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Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Titel: Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bella Andre
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versprach er und hoffte, dass es der Wahrheit entsprach.
    Allerdings konnte er Joe nicht hören, sondern nur das Tosen der heißen Flammen, die bereits die Nebengebäude verschlangen. Würde er es schaffen, sie alle drei von dem Berg herunterzubekommen, bevor sie als Nächstes dran glauben mussten?
    Doch Gott sei Dank ertönte genau in diesem Moment das laute Schwirren der Rotorblätter über ihnen.
    »Joe wird uns hier rausholen«, sagte er, und nur wenige Minuten später hatten sie den Hang erklommen und sahen, dass der Hubschrauber bereits gelandet war und auf sie wartete. Mit vereinten Kräften hoben die beiden Männer Tammy in die Kabine.
    Auf dem Weg ins Krankenhaus kam ihnen ein weiterer Helikopter entgegen, der eine Ladung Löschwasser brachte. Sam drückte Tammys Hand, lächelte sie an und sagte: »Wenn die Männer schnell genug sind, werden sie vielleicht sogar Ihr Haus retten können, bevor das Feuer von den Nebengebäuden auf das Haupthaus überspringt.«
    »Die Hütte ist mir egal«, sagte sie mit schwacher Stimme. »Alles, was ich mir wünsche, ist, dass das Baby gesund ist.«
    Ihm ging es genauso. »Ich weiß«, sagte er. »Es dauert nicht mehr lange, okay?«
    Piper hielt die andere Hand ihrer Mutter umklammert. »Du wirst wieder gesund, Mama. Und meine kleine Schwester auch.«
    Sam atmete tief durch, denn der Schmerz in seiner Brust drohte ihn entzweizureißen. Wenn die Dinge anders verlaufen wären, dann hätte er jetzt ein Kind in Pipers Alter.
    Als sie wenig später das Krankenhaus erreichten, hatten immer noch keine Blutungen eingesetzt. Sam war maßlos erleichtert. Eine Krankenschwester kam mit einem Rollstuhl herbeigeeilt und nahm Tammy mit sich, doch Piper blieb neben Sam stehen.
    »Du hast meine Mom gerettet. Und auch mein Geschwisterchen.«
    Ihr Lächeln traf ihn wie ein Sonnenstrahl, und dann schlang sie plötzlich die dünnen Ärmchen um seine Beine und vergrub das Gesicht in seinem Anzug. Genauso schnell, wie das geschehen war, hatte sie ihn auch schon wieder losgelassen und rannte den Gang entlang hinter der Krankenschwester und ihrer Mutter her.
    Es würde alles gut ausgehen. Tammy und ihr Mann würden stolze Eltern eines kleinen Mädchens werden. Und Piper würde ihr eine tolle ältere Schwester sein.
    Trotzdem hielt etwas Dunkles, Hartes seine Brust umklammert – ein dumpfer Schmerz, den er nie vollständig unterdrücken konnte.
    Als er wieder vor die Tür trat, stand Joe kettenrauchend in dem dafür ausgewiesenen Bereich des Parkplatzes.
    »Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob ich das, was du heute getan hast, unglaublich mutig oder einfach vollkommen hirnverbrannt finden soll«, sagte Joe. »Dieses Feuer hat sich mit rasender Geschwindigkeit ausgebreitet. Was, wenn es dich erwischt hätte, bevor ich eine Landemöglichkeit gefunden und dich rausgeholt hätte?«
    Wenn er sich selbst gegenüber ehrlich sein wollte, dann musste Sam zugeben, dass ihm kein Einsatz bisher so nahegegangen war, auch wenn er sich bereits in vergleichbar gefährlichen Situationen befunden hatte.
    Und es war ihm auch noch niemals so schwergefallen, sich zusammenzureißen und auf die Aufgabe zu konzentrieren, die vor ihm lag.
    Doch nichts davon würde er seinem Freund gegenüber zugeben, also sagte er bloß: »Ich habe nur getan, was getan werden musste.«
    Joe zog noch ein paarmal hektisch an seiner Zigarette, dann ließ er sie auf den Boden fallen und zündete sich die nächste an. »Es war jedenfalls eine nervenaufreibende Sache zu wissen, dass du da draußen mitten in einem Feuersturm festsaßt.« Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. »Wäre echt scheiße, wenn du draufgehst, während ich auf dich aufpasse.«
    »Wohl wahr«, pflichtete Sam ihm bei und versuchte, die Anspannung zu vertreiben, die ihm immer noch schwer auf den Schultern lastete. »Wenn du mit einem Mann weniger zurückgekommen wärst, hättest du das nie wiedergutmachen können.«
    Nachdem sie über Funk Bescheid bekommen hatten, dass das letzte Feuer gelöscht war, flog Joe Sam zur Feuerwache von Tahoe Pines zurück. Während sie über den See glitten, starrte Sam auf das blaue Wasser und dachte darüber nach, wie sehr die Entscheidung, nach Lake Tahoe zu ziehen, sein ganzes Leben verändert hatte.
    Bis dahin war er nur ein Junge aus der Vorstadt gewesen, immer von Zäunen umgeben und ständig mit seinem kleinen Bruder im Schlepptau, da seine Mutter voll und ganz damit beschäftigt war, allen eine intakte Ehe vorzuspielen.

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