Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
immer der einzige Mensch gewesen, bei dem sie völlig die Kontrolle verloren hatte. Aber obwohl er derjenige war, der sie als Erster geküsst hatte, war das Ganze doch nicht nur seine Schuld. Sie hatte es genauso gewollt wie er. Hatte sich ihm mehr als bereitwillig mitten auf dem Parkplatz hingegeben.
»Er wird darüber hinwegkommen, uns beim Küssen erwischt zu haben.«
»Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Früher hat er immer gesagt, ich sei die beste Mutter der Welt. Wir waren Freunde. Hatten Spaß miteinander.«
Sie wollte weinen. Schreien. Eine ganze Woche durchschlafen.
Andrew noch einmal küssen.
»Aber inzwischen kann ich es ihm einfach nicht mehr recht machen, egal, was ich tue oder sage. Ich habe das Gefühl, ihn zu verlieren. Und das macht mich fertig.«
»Er versucht doch nur herauszufinden, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer das ist.«
Andrew war eigentlich der letzte Mensch auf dieser Welt, mit dem sie ihre Sorgen besprechen wollte, und doch kam es ihr ganz normal vor. So als ob er sie, ungeachtet allem, was zwischen ihnenstand, immer noch besser verstehen würde als alle anderen.
»Haben deine Söhne das auch durchgemacht?«
Sie sah den Schmerz in seinem vom Mondlicht beschienenen Gesicht aufflackern. »Das weiß ich nicht«, gab er zu, und die starke Gefühlsregung in seiner Stimme überraschte sie. »Ich habe immer gearbeitet, war ständig unterwegs auf Geschäftsreisen. Gerade waren sie noch kleine Jungs und als ich dann wieder nach Hause kam, waren Männer aus ihnen geworden. Männer, die nichts mit ihrem Vater zu tun haben wollten.«
»Das tut mir leid.«
»Mir auch. Aber du hast es heute Morgen selbst gesagt: Zwar kann ich die Zeit nicht zurückdrehen und alles besser machen; aber mit ein bisschen Glück und wenn ich mich der Verantwortung stelle, schaffe ich vielleicht eine bessere Zukunft. Hier. Jetzt. Mit Connor. Ich möchte, dass meine beiden Söhne spüren, wie viel sie mir bedeuten.« Seine Augen bohrten sich in ihre, hielten ihren Blick gefangen. »Aber ich hätte auch Verständnis dafür, wenn sie das nicht wollen. Denn manche Dinge sind einfach nicht wiedergutzumachen.«
Er sah sie bedeutungsvoll an.
»Deshalb kann ich nur aus eigener Erfahrung darüber sprechen, wie schwer es ist, ein Mann zu werden.« Ihr stockte der Atem, als er fortfuhr: »Ich weiß, du kannst es nicht mehr hören, Isabel, aber ich war nur ein dummer Junge, der es nicht besser wusste.«
IhrfielkeineAntwortein.Wutverspürtesieallerdingsauchkeinemehr.IsabelwarüberihreverzweifeltenVersuche,AndrewdurchZornundSarkasmusvonsichfernzuhalten,hinaus.Auchdarüber,vorihmwegzulaufen,sobaldsienichtmehrweiterwusste.
Aber sie war trotzdem noch nicht so weit, ihm zu vergeben.
»Ich sollte besser gehen, oder?«, sagte er und räusperte sich.
Sie sah ihn nicht an, es ging einfach nicht. »Ja, das wäre besser.«
»Was ist denn mit dir los?«
Erst jetzt fiel Josh auf, dass Hannah das Seeufer entlangrennen musste, um mit ihm Schritt zu halten. Er konnte kaum fassen, was er da gerade mit angesehen hatte. Das Bild von diesem Typen, der seine Mutter auf einer Motorhaube bestieg, spielte sich in einer Endlosschleife vor seinem inneren Auge ab.
Und dabei drehte sich ihm der Magen um.
»Meine Mom sollte sich nicht so verhalten. In der Öffentlichkeit.« Und auch sonst nirgendwo.
»Ich fand es eigentlich ganz romantisch. Deine Mom ist doch schon lange allein, oder? Fändest du es nicht schön, wenn sie einen Partner finden würde?«
»Das war nicht romantisch. Es war ekelhaft.«
Hannah blieb stehen. »Warum denn?«
In ihrer Frage schwang ein drohender Unterton mit, aber Josh war viel zu verärgert, um es zu bemerken.
»Sie ist meine Mom. Sie sollte … so etwas nicht nötig haben.«
»Aber du hast mir doch erzählt, dein Vater hätte andauernd neue Freundinnen.«
»Bei ihm ist das ja auch etwas anderes.«
»Ach ja? Etwa, weil er ein Mann ist? Während sie damit zufrieden sein muss, für den Rest ihres Lebens nur deine Mutter zu sein? Du hast doch ständig gesagt, dass du dir wünschen würdest, sie würde endlich ein eigenes Leben haben und dich in Ruhe lassen. Und wenn sie das dann macht, benimmst du dich wie ein Vollidiot.«
Sie drehte sich um und lief davon.
»Hannah, warum bist du denn jetzt auf mich wütend?«
Sie wandte sich nur kurz zu ihm um und sagte: »Weil du deine Mutter wie den letzten Dreck behandelt hast. Und ich habe keine Lust,
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