Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
klingelte. Sofort ließ sie den Pinsel fallen und eilte zum Apparat.
Seit dem Morgen war das Telefon für sie zum Überbringer schlechter Nachrichten geworden. Was konnte es dieses Mal wieder sein? Hoffentlich nichts, das Connor noch weiter verletzen würde.
»Ginger, Liebes, ich bin’s.«
Ach,ihreMutter.SieließsichaufeinenderKüchenstühlefallen.Alexandraliebtees,ihrdenneuestenKlatschundTratschausderStadtzuerzählen.UndauchwennesGingernichtsonderlichinteressierte,wasimFreundeskreisihrerMutterpassierte,hörtesiedochgernezu,weilsiesichihrdadurchverbundenfühlte.IndenvergangenenachtMonatenhattensieöftermiteinandertelefoniertalsindenganzenJahrendavor,obwohlGingerwährendihrerEhenureinpaarHäuservonihrenElternentferntgewohnthatte.Trotzdemhattensiesichdamalskaumgesehen.
»Tut mir leid, dass ich mich letzte Woche nicht gemeldet habe, aber ich hatte einfach zu viel zu tun. So kurz vor Beginn der Opernsaison gilt es immer jede Menge Spenden einzutreiben, wie du ja weißt.«
Danach räusperte sich ihre Mutter, fast so, als wäre sie unsicher, wie sie fortfahren sollte.
Alexandra Sinclair war niemals und in keiner Situation um Worte verlegen, und deswegen wurde Ginger ganz unbehaglich zumute.
»Jedenfalls, Liebes, wollte ich mich dringend bei dir melden, um dir von den Neuigkeiten zu berichten, bevor du es von irgendjemand anders erfährst.«
Ginger hörte ihren Vater im Hintergrund etwas sagen.
»Nein, ich kann jetzt nicht einfach auflegen, ohne es ihr erzählt zu haben«, fuhr ihre Mutter ihn an und wandte sich dann wieder an Ginger. »Schätzchen, als ich heute beim Lunch war, habe ich gehört, dass Jeremy und seine neue Freundin vorhaben … «
Es war nicht schwer zu erraten, worauf ihre Mutter hinauswollte. »Sie werden heiraten.«
Wenn Ginger ehrlich war, freute sie sich sogar für ihren Ex. Warum sollte er nicht glücklich sein, wenn auch mit jemand anders. Jeder hatte eine Chance auf Liebe verdient. Sie selbst eingeschlossen. Und auch Connor.
»Ja, sie werden heiraten.« Ihre Mutter klang gequält. »Denn sie bekommen ein Kind.«
»Oh, ich verstehe. Ein Baby«, sagte Ginger genau in dem Moment, als Connor zur Tür hereinkam. Sie spürte Tränen in sich aufsteigen und begann am ganzen Körper zu zittern. »Aber er wollte doch nie – «
»Ach, Schätzchen, ohne ihn bist du besser dran. Er war nie der Richtige.«
»Mmh.« Ginger hatte einen dicken Kloß im Hals und konnte nicht mehr sprechen.
Glücklicherweise hielt ihre Mutter nicht viel von Gefühlsduselei. »An deiner Stelle würde ich nicht weiter darüber nachdenken.«
»Nein, das werde ich auch nicht«, log Ginger. »Bis bald, Mom.«
»Ginger«, fragte Connor besorgt und ging vor ihr in die Hocke. »Was ist denn los?«
»Das war meine Mutter. Mein Exmann wird – «
Sie konnte es einfach nicht aussprechen, die Worte wollten ihr partout nicht über die Lippen. Connor hatte jedoch genug mit angehört, um es sich selbst zusammenzureimen.
»Ein Kind bekommen?«
Sie nickte und verabscheute sich für die Träne, die ihr über die Wange lief.
»Du wünschst dir ein Baby«, sagte er, und bevor sie sich noch wappnen konnte, wurde sie von einer überwältigenden Sehnsucht übermannt.
»Mehr als alles andere.«
»Konnte er keine bekommen? War das das Problem? Habt ihr deswegen noch keine Kinder gehabt?«
Nie hätte sie damit gerechnet, dass sie über seine Worte lachen würde, aber seine Frage war so typisch Connor und kam genau zum richtigen Zeitpunkt, sodass es einfach aus ihr herausbrach.
»Nein«, sagte sie und wurde sofort wieder ernst. »Daran lag es nicht.«
»Woran denn dann?«
»Na ja, zunächst einmal war es um unsere Ehe nicht gut bestellt.«
»Das hat ja wohl noch niemanden davon abgehalten, Kinder in die Welt zu setzen. Sieh dir meine Eltern an. Das war das einzig Gute, was sie gemeinsam hinbekommen haben.«
»Jeremy wollte kein Kind.« Nein, das stimmte so nicht. »Jedenfalls nicht mit mir.«
»Ich weiß, ich wiederhole mich, aber er hört sich nach einem Volltrottel an. Warum zum Teufel hast du ihn nur geheiratet?«
Er schien genauso wütend zu sein wie sie selbst. »Weil ich dachte, einen Besseren als ihn würde ich nicht abbekommen. Weil ich kaum glauben konnte, dass er mich tatsächlich wollte. Dass er mich ausgewählt hatte und nicht eines dieser gut aussehenden Mädchen aus den Studentenverbindungen, die sich ihm ständig an den Hals warfen. Deswegen habe ich so lange gebraucht, um ihn zu verlassen. Ich dachte, ich
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