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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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ein vollbusiges Mädchen auf einem muffigen Elefanten, der flusige Sägespäne unter das aufgeplusterte, riesengroße Zelt mit seiner großen hohen Spitze prustete – HALT  – beunruhigt sah ich plötzlich Hyper Hooper im Dienstzimmer sitzen und in meinem Handbuch lesen. Sein gestreckter Finger simuliert die Nadel, und sein Finger zeigt – nein, das konnte doch nicht wahr sein! Doch, es war so – direkt auf das Herz von Rose Budz, der LAD in GAZ .

16
    » OK , Hooper, berichten Sie über die Obduktion von Rose Budz. Erzählen Sie uns, was Sie mit einem einzigen kleinen Nadelstich angerichtet haben.«
    Dickie war beim Kartenflip, während wir in der eisigen Herzhöhle des toten Februars lagen und diese wiederum im Leichnam des Jahres. Es bestand kein Zweifel, Eddie, Hooper und ich waren am Boden. Sie machten uns kaputt. Gomer-City war das Allerschlimmste. Nicht wir schafften die Arbeit, sondern sie schaffte uns.
    »Die Autopsie von Rose Budz hat bestätigt, was wir vermutet hatten, nachdem die Nadel, die ich benutzt habe, untersucht worden war«, sagte Hooper in einem Ton, in dem sich Zerknirschung mit einer gewissen professionellen Befriedigung mischte. »Ich habe Milz, Lunge, Magen, Herz und … und Leber erwischt.« Hooper machte eine Pause und sah den Dicken an, der mit den Fingern auf den Tisch trommelte. Dann fuhr er fort: »Mit anderen Worten, Dickie, alle Organe, von denen Sie neulich gesprochen haben, plus eine kleine Portion Leber und Magen. Ich glaube, das ist ein neuer Weltrekord, wieviele Organe man mit einem einzigen Nadelstich treffen kann.«
    »Leber? Die Leber liegt doch überhaupt nicht da, wo Sie reingestochen haben.«
    Ich dachte an den Tag, an dem Hyper Hooper von der Pleurapunktion bei Rose Budz berichtet hatte, und daß es dabei »eine kleine Blutung« gegeben hatte. Wenn ein Kalifornier nicht begeistert ist, heißt das, daß ein Unglück geschehen ist, und was Hooper sagen wollte war, daß Rose sterben würde. Er schickte sie auf die Intensivstation, und Dickie, der besorgt an einen Kunstfehler dachte, brachte sein A-Team zur Intensivstation, um sich anzusehen, wie die Nadel eingeführt worden war. Das Loch in Rose’s Brustkorb war vorn, direkt über ihrem Herzen. Der Dicke hatte gesagt:
    »Hören Sie, Hooper, Sie haben die Nadel nicht hier eingeführt, oder?«
    »Jap, das steht in Roys Handbuch«, sagte Hooper, »es sei denn, ich hatte es falsch rum.«
    Obwohl Hooper ein bißchen zerknirscht ausgesehen hatte, als der Dicke sagte: »Man punktiert den Brustkorb niemals von vorn, weil einem Dinge wie das Herz in den Weg kommen«, hatte er gestrahlt und erwidert: »Das ist OK , Dickie, ist ’ne tolle Familie, wird ’ner Obduktion sicher zustimmen.«
    »Ich weiß, gewöhnlich liegt da nicht die Leber«, sagte Hooper jetzt, »aber es sieht so aus, als wäre in diesem Fall ein aberranter Lappen dazwischen gekommen.«
    »Eine miese Abschiebung, Hooper, ganz mies«, sagte Dickie feierlich und zerriß Rose Budz langsam in Stücke. Wieder hatte Hooper es geschafft, im letzten Moment einen Sieg in eine Niederlage zu verwandeln. Dickie hielt die nächste Karte in der Hand:
    »Tina? Eddie.«
    »Tot«, sagte Motorrad-Eddie.
    »Was?!« rief der Dicke. »Tina auch? Wieso? Wer hat sie umgebracht?«
    »Ich nicht«, sagte Eddie, »ich habe sie nur dazu gebracht, für die Dialyse zu unterschreiben. Das tolle Dialyse-Team des Leggo hat den Rest erledigt.«
    Tina war unbeabsichtigt von einer Schwester umgebracht worden, die die Flaschen vertauscht hatte. Statt Tinas Blut schnell zu verflüssigen, wurde Tinas Körper alles Wasser entzogen und das Blut noch weiter verdickt. Das Gehirn schrumpfte und kollerte wie eine Erbse in ihrem Schädel herum, während die Schwester daneben saß und
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las. Tinas Erbsenhirn hatte so lange an den Gefäßen gezogen, bis eine der Arterien zwischen Hals und Thalamus platzte und sie verblutete.
    »Tut mir leid, das zu sagen, Hooper«, sagte Eddie, »aber da Tina meine Patientin war, ist das eine Obduktion für mich.«
    »Stop!« sagte der Dicke. »Tina war die Patientin vom Leggo. Keine Obduktion.«
    »Aber der Leggo liebt Obduktionen. Er nennt sie die Blume …«
    »Nicht, wenn sie einen Kunstfehler nachweisen können!« sagte der Dicke in einem Ton, der keine Widerrede duldete, und zerriß Tinas Karte. »Der Nächste? Jane Doe.«
    »He, der geht’s prima«, sagte Hooper. »Möchte schwören, heute morgen hat sie sich aufgerichtet und mich mit großem Hallo

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