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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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diese Göre hat ’ne totale Wut auf mich und schmeißt dieses Lehrbuch quer über’n Tisch und trifft mich am Ohr. Und statt ihr eine zu knallen, sach ich: Hmmm, Mädchen, du bis wohl böse, häh? Da wußtich, ich muß übers Klempnern nachdenken. Morgen rede ich noch mal mit Dr. Frank, ob ich sclbs in Analyse geh.«
    »Aber Sie können unmöglich diesen Juli anfangen. Ich brauche Boys wie Sie.«
    »Boys? Haben Sie Boy gesagt?«
    »Nun, ich … Was ich meinte, ist …«
    »Soll ich jetzt Roy reinschicken?«
    »Basch? Hmmm. Sie kennen nicht zufällig seine Pläne für die Zukunft, oder?«
    »Jap.«
    »Psychiatrie?«
    »Genau.«
    »Ja, also, nein, Sie brauchen sich nicht zu bemühen, Roy hereinzuschicken.«
    Also rief er mich nicht. Trotz Berrys Formulierung, daß der Leggo nichts dafür konnte, daß auch er vom System kaputt gemacht worden war, war ich zu zornig, um ihn nicht als kleinen Nixon zu sehen, der von uns in die Enge getrieben wurde wie Nixon wegen der Tonbänder von Sirica und dem Obersten Gerichtshof. Hätte das nicht auch der Leggo gewesen sein können, der mit St. Clair am Bug der Yacht Sequoia in Mount Vernon steht, den Klängen der Schiffsglocken und der Nationalhymne zuhört, und als es vorüber ist, betrunken ausspuckt: »Sie zahlen dir nur Pfennige und Groschen, aber wegen dem hier lohnt es sich«?
    Berry hatte recht, es war erbärmlich. Aber diese erbärmlichen Männer waren auch mächtige Männer, und bald fing der Leggo an, uns Druck zu machen, damit wir blieben. Über den Fisch machte er zuerst mit Anspielungen, dann mit klaren Drohungen deutlich, daß wir unsere Pläne für die Zukunft und unsere Karriere »ernstlich, wirklich ernstlich gefährdeten«, wenn wir im Juli gingen. Wir gaben nicht nach. Der Leggo wurde gemeiner. Verwundbar und machtlos, wie wir waren, wurden wir wütender und wütender. Als der Juli näherkam und alle seine Versuche fehlgeschlagen waren, geriet der Leggo in Panik.
    Keiner von uns wußte, was er tun würde.

25
    Nun, er beraumte ein dringendes BM -Festessen ein.
    Am Morgen dieses Dringlichkeits-Essens ging ich ins
House
und sah Howie, den ruhigen »Sozialmedizin«-Howie, der als letzter nach Gomer-City gekommen war, vor der Fahrstuhltür stehen, IBM -Karten verstreut zu seinen Füßen, das Haar zerzaust. Er biß auf seinen Pfeifenstil und trat und schlug gegen die geschlossene Stahltür und schrie:
    »Gottverdammt noch mal! Komm runter! Komm endlich runter!«
    Nun, dachte ich, haben sie auch den letzten glücklichen
Intern
gebrochen.
    Die einzigen Patienten, nach denen ich sehen wollte, waren Nate Zock und Olive O. Meine Beziehung zu Nate hatte einen bemerkenswerten Aufschwung erfahren. Alle Zocks, Nate, Trixie, die Kinder, lebten in dem Glauben, ich hätte Nate das Leben gerettet, als ich sie in der Notaufnahme alle aus dem Zimmer jagte und »die Dinge in die Hand nahm«. Ich ließ sie in ihrem Glauben. Die ersten paar Tage dachte Trixie, Nate stünde an der Tür zum Tode, und ich hätte den Schlüssel dazu, und sie folgte mir im
House
überallhin. Ich schüttelte sie ab, indem ich ihr sagte, Nate hätte in der Tat noch immer nicht das beste Zimmer im
House.
Daraufhin hatte sie sich die Tochter der reichen Gomer geschnappt, die im besten Zimmer lag und es auf keinen Fall abgeben wollte. Trixie hatte deren Vermögensverhältnisse über den Daumen kalkuliert und war zu dem Ergebnis gekommen, daß diese Gomer-Lady keinesfalls in der Zock-Liga spielte, besonders angesichts der Tatsache, daß die Inneneinrichtung des Zock-Flügels noch nicht ganz fertiggestellt war.
    Die größte Schwierigkeit in Nates Fall bestand darin, durchzusetzen, was Nate brauchte, nämlich die Dickie-Regel: Ärztliche Betreuung besteht darin, so wenig wie möglich zu tun. Ich war auf großen Widerstand gestoßen und hatte alle meine im
House
hart erarbeiteten Fähigkeiten anwenden müssen – Lügen, Aktenfrisieren, Leisetreten – um sicher zu sein, daß bei dieser wichtigen Persönlichkeit wirklich nichts getan wurde. Ich mochte Nate, was mir das Festhalten am Nichtstun etwas leichter machte. Auf diese Weise war der blutende, potentiell tödliche Polyp abgeheilt, und es ging ihm immer besser. An diesem Tag sollte er nach Hause gehen und wollte noch mit mir sprechen.
    »Sie sind ein guter Mann«, sagte Nate. »Ich kenne mich aus mit Talent. Ich sehe mir einen Mann an und weiß sofort, ob er es hat oder nicht. Sie wissen, was ich meine?«
    »Sicher.«
    »Sie haben es. Pearl hat mich vor

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