Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
du?«
»Piper.«
»Kannst du mich zu deiner Mama bringen, Piper?«
Das Mädchen rannte auf der Stelle los, und Sam folgte ihr ins Haus hinein. Dort lag eine Frau zusammengekauert auf dem Sofa, die Arme um den runden Bauch geschlungen. Sie weinte zwar nicht, doch in ihren weit aufgerissenen Augen stand grenzenlose Furcht.
Sie war groß, schlank und blond, und ihr Gesicht ähnelte einer anderen Frau aus Sams Vergangenheit immerhin so sehr, dass es ihm einen scharfen Splitter ins Herz trieb, noch bevor er sich dagegen wappnen konnte.
Dianna .
Energisch schob er jeden Gedanken an seine Ex beiseite und kniete sich neben die Frau. »Ich bin Feuerwehrmann und hier, um Ihnen zu helfen. Wie heißen Sie?«
Ihre Lippen bebten, und er sah die Tränenspuren auf ihren Wangen. »Tammy.«
»Ihre Tochter hat mir gesagt, dass es Ihnen nicht gut geht.«
»Die Wehen haben eingesetzt«, flüsterte sie. »Aber eigentlich ist es noch zu früh. Und ich hatte bereits eine Fehlgeburt.«
Jedes ihrer Worte trieb ihm ein Messer in die Magengrube. Er wusste besser als irgendwer sonst, wie qualvoll es war, ein Kind zu verlieren. Er spürte ein starkes Ziehen in der Brust, und etwas schnürte ihm die Kehle zu, doch er ließ nicht zu, dass dieses Gefühl die Oberhand gewann.
Nach zehn Jahren als Hotshot hatte er gelernt, sich durch nichts und niemand von der Aufgabe, die vor ihm lag, ablenken zu lassen.
Durch das Fenster über der Couch konnte er erkennen, wie sich die Baumwipfel unter dem kräftigen Bergwind krümmten. Es war nur eine Frage von Minuten, bevor die Flammen über das Haus herfallen würden.
Sam fragte sich, ob sie es überhaupt lebend hier raus schaffen konnten, denn für Joe würde es nahezu ein Ding der Unmöglichkeit sein, sie bei dem Sturm hier aufzusammeln.
Tammys Stimme klang panisch: »Das Telefon funktioniert nicht mehr, und mein Mann hat das Auto genommen. Ich war mir sicher, dass wir verloren sind.« Sie begann zu weinen. »Ich will nicht, dass meinem Baby etwas passiert – oder meinem kleinen Mädchen.«
Verdammt, hier war wirklich kein Platz für Zweifel oder bloße Vermutungen! Er musste sie von hier wegbringen.
»Können Sie laufen?«
Sie versuchte, sich aufzurichten, sank aber sofort wieder auf die Kissen zurück.
»Es tut so weh«, sagte sie, und es war offensichtlich, dass sie sich wegen der Krämpfe kaum aufrecht halten konnte.
So wie das Feuer um sie herum tobte, konnte Joe unmöglich nahe genug an das Haus herankommen. Außerdem war Tammy nicht in der Verfassung, eine Leiter hinaufzuklettern – also musste Sam einen Landeplatz ausfindig machen.
Er zog das Funkgerät hervor: »Joe, ich bin mit einer schwangeren Frau und ihrer Tochter in nordwestlicher Richtung unterwegs. Wir brauchen dich für den Krankentransport, melde dich, sobald du eine Landemöglichkeit gefunden hast. Und mach schnell!«
Behutsam und mit geübtem Griff hob er Tammy von der Couch. »Legen Sie mir die Arme um den Nacken, und halten Sie sich gut fest.« Er wandte sich an Piper: »Du siehst so aus, als wärst du ziemlich schnell.«
»Das bin ich auch.«
Er schenkte dem niedlichen Mädchen ein Lächeln. »Sehr gut. Dann lass uns ganz fix von hier verschwinden. Wir müssen einen Hubschrauber erwischen.«
Sam trug Tammy vorsichtig hinaus, und sie schafften es bis zu dem Ufer des Baches am Rande des Grundstücks. Der beißende Geruch von frischem Rauch lag in der Luft, und Sam wies Mutter und Tochter an, Mund und Nase mit ihren T-Shirts zu bedecken.
Joe gab per Funk durch, dass er eine halbe Meile von der Hütte entfernt eine Lichtung entdeckt hatte. Der Berghang, der aus dem Tal heraus zur Wiese führte, war ziemlich steil, aber Tammy wog trotz ihrer Schwangerschaft nicht viel.
»Wie hältst du dich, Piper?«, fragte er das tapfere kleine Mädchen, als sie sich an den Aufstieg machten.
»Mir geht es gut. Ich bin wirklich schnell, stimmt’s?«
»Und wie, Piper. Tammy, haben Sie Schmerzen? Sollen wir langsamer gehen?«
Sie hatte sich etwas beruhigt, und er ahnte, was jetzt in ihr vorging. Sie wollte nur noch weg, um so schnell wie möglich in den Helikopter und ins Krankenhaus zu kommen.
»Nein, bitte beeilen Sie sich«, lautete ihre Antwort.
Da er weder auf der Couch noch an ihren Kleidern Blut gesehen hatte, betete er, dass die Krämpfe nicht eine Fehlgeburt ankündigten.
Sein eigenes Kind hatte er nicht rechtzeitig retten können. Bei diesem hier musste er es einfach schaffen.
»Es wird alles gut werden«,
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