Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
Wahrheit herauszurücken.
»Andrew ist auf dem Weg hierher, Isabel. Er nimmt den Nachtflug. Ich dachte, du würdest das vielleicht wissen wollen.«
Die gleichen Sätze sprach sie auf den Anrufbeantworter bei Isabel zu Hause, und dann, als sie zum gefühlten hunderttausendsten Mal den Hörer auflegte, sah sie am Seeufer vor dem Haus ein Licht aufblitzen.
Da war jemand mit einer Taschenlampe unterwegs. Sie schaute genauer hin und erkannte Connor, der irgendetwas Längliches hinter sich herzog, das sie nicht gleich einordnen konnte. Ein Gartenschlauch, wurde ihr dann klar, auch wenn es ihr nicht einleuchtete.
Ein paar Minuten später war sie bei ihm unten am Seeufer. Sie musste schreien, um das Geräusch des Wasserstrahls zu übertönen, den Connor auf das fest vertäute Boot richtete.
»Connor? Warum spritzt du das Boot ab?«
»Heute Abend werden jede Menge Feuerwerkskörper gezündet.«
Wenn es am vierten Juli regnete, dann wurde am Tag danach für gewöhnlich eine Menge Feuerwerk nachgeholt, das wusste sie. Trotzdem verstand sie nicht, was das mit dem zu tun hatte, was er da gerade veranstaltete.
»Aber es ist doch noch alles ganz nass von dem Unwetter gestern. Es hat heute bis zum frühen Vormittag geregnet.«
»Man kann nicht vorsichtig genug sein.«
Da begriff sie endlich. Auch wenn er noch so sehr vorgab, alles sei in bester Ordnung und er würde die Dinge einfach so nehmen, wie sie kamen, konnte er in Wahrheit doch nicht loslassen.
Das Feuer hatte seine Hände zerstört. Und es schien ihn auch im Innern aufzufressen.
Sie wusste ganz genau, was sie tun musste, um ihm zu helfen. Die ganze Zeit über hatte sie gewusst, dass er sie brauchen würde, um akzeptieren zu können, was geschehen war. »Es gab eine Menge Anrufe für dich, während du fort warst.«
»Von wem?«
Mochte er sich auch noch so unbefangen geben, ihr war der leicht veränderte Tonfall seiner Stimme nicht entgangen.
»Dein Bruder hat noch einmal angerufen, um dich vorzuwarnen, dass deine Freunde aus der Hotshot-Crew sich bald melden werden. Und das haben sie, Connor. So viele von ihnen, dass ich mir gar nicht alle Namen merken konnte, aber ich habe alles aufgeschrieben. Deine Mutter hat auch eine Nachricht hinterlassen.« Sie hielt kurz inne. »Und dein Vater, er hat ebenfalls noch einmal angerufen.«
Sie wartete auf irgendeine Reaktion, aber er nickte nur und sprühte weiter Wasser auf das bereits vollkommen durchnässte Holzboot, also fuhr sie fort: »Ich soll dir ausrichten, dass er auf dem Weg hierher ist. Mit dem Nachtflug. Er wird morgen ankommen.«
»Willst du mich verarschen?«
Endlich, eine Gefühlsregung. »Stell den Schlauch ab, Connor. Rede mit mir. Bitte.«
Als er den Schlauch zur Seite legte, regte sich leise Hoffnung in ihrer Brust. Vielleicht war er doch bereit, den ersten Schritt in Richtung Heilung zu gehen.
»Komm mit mir ins Wasser, Ginger.«
Ihr schwirrte der Kopf, so sehr verwirrte sie dieser abrupteThemenwechsel. Er zog sie in seine Arme. Jetzt, da sie sich ihrer Liebe für ihn sicher war, fühlte sich alles anders an als zuvor.
Größer. Überwältigender. Hundertmal intensiver.
Und tausendmal beängstigender.
»Ins Wasser?«, fragte sie begriffsstutzig.
»Wir gehen schwimmen. Jetzt sofort. Gleich hier. Im Dunkel, unter den Lichtern der Feuerwerkskörper.«
Sie versuchte, den Kopf zu schütteln und ein Nein auszusprechen. Sex würde ihm nicht weiterhelfen. Aber seine Hände glitten bereits über ihren Körper, zogen sie aus, und dann küsste er sie – fordernd und hingebungsvoll zugleich – , sodass sie nicht anders konnte, als sich ihm hinzugeben. Dann zerrte sie an seinen Kleidern, wollte, dass es schneller ging, dass nichts mehr zwischen ihnen stand und sie ihm so nahe sein konnte wie nur irgend möglich.
Er verschränkte seine Finger mit ihren und führte sie zum Ende des Stegs.
»Bereit für den Absprung, Liebste?«
Es war das Wort Liebste, das ihr endgültig den Rest gab und auch noch das letzte Quäntchen Widerspruch in ihr verstummen ließ. Gemeinsam sprangen sie in die warme Abendluft. Als sie in das kühle Wasser eintauchten, presste es ihr sämtliche Luft aus der Lunge.
UnddochwardiesesGefühlkeinVergleichzuihrererstenBegegnungmitConnor,derihrvonAnfangandenAtemgeraubthatte.
Wie ein Ertrinkender klammerte sich Connor an Ginger, versuchte, sich in der Zartheit ihrer Haut zu verlieren, im Geschmack ihres Mundes, dem Spiel ihrer
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