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Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit

Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit

Titel: Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bella Andre
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bis er schweißbedeckt auf dem Betonfußboden lag. Aber genützt hatte es nichts. Nach wie vor konnte er an nichts anderes denken als an Ginger. Also war er laufen gegangen. Die ersten paar Hundert Meter hatte er sich kraftlos gefühlt. Schwerfällig. Als würden Gewichte an seinen Gliedmaßen hängen. Aber das hatte ihn nur noch weiter angespornt, er war entschlossen gewesen, den Schmerz zu überwinden. Mit jedem Stück Wegstrecke hatte er das Tempo gesteigert. Er hatte Kilometer um Kilometer zurückgelegt, war Poplar Cove davongelaufen.
    Doch er hatte Ginger nicht aus seinem Kopf verbannen können.
    Ihr wunderschönes Gesicht. Wie sie morgens aussah – die Locken auf dem Kissen ausgebreitet, ihr üppiger Mund, der zum Küssen einlud. Wie sie ausgesehen hatte, als sie ihm auf der Veranda ihre Liebe erklärt hatte. Er hatte ihr an den Augen ablesen können, dass sie die Wahrheit sprach. Das waren nicht einfach nur in der Hitze der Leidenschaft dahergesagte Worte gewesen.
    Da keiner seiner üblichen Tricks auch nur ansatzweise geholfen hatte, war Connor zurück zur Werkstatt gejoggt. Dort angekommen hatte er sich vor dem Segelboot seines Vaters wiedergefunden. Es war wunderschön, auch wenn es noch nicht fertig gebaut war.
    Das Unwetter, in das er neulich hineingeraten war, hatte das alte Segelboot seiner Großeltern zerstört. Gleich am nächsten Morgen – nachdem Ginger all die Dinge eingefordert hatte, die er ihr nicht geben konnte – war er mit dem Motorboot rausgefahren, um die kleine Jolle wieder zurückzuholen. Sie trieb auf der anderen Seite des Sees im seichten Wasser und war beinahe entzweigebrochen, weil die Wellen sie immer wieder gegen die Steine am Ufer geworfen hatten.
    Das Boot seiner Großeltern mochte er nicht mehr retten können, aber er konnte dieses hier fertigstellen. Nachdem er die ganze Werkstatt durchsucht hatte, fand er schließlich die Baupläne für das Segelboot, die ordentlich zusammengefaltet in einer Schublade lagen.
    Während der schwierigen nächsten Tage, in denen er mit Ginger in der Hütte werkelte, wurde das Boot zu seinem geistigen Anker, seinem Ziel. Auch wenn er während der Arbeit an dem Boot immer noch ständig an sie dachte, konnte er so wenigstens die Stunden bis zum Sonnenaufgang füllen, und danach machte er damit weiter, sie heimlich beim Malen auf der Veranda zu beobachten und ihren Duft einzuatmen, wenn sie an ihm vorbeiging.
    Mit jedem weiteren Tag schien sich die nervöse Anspannung, die ihn seit dem Unfall in der Desolation Wilderness erfüllte – und die einzig in Gingers Gegenwart ein wenig nachgelassen hatte –, geradezu exponentiell zu steigern. Wenn er überhaupt einmal für kurze Zeit auf eine dicke Segelplane in der Werkstatt gebettet schlief, hatte er ständig Albträume. Auch die Arbeit mit Hammer, Silikonpistole und Sandschleifmaschine wurde gefährlicher, da seine Hände immer öfter taub wurden, dann wieder überempfindlich, sodass er ständig aufpassen musste, dass er das Werkzeug nicht fallen ließ.
    Connor stand über das Segelboot gebeugt da, um ihm den letzten Schliff zu verpassen. Bald würde die Sonne aufgehen, dann würde er es ins Wasser ziehen. Fast wünschte er sich ein weiteres Unwetter herbei, das ihn und Ginger wie von höherer Macht bestimmt wieder zusammenbringen würde.
    Aber da er wusste, dass das nicht passieren würde, war er versucht, einen Hammer zu nehmen und seine bisherige Arbeit zu zerstören, damit er wieder von vorne anfangen könnte. Denn wenn er hiermit fertig war, womit zum Teufel sollte er sich dann bloß beschäftigen, um sich von Ginger fernzuhalten?
    Am Tag zuvor war ein Nachbar vorbeigekommen, der auch eine alte Hütte weiter unten am See besaß. Die Jungs aus dem Baumarkt hatten ihn geschickt, weil er sich Connors Arbeit ansehen wollte. Der Hausbesitzer hatte sich stark beeindruckt gezeigt und gesagt, dass es fast unmöglich sei, noch jemanden zu finden, der überhaupt bereit war, an den alten Holzhäusern Renovierungsarbeiten vorzunehmen. Die Baufirmen von heute wären immer nur darauf aus, die alten Gebäude abzureißen und Fertigholzhäuser an ihre Stelle zu setzen. Dann hatte er Connor nach seinen Zukunftsplänen gefragt und ob er sich vorstellen könne, einigen der Anwohnern am See bei den Reparaturen an ihren Häusern zu helfen.
    Connor hatte die handwerklichen Arbeiten durchaus genossen – es war ein befriedigendes Gefühl, mit langen Pinselstrichen über einen Baumstamm zu streichen, bis er golden

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