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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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ist die: Ich war schon mal auf dem besten Weg, wahnsinnig zu werden. Ich bin nicht so scharf darauf, das nochmal durchzumachen. Außerdem will ich nach Hause. Deshalb schlag ich dir einen Deal vor: Du wirst mir die Lebensschuld, die ich bei dir guthab, weil du meinen Gefährten Heath Luck getötet hast, zurückzahlen, indem du mir Stark zurückgibst. Dann werden Stark und ich nach Hause gehen. Oh, wo du hingehst, ist mir übrigens scheißegal.«
    »Du bist in der Tat wahnsinnig. Ich kann Tote nicht zum Leben erwecken.«
    »Ich glaube, in diesem Falle doch. Starks Körper ist wie meiner in der echten Welt in Sicherheit. Wir sind hier in der Anderwelt, hier besteht alles nur aus Geist. Deshalb wirst du jetzt ein bisschen von deinem unsterblichen Geist nehmen und ihn mit meinem Wächter teilen. Und ihn mir zurückgeben. Jetzt. Weil du’s mir schuldig bist. Kapiert? Ich fordere meine Schuld ein, und es wird Zeit, dass du sie bezahlst.«
    »Du hast nicht die Macht, mich dazu zu zwingen.«
    Sie vielleicht nicht, aber ich.
    Die körperlosen Worte senkten sich über die Arena. Ich erkannte Nyx’ Stimme sofort und sah mich suchend nach ihr um. Aber es war Kalona, der sie zuerst entdeckte. Er blickte über meine Schulter hinweg, und der Ausdruck auf seinem Gesicht war so fremd, dass ich einen Moment brauchte, um ihn zu verstehen. Kalona hatte mich schon lüstern angesehen, besitzergreifend, und sogar mit etwas, was er Liebe genannt hatte. Aber auch da hatte er falschgelegen. Kalona liebte nicht mich. Er liebte Nyx.
    Ich folgte seinem Blick. Die Göttin stand neben Starks Körper, eine ihrer Hände ruhte sanft auf dessen Scheitel.
    »Nyx!« Der Unsterbliche klang heiser und verwirrend jung. »Meine Göttin!«
    Nyx hob den Blick von Stark, sah aber nicht Kalona an. Sie sah mich an. Sie lächelte, und alles in mir erstrahlte vor Freude.
    »Frohes Treffen, Zoey.«
    Ich grinste und neigte den Kopf. »Frohes Treffen, Nyx.«
    »Du hast wohlgetan, Tochter. Ich bin wieder einmal stolz auf dich.«
    »Ich hab zu lange gebraucht«, sagte ich. »Das tut mir leid.«
    Ihr Blick verlor nichts von seiner Güte. »Wie immer bei dir – wie bei vielen meiner stärksten Töchter – bist du selbst es, die dir vergeben muss. Nicht ich.«
    »Und ich?«, keuchte Kalona rau. »Wirst du mir jemals vergeben?«
    Die Göttin sah ihn an. Ihr Blick war traurig, ihr Mund aber eine harte Linie, und sie sprach knapp und nüchtern. »Solltest du je beweisen, dass du es wert bist, Vergebung zu erlangen, dann darfst du sie von mir erbitten. Vorher nicht.« Nyx hob die Hand von Starks Kopf und schnippte mit den Fingern in Kalonas Richtung. Das Claymore verschwand aus dessen Brust. Der Wind legte sich, und er fiel zu Boden. »Du wirst meiner Tochter ihre Schuld bezahlen, und dann wirst du in die Welt zurückkehren und dich den Konsequenzen stellen, die dich dort erwarten. Und wisse, mein gefallener Krieger: Fortan ist nicht nur deinem Körper, sondern auch deinem Geist der Zutritt zu meinem Reich versagt.« Ohne einen weiteren Blick drehte sie ihm den Rücken zu. Sie beugte sich zu Stark hinunter, küsste sanft dessen blutige Lippen, und dann kräuselte sich die Luft um sie, und sie verschwand.
    Als Kalona sich aufrichtete, brachte ich hastig Abstand zwischen ihn und mich und hob die Hände, bereit, wieder die Luft auf ihn zu schleudern. Dann traf mich sein Blick, und ich sah, dass er lautlos weinte.
    »Ich werde tun, was sie befiehlt. Bis auf ein Mal – ein einziges Mal – habe ich immer getan, was sie befahl.«
    Ich folgte ihm zu Starks Körper.
    »Ich gebe dir jenen letzten süßen Hauch des Lebens zurück«, sagte er. »Lebe wieder mit seiner Hilfe, und nimm als Tribut für das menschliche Leben, das ich genommen habe, ein kleines Stück meiner Unsterblichkeit von mir.« Und dann schockte er mich total, als er sich niederbeugte und – genau wie Nyx zuvor – Stark küsste.
    Starks Körper durchfuhr ein Ruck. Er keuchte und holte tief Atem. Bevor ich Kalona daran hindern konnte, stemmte dieser eine Hand gegen Starks Schulter und riss ihm mit der anderen den Speer aus dem Körper. Mit einem entsetzlichen Schrei brach Stark zusammen.
    »Du Arsch!« Ich sprang zu Stark und zog seinen Kopf auf meinen Schoß. Er atmete stoßweise, keuchend und flach, aber er atmete. Ich sah zu Kalona auf. »Kein Wunder, dass sie dir nicht vergibt. Du bist grausam und herzlos und einfach nur total falsch.«
    »Halte dich von mir fern, wenn du in deine Welt zurückkehrst.

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