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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Ich glaub, ich hab nich so recht aufgepasst, was ich gesagt habe.« Unwillkürlich rieb sie sich den rechten Arm. »Ich hab meistens einfach den Mund bewegt und versucht, die Sache schnell zu Ende zu bringen.«
    »Ich habe mich auf deine Worte konzentriert.«
    »Oh.« Stevie Rae wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Du hast erzählt, dass sie glaubt, du seist tot. Ich dachte …« Er verstummte und wirkte so ratlos, als versuchte er, eine fremde Sprache zu entziffern. »Ich dachte nur, du solltest ihr sagen, dass du lebst. Sie würde es gerne wissen wollen, oder?«
    »Ja.«
    Sie hatten einander angestarrt, bis sie endlich herausgebracht hatte: »Tschüs, und denk daran, genug zu essen.«
    Und dann war sie praktisch aus dem Museum geflüchtet.
    »Warum zum Geier hat’s mich so aus den Socken gehauen, als er meine Mama erwähnt hat?«, fragte Stevie Rae sich laut.
    Aber sie kannte die Antwort. Nur wollte sie die ganz und gar nicht laut aussprechen. Weil er sich
Gedanken darum machte
, was sie ihm erzählt hatte; weil er sich Gedanken darum machte, dass sie ihre Mama vermisste. Als sie beim House of Night parkte und aus Zoeys Auto stieg, gestand sie sich ein, dass es nicht in erster Linie die Tatsache war, dass er sich Gedanken machte. Sondern wie sie sich deswegen fühlte. Sie hatte sich gefreut, dass er sich Gedanken um sie machte, und ihr war klar, dass es gefährlich war, wenn man sich freute, dass ein Monster sich Gedanken um einen machte.
    Da brach Dallas mehr oder weniger aus dem Gebüsch. »Da bist du ja! Wurde auch Zeit, dass du zurückkommst.«
    »Dallas! Ich schwör zur Göttin höchstpersönlich, dass ich dich ungespitzt in den Boden ramme, wenn du mich nochmal so erschreckst.«
    »Mach das später. Jetzt musst du dringend ins Ratszimmer. Lenobia ist tierisch angefressen, dass du abgehauen bist.«
    Stevie Rae seufzte und folgte Dallas in das große Zimmer im ersten Stock neben der Bibliothek, das der Schule als Konferenzraum diente. Aber so eilig sie es gehabt hatte, auf der Schwelle zögerte sie. Die Luft war so dick, dass man sie fast schon sehen konnte. Eigentlich war der große runde Tisch ja dazu da, die Leute zusammenzubringen. Heute nicht. Heute hatte man den Eindruck einer Mittelschulmensa mit all den verfeindeten Cliquen, die es in dem Alter gab.
    Auf der einen Seite der Rundung saßen Lenobia, Dragon, Erik und Kramisha. Auf der anderen Seite Professor Penthesilea, Garmy und Vento. Sie schienen sich gerade mitten in einem bitteren Anstarr-Krieg zu befinden, als Dallas sich räusperte.
    Lenobia sah zur Tür. »Stevie Rae! Na endlich. Ich weiß, die Zeiten sind ungewöhnlich, und wir stehen alle unter immensem Druck, aber ich würde es begrüßen, wenn du das nächste Mal den Drang bezähmen würdest, dich in einen Park oder wohin auch immer zurückzuziehen, wenn eine Sitzung des Schulrats einberufen wurde. Du fungierst derzeit als Hohepriesterin; das heißt, du solltest dich entsprechend verhalten.«
    Lenobias Ton war so hart, dass Stevie Rae sich unwillkürlich angegriffen fühlte. Sie öffnete den Mund und wollte schon zurückschießen, die Pferdeherrin wäre nicht ihr Boss, und dann diesem blöden Affentheater den Rücken kehren und Aphrodite anrufen. Aber sie war nicht mehr irgendein Jungvampyr, und beleidigt aus einer Versammlung von Leuten abzuziehen, denen Zoey am Herzen lag (oder zumindest manchen davon), brachte in der momentanen Situation überhaupt nichts.
    Hab schon am Anfang das Ende im Blick
, konnte sie fast die Stimme ihrer Mama im Hinterkopf hören.
    Statt also ihre Wut rauszulassen und abzudampfen, trat Stevie Rae in den Raum und setzte sich auf einen Stuhl genau in die Mitte zwischen den beiden Gruppen. Als sie das Wort ergriff, achtete sie darauf, nicht angepisst zu klingen. Im Gegenteil, sie tat ihr Bestes, um so zu klingen wie ihre Mama, wenn die so richtig enttäuscht von ihr war.
    »Lenobia, ich hab ’ne Erdaffinität. Das heißt, es wird immer wieder passieren, dass ich von dem ganzen Trubel weg und allein mit der Erde sein muss. Nur so kann ich nachdenken, und im Moment müssen wir alle verflixt scharf nachdenken. Also, ich werd manchmal einfach abhauen, ob mit oder ohne Erlaubnis und egal, ob eine Versammlung einberufen wurde oder nich. Und ich
fungier nich als
Hohepriesterin. Ich
bin
die erste und einzige Hohepriesterin der roten Vampyre auf der Welt. Das ist was ganz Neues, also gibt’s auch noch kein verbindliches Jobprofil, also, wahrscheinlich muss ich mir das

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