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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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nicht glauben, du müsstest alles in Ordnung bringen können.«
    »Eine gute Hohepriesterin will alles in Ordnung bringen, glaub ich.«
    »Glaub ich, gute Hohepriesterin macht sich nicht fertig wegen Sachen, gegen die sie machtlos ist.«
    »Du wärst ’ne gute Hohepriesterin, Kramisha.«
    Kramisha schnaubte. »Hab ich schon anderen Job. Lad mir nicht noch mehr auf. Gedichtzeug ist schwer genug.«
    Obwohl Stevie Raes Gesicht sich seltsam steif anfühlte, musste sie lächeln. »Weißt du, darüber kann nur Nyx entscheiden.«
    »Hm, na, hab ich Wörtchen zu reden mit Nyx. Bis gleich.« Noch immer vor sich hinbrummelnd machte sich Kramisha auf den Weg in den Tunnel. Stevie Rae blieb allein.
    Sie trat in den Eingang der Küche zurück. »Erde, bitte komm nochmal zu mir.« Als sie spürte, wie sich unter und in ihr Wärme zu sammeln begann, streckte sie die Hände aus, die Handflächen dem blutbesudelten Boden zugewandt. »Wie alles, was lebt, geht auch das Blut irgendwann zu dir zurück. Bitte saug das Blut von den armen Kids auf, die nich hätten sterben brauchen.«
    Da wurde der Küchenboden porös wie ein gigantischer Schwamm, und unter Stevie Raes Augen sog er die karmesinroten Flecken auf. In diesem Augenblick spürte sie, wie ihre Knie nachgaben. Unsanft kam sie mit dem Po auf dem frisch gereinigten Boden auf, und da blieb sie sitzen und fing endlich an zu weinen.
    So fand Dallas sie – die Hände vors Gesicht geschlagen, wie sie sich schlechtes Gewissen und Trauer und all ihre Seelenqual aus dem Leib heulte. Sie hörte ihn nicht kommen. Sie fühlte nur, wie sich Arme um sie legten, wie er sich neben sie setzte, sie festhielt und sanft hin- und herwiegte, als wäre sie noch ganz klein.
    Als ihr Schluchzen sich in eine Art Schluckauf verwandelte und auch der allmählich zum Stillstand kam, wischte sie sich mit dem Ärmel das Gesicht ab und schmiegte den Kopf an seine Schulter. »Die anderen warten. Wir müssen gehen«, sagte sie, obwohl sie das Gefühl hatte, sich kaum bewegen zu können.
    »Nee, wir können uns Zeit lassen. Ich hab alle mit dem Hummer zurückgeschickt und gesagt, wir kommen im Käfer nach.«
    »Sogar Kramisha?«
    »Sogar Kramisha. Aber sie hat sich beschwert, weil sie auf Johnny B’s Schoß sitzen musste.«
    Zu ihrer eigenen Überraschung musste Stevie Rae lachen. »Er hat sich aber nich beschwert, was?«
    »Nee. Ich glaub, die zwei mögen sich.«
    »Ach, echt?« Sie lehnte sich zurück, damit sie ihm in die Augen sehen konnte.
    Er lächelte. »Jep, und so langsam krieg ich Übung darin, zu erkennen, wenn jemand jemanden mag.«
    »Ach was? Wer zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel du und ich, Mädel.« Und er beugte sich vor und küsste sie.
    Zuerst war es ein sanfter Kuss, aber dabei beließ es Stevie Rae nicht. Sie hätte nicht genau erklären können, was passierte, aber irgendwie war es, als wäre sie eine Fackel, die plötzlich lichterloh in Flammen stand. Vielleicht hatte es was damit zu tun, dass sie so dicht am Tod vorbeigeschrammt war und jetzt das Gefühl brauchte, berührt zu werden und lebendig zu sein. Vielleicht kochte auch der Frust, der sich in ihr angestaut hatte, seit Rephaim zum ersten Mal das Wort an sie gerichtet hatte, schlussendlich über, und Dallas war derjenige, über den er sich ergoss. Aber egal warum – Stevie Rae brannte heiß und wild, und sie brauchte Dallas, um den Brand zu löschen.
    Ihre Lippen lösten sich kaum von seinen, als sie an seinem Hemd zerrte. »Zieh’s aus …« Er zog es sich mit einem Grunzen über den Kopf. Währenddessen riss Stevie Rae sich ihr eigenes T-Shirt vom Leib und fing an, sich die Stiefel von den Füßen zu schütteln und ihren Gürtel aufzuschnallen. Da spürte sie seinen fragenden Blick und sah auf. »Ich will’s. Jetzt«, sagte sie hastig. »Mit dir.«
    »Bist du sicher?«
    Sie nickte. »Absolut. Jetzt.«
    »Okay …« Er streckte die Arme nach ihr aus. »Jetzt.«
    Als sich Haut auf Haut presste, glaubte Stevie Rae zu explodieren.
Genau das
brauchte sie jetzt. Ihre Haut war ultraempfindlich, und überall, wo Dallas sie berührte, schien er sie zu versengen, aber auf eine gute, wunderbare Weise, denn Stevie Rae sehnte sich danach, berührt zu werden. Sie wollte berührt und geliebt und ihm mit Haut und Haar ausgeliefert sein, um alles auszulöschen: Nicole, die toten Kids, die Furcht um Zoey – und Rephaim. Immer, weit vor allem anderen, war da Rephaim.
    Dallas’ Berührung war wie ein glühendes Eisen, das ihn wegbrannte. Stevie

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