte es uns beiden eigentlich etwas bedeuten.«
    »Und würde es Ihnen denn etwas bedeuten?«
    »Ich glaube schon. Ich bin mir nicht sicher.« Wie sie auf das, was nun kam, reagieren würde, wußte sie noch weniger.
    Er machte seine Zigarette aus, griff dann nach Christines Zigarette und drückte sie auch aus. Als er ihre Hände in seine nahm, spürte sie, wie ihre Selbstsicherheit zerbröckelte.
    »Wir müssen uns kennenlernen.« Sein Blick forschte in ihrem Gesicht. »Worte sind nicht immer das beste Mittel.«
    Seine Arme streckten sich ihr entgegen, und sie kam zu ihm, zuerst fügsam sich seinen Küssen unterwerfend, dann mit wachsender Erregung. Sie stieß verlangende, unzusammenhängende Laute aus; ihre Besonnenheit schwand dahin, alle Vorbehalte lösten sich in nichts auf. Zitternd und mit Herzklopfen sagte sie sich, daß nun alles seinen Lauf nehmen mußte; weder Zweifel noch Einwände würden jetzt noch etwas ändern. Sie konnte Peters hastige Atemzüge hören und schloß die Augen.
    Eine Pause, und dann waren sie plötzlich nicht mehr nahe beieinander.
    »Es gibt manchmal Dinge, an die man sich erinnert, und die im unpassendsten Moment mit einmal auftauchen«,

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