Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
Vom Netzwerk:
anfühlt. Wollt ihr nochmal?«
    »Also wählt«, sagte Stevie Rae, die glühenden Fäuste noch immer erhoben.
    »Eins ist klar, dich als Hohepriesterin wählen wir nicht!« Nicole spuckte die Worte praktisch aus. »Und ihr würdet euch das auch zweimal überlegen, wenn ihr die Wahrheit über sie wüsstet!« Und mit einem Lächeln wie die Grinsekatze sprach sie das aus, was Stevie Rae am meisten gefürchtet hatte. »Ich wette, sie hat euch nichts davon gesagt, dass sie einen Rabenspötter gerettet hat, oder?«
    Stevie Rae hielt Nicoles Blick stand. »Lügnerin.«
    »Woher weißt du, dass in Tulsa ein Rabenspötter ist?«, wollte Dallas wissen.
    Nicole schnaubte. »Er war hier. Stank über und über nach eurer entzückenden Hohepriesterin, weil sie
ihm das Leben gerettet hatte
. Mit seiner Hilfe konnten wir sie auf dem Dach fangen. Sie ist nämlich raufgegangen, um ihn
nochmal
zu retten.«
    »So ein dreckiger Schwachsinn!«, brüllte Dallas und presste die Handflächen gegen die Wand. Stevie Rae standen buchstäblich die Haare zu Berge, so viel statische Elektrizität war plötzlich in der Luft.
    »Wow, denen hast du ja gründlich Sand in die Augen gestreut«, spottete Nicole.
    »Okay, Schluss, aus«, sagte Stevie Rae. »Entscheidet euch. Jetzt. Welches von beiden – Licht oder Finsternis?«
    »Unsere Wahl steht fest.« Nicole griff unter ihr ausgeleiertes Sweatshirt, zog eine kurze Pistole heraus und richtete sie mitten auf Stevie Raes Kopf.
    Einen Moment lang stieg wilde Panik in Stevie Rae auf, da hörte sie in doppelter Ausführung ein Geräusch, wie wenn eine Waffe entsichert wird, und als sie wie betäubt zu Starr und Kurtis blickte, hielten auch diese Waffen in der Hand und zielten auf Dallas und Kramisha.
    Das
machte Stevie Rae wütend, und plötzlich war es, als würde die Zeit mit atemberaubender Geschwindigkeit vorgespult.
    »Erde, beschütze sie!«, schrie Stevie Rae, breitete die Arme aus und öffnete die Fäuste. Dabei stellte sie sich vor, dass die Macht der Erde sie wie ein Kelch umhüllte. Die Luft um sie herum bekam einen sanften laubgrünen Schimmer. Und während die Barriere Gestalt annahm, sah Stevie Rae, wie die ölige Finsternis, die an der Decke klebte, erzitterte und sich restlos auflöste.
    Zugleich schrie Dallas: »So kriegt ihr mich nicht, ihr Arschlöcher!« Mit geschlossenen Augen, in absoluter Konzentration, presste er die Hände gegen die Tunnelwand. Ein Knistern ertönte, und Kurtis schrie auf und ließ seine Waffe fallen. In diesem Moment heulte Nicole auf – ein wilder, urtümlicher Laut, eher das Brüllen eines wütenden Raubtiers als etwas, was man einer Jungvampyrin zugetraut hätte – und drückte den Abzug.
    Die Schüsse krachten ohrenbetäubend laut. Ihr Echo hallte so unerträglich von allen Seiten wider, dass Stevie Rae nicht hätte sagen können, wie viele Schüsse es eigentlich gewesen waren und was nur Geröll in der Lawine aus Lärm, Rauch und Druckwelle war.
    Sie hörte nicht die Schreie der roten Jungvampyre, als die Kugeln von der Erdbarriere abprallten und sich in sie bohrten, aber sie sah, wie Starr zusammenbrach und sich an ihrer Schläfe eine entsetzliche rote Blüte entfaltete. Und noch zwei weitere rotäugige Jugendliche fielen leblos zu Boden.
    In der Küche brach die Hölle los. Um sich schlagend, stoßend und tretend versuchten die unverletzten Jungvampyre, sich gegenseitig aus dem Weg zu schieben, um zu der engen Luke zu gelangen, die nach oben in den Bahnhof führte.
    Nicole aber bewegte sich nicht. Mit verzerrtem Gesicht drückte sie wieder und wieder den Abzug der leergeschossenen Waffe.
    »Es reicht!«, schrie Stevie Rae. Von einem Instinkt getrieben, der aus der völligen Einheit mit der Erde kam, klatschte sie in die Hände. Mit einem Geräusch wie eine Explosion öffnete sich in der hinteren Wand der Küche ein gezacktes, klaffendes Loch, wo zuvor nur eine Ausbuchtung im Beton gewesen war. »Verschwindet von hier und kommt nie wieder zurück.« Wie eine Rachegöttin ließ sie eine Woge aus Erdenmacht auf Nicole, Kurtis und alle, die noch mit diesen standhielten, zuschnellen. Jeder Einzelne wurde davon mitgerissen und in den neu entstandenen Tunnel geschleudert. Unter Nicoles wilden Flüchen winkte Stevie Rae unbeirrt mit der Hand. Magisch verstärkt von der Macht ihres Elements sprach sie: »Bring sie von hier weg und schließ dich wieder hinter ihnen. Wenn sie nicht gehen wollen, begrab sie lebendig.«
    Das Letzte, was Stevie Rae von Nicole sah,

Weitere Kostenlose Bücher