Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
meine Zeit mit einem verzogenen Kerl zu verbringen.«
Isabel blieb auf und wartete, bis Josh nach Hause kam.
»Was du da vorhin gesehen hast, ist nicht das, was du denkst.«
»Natürlich ist es das.« Er blickte sie finster an. »Du hast es mit irgendeinem Typen beinahe auf der Motorhaube eines Autos getrieben.«
IhrkamdieGallehoch,wennsiedarandachte,welchesBildsichihremSohndagebotenhabenmusste.Gleichzeitigfand sieesnichtrichtig,sichbeiihmdafürzuentschuldigen,dasssieeinganznormalerMenschmitnormalensexuellenBedürfnissenwar.
Trotzdem wollte sie ihn wissen lassen, dass es sich nicht um irgendeinen wildfremden Mann gehandelt hatte.
»Ichkenneihn.Schonlange.AndrewistimFerienhausnebenanaufgewachsen.In Poplar Cove .WirwarenmaleinPaar.«DieWorte»Ichwarsoaltwiedu,undichhabeihngeliebt«kamen ihrüberdieLippen,nochehesiebedachthatte,mitwemsiesprach.
Voller Entsetzen beobachtete sie, wie Joshs Gesichtsausdruck von Wut und Ekel zu tiefster Niedergeschlagenheit wechselte.
»Dad war der einzige Mann, den du je geliebt hast.«
Herrje. Sie hatte nicht daran gedacht, was es für ihn bedeuten würde zu hören, dass sie ein Leben vor ihm und seinem Vater gehabt hatte.
»Natürlich habe ich deinen Vater geliebt. Und auch wenn wir nicht mehr zusammen sind, werde ich ihn immer dafür lieben, dass er mir dich geschenkt hat.«
Aber Josh hörte ihr schon nicht mehr zu. »Ich hab alles ganz genau gesehen. Was du mit dir hast machen lassen. Der einzige Mann, den du lieben solltest, ist Dad, nicht irgend so ein Arschloch, das mal nebenan gewohnt hat. Wegen dir kann mich Hannah jetzt nicht mehr ausstehen.«
DieWorteihresSohnes–dasssiealldieseDingemitAndrewnichtgetanhätte,wennsieihnnichtimmernochliebenwürde – stimmtensienachdenklich.
»Ichliebeihnnicht«,sagtesiewiezusichselbst.Dannerstdrangzuihrdurch,wasJoshdanachgesagthatte.»Hannah?MeinstdudamitdeineFreundin?Wiesokannsiedichnichtmehrausstehen?«
Aber er war mit ihr fertig. »Warum gehst du nicht einfach zu deinem Lover zurück, dann musst du nicht mehr an mich denken. Denn es ist ja wohl mehr als offensichtlich, dass dir außer ihm alle anderen Leute scheißegal sind.«
Das Letzte, was sie von ihm hörte, war das Krachen, mit dem seine Zimmertür ins Schloss fiel. Dann setzte laute Musik ein.
Da wurde Isabel klar, dass all die Dinge, zu denen sie Andrew in Bezug auf Connor geraten hatte, genauso gut auf sie und Josh zutrafen. Je mehr er sich von ihr abwandte und behauptete, er würde sie hassen, desto mehr brauchte er sie.
Ja, sie verstand seine Schwierigkeiten beim Erwachsenwerden, erinnerte sich nur zu gut daran, was für ein Gefühl es war, fünfzehn Jahre alt und vollkommen durcheinander zu sein. Aber auch wenn ihr bewusst war, dass sie sich ein wenig zurückziehen sollte, um ihn seinen eigenen Weg finden zu lassen, bedeutete das nicht, dass sie nicht für ihn da sein konnte, sobald er auf die Nase fiel.
Denn das würde er. Das taten sie alle.
Früher oder später.
23
Bei besonders heftigen Flächenbränden konnte es vorkommen, dass Connor bis zu zweiundsiebzig Stunden am Stück mit wenig bis gar keinem Schlaf auskommen musste. An solchen Tagen hielt ihn einzig sein Adrenalinspiegel und ein paar kalorienreiche Mahlzeiten am Laufen. Außerdem wusste er ja, dass er zufrieden schlafen gehen konnte, sobald das Feuer gelöscht war.
In der letzten Woche hatte er genauso wenig geschlafen, aber dieses Mal war kein befriedigendes Ende in Sicht.
Den ganzen Tag über arbeitete er an den Stämmen. Ginger war ständig bei ihm, nicht nur im Haus, sondern auch in seinen Gedanken. Ihre Worte »Ich wünsche mir einen Ehemann und Partner. Ich will einen Mann … der mich genauso liebt wie ich ihn« spulten sich immer wieder in seinem Kopf ab.
Nie hätte er gedacht, dass er über Andrews Gegenwart so froh sein würde. Mit ihm als stillem Puffer zwischen ihnen waren die Tage einfacher zu ertragen. Aber sobald sein Vater das Haus verließ und es dunkel wurde, geriet Connors Entschluss ins Wanken.
Er hatte gar nicht erst versucht, in der Hütte zu schlafen. Denn ein einziger schwacher Moment würde bereits ausreichen, und schon wäre er oben bei Ginger, würde ihre Tür eintreten, um sie während einiger gestohlener Momente davon zu überzeugen, noch einmal mit ihm das Bett zu teilen. Und dann noch einmal.
Also war er jeden Abend bei Sonnenuntergang in die Werkstatt geflüchtet. In der ersten Nacht hatte er sich die Zeit mit Liegestützen, Situps und Klimmzügen vertrieben,
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