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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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als der Kleine mit seinem Penis in ihr war.
    »Sie sagt: Oh, Dr. Runtsky, Sie sind soooo groß!«
    Und der Kleine sah irgendwie wirklich groß aus, wie er da vor uns saß. »Heute morgen hat sie mir eine Zahnbürste gegeben, und als ich ins Badezimmer kam, stand meine Bürste als dritte auf dem Badezimmerregal.«
    Der Dicke hatte in dem Moment aufgehört zu essen, als die Donnerkeule ihre Lippen um den Penis des Kleinen gelegt hatte. Jetzt starrte er ihn an, als wäre er nicht bei Sinnen.
    »Was, zum Teufel, ist bei euch Jungs da oben eigentlich los?«
    Wir erzählten es ihm. Von Chuck und Hazel, von mir und Molly und von dem Kleinen, der mit Hilfe von Towl und der Donnerkeule größer wurde. Wir erzählten ihm von unserem Goldenen Zeitalter, unserer legendär gewordenen Behandlung der Harten Brocken, von unseren Affären: mit Hazel, wodurch wir saubere Laken und ungezieferfreie Betten hatten; mit Molly, wodurch für pünktlichen und sorgfältigen Schwesterndienst gesorgt war. Wir erzählten ihm, daß wir genauso strahlend dastanden wie der Ahorn mit seinen goldenen Oktoberblättern, die durch das wachsende Skelett des Zock-Flügels fielen.
    »Es fehlt uns nur noch eins«, sagte ich. »Verlegung. Wir kriegen die Gomers nicht unter. Anna und Ina sind immer noch da.«
    »Kein Problem«, sagte Dickie. »Verlegung ist so leicht wie Pudding. Wer ist für die Verlegung der Gomer zuständig?«
    »Der Sozialdienst.«
    »Social Service. Jap. Soziale Cervix. Die dritte Zahnbürste bedeutet, daß Angel nichts dagegen hat, zu teilen. Warum also stellt ihr euch dann so an? Ihr müßt euch an die soziale Cervix ranmachen. Aber denkt daran, wenn ihr die Bibliothekarin bumsen wollt, sprecht über Shakespeare. Bis dann, und viel Glück.«
    Natürlich war das eine brillante Idee. Jede Station hatte einen Sozialdienst, der dafür verantwortlich war, die Gomers zu verlegen. Eine unmögliche Aufgabe. Denn niemand wollte die armen Gomers. In den Pflegeheimen hieß es, den Gomers ginge es zu gut, sie wären dort fehl am Platze. Die Familien meinten, sie wären zu krank, und müßten unbedingt in ein Pflegeheim. Und die
House Privates
behaupteten, es ginge den Gomers viel zu schlecht, sie brauchten die von der Versicherung bezahlte Pflege des
House of God.
Und wir
Interns
sagten: Wir halten die Broccoli-Ladies nicht mehr aus, die uns verfluchen, weil wir sie am Leben erhalten, der Sozialdienst soll sie, verdammt noch mal, wegschaffen. Die Gomers äußerten sich nicht …
    Der Sozialdienst beschäftigte zwei Frauentypen: Die einen waren jung, energisch und idealistisch. Das waren die Frauen, die ihre Schuldgefühle aufarbeiteten, weil sie sich von den Eltern getrennt oder die Großeltern verlassen hatten. Sie waren ständig auf der Suche nach dem Richtigen, und natürlich mußte er ein Stethoskop in der Tasche haben. Die anderen waren in den Wechseljahren, geschieden, verlassen von solchen Kindern wie den eben genannten, nicht energisch, aber empathisch und weinerlich, zynisch und masochistisch. Sie arbeiteten gegen das nahende Alter an und suchten ständig nach einem zweiten oder dritten Richtigen, der etwas anderes in den Hosen haben mußte als ein Stethoskop. Der Prototyp für die jüngere Cervix war für uns Rosalie Cohen, eine junge Frau mit einem von einer schlimmen Akne entstellten Pizzagesicht, einer Akne, gegen die absolut nichts half. Sie hatte die Angewohnheit, ab Donnerstag ihre Bluse tief aufzuknöpfen, als Köder, der von ihrem verschandelten Gesicht ablenken sollte. Der Prototyp für die ältere oder Chefcervix war Selma mit der dicken, gebogenen Nase. Mit Selma zu schnäbeln und zu gurren wäre mehr Schnabel als Gegurre gewesen, weil man von der Nase einen punktierten Augapfel davongetragen hätte. Aber vom Hals abwärts war Selma in Ordnung. Bei ihrem Kampf gegen die Widrigkeiten des Lebens, das an ihr vorbeiströmte, war sie sexy geblieben und war noch immer von der
forme fruste
des freizügiger-als-meine-Kinder-Syndroms durchdrungen, das in den 70 er Jahren Amerika heimsuchte und Mütter hervorbrachte, die Gras rauchten, während die Töchter quengelten: »Gib mir doch auch mal den Joint, Mama, bitte.« Selma fiel mir direkt in den Schoß.
    »Ich war bei der Visite dabei, als Sie darüber klagten, daß wir die Patienten zu lange hierbehalten, Dr. Basch, und ich möchte Ihnen sagen, ich fand es einfach toll, was für schweres Geschütz Sie aufgefahren haben.«
    Chuck sah erst mich und dann den Kleinen an, der sah ihn an

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