Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
Zuschauermenge aber säumte die Fifth Avenue: eine Menschenansammlung, die sich von der New York Public Library an der 42nd Street bis zur vierspurigen Start-Ziel-Linie erstreckte, die am Fuße des Empire State Building an der Kreuzung 5th Avenue und 34th Street lag.
Die Bühne war bereitet.
Die Zuschauer warteten gespannt. Um 9 Uhr sollte das Rennen beginnen.
New York City, USA +
(Freitag) 2. Rennen: Das Manhattan-Torrennen
12 Fahrer. 250 Tore. 3 Stunden. 8:59 Uhr.
Die zwölf im Rennen verbliebenen Fahrer schwebten über dem quadratischen Startfeld, dessen Seiten in die vier Himmelsrichtungen wiesen. Drei Fahrer an jeder Seite - die Startrichtung hatte man per Los bestimmt.
Dann sprang die Uhr auf 9:00 um und - zack! - sprangen die Lichter auf Grün.
Das Rennen hatte begonnen.
Jason hatte in Ostrichtung gestanden - nach der Nordrichtung die beliebteste, da das vielversprechendste Gebiet im mittleren und nördlichen Abschnitt der Insel lag -, doch während die anderen Fahrer nach Osten schössen und sich dann nordwärts wandten, drehte er - auf Anraten des Bugs - auf der Stelle und raste über die Fifth Avenue zur Südhälfte der Insel.
Noch ein anderer Fahrer hatte sich nach Süden gewandt und fuhr dicht hinter Jason. Fabian.
Während Jason über den kurvenreichen Kurs nach Süden raste und durch die malerischen Tore am Washington Square Park, am World Trade Center Memorial und an der Wall Street schwirrte, wurde sehr bald klar, dass Fabian Jason nicht zufällig gefolgt war.
Fabian fuhr unentwegt hinter Jason her.
Jedes Mal, wenn Jason ein weiteres Tor ansteuerte, folgte Fabian ihm auf den Fersen.
»Verdammter Mist, Bug!«, rief Jason. »Er beschattet uns. Weil er seinem eigenen Navigator nicht vertraut, hängt er sich an uns dran.«
Das »Verfolgen« bei einem Torrennen (auf der Südhalbkugel sprach man von »Beschatten«) war nicht ungewöhnlich: Die Taktik war durchaus regelkonform, wenn auch als billig und feige geschmäht.
Den ganzen Weg durch Manhattan hindurch begleitete ihn der Jubel der Zuschauer ... ... der lauten Buhrufen Platz machte, wenn der purpurrot und goldfarben lackierte Marseiller Falke dichtauf folgte.
Durch weitere Tore an der Südwestecke der Insel hindurch. Jedes Mal, wenn der Argonaut einen Torbogen durchfuhr, ertönte ein durchdringendes elektronisches Signal:
Fing! Fing! Fing!
Der Rennplan des Bug war nahezu perfekt - darauf angelegt, die maximale Anzahl lohnender Tore zu durchfahren und diejenigen auszulassen, bei denen Aufwand und Ertrag in keinem günstigen Verhältnis standen.
Die ganze Zeit über blieb Jason so dicht bei den Boxen, dass er notfalls problemlos verbrauchte Mags ersetzen und Kühlmittel nachfüllen konnte.
Als sie nach einer Stunde Renndauer den zweiten Boxenstopp einlegten, hatte der Argonaut bereits sensationelle 750 Punkte gemacht - und lag damit in Führung! Bedauerlicherweise hatte Fabian - der denselben Kurs abgefahren war - die gleiche Punktzahl zu verzeichnen und lag somit gleichauf mit Jason.
Dann aber tat Jason etwas Unerwartetes.
Er wandte sich wieder nach Süden und nahm diesmal die superschnelle Route über den Roosevelt Drive.
Er wollte den Brooklyn-Battery-Tunnel durchfahren. An dessen Ende lag das eine wertvolle 100-Punkte-Tor.
Fabian war sich merklich unsicher, ob er Jason folgen sollte, entschied sich am Ende aber dafür.
Im Nachhinein erwies sich der Plan, den Tunnel mit sechs neuen Mags, einem vollen Kühlmitteltank und ohne störende Ablenkungen durch Konkurrenten zu durchfahren, als ausgesprochen schlau.
Der Brooklyn-Battery-Tunnel gelangte in Sicht, und ohne zu zögern schoss der Argonaut hinein, dicht gefolgt vom Marseiller Falken.
Eine Minute später kam Jason an der Wendestelle am anderen Ende des langen Tunnels - dem Brooklyn-Ende - zum Vorschein und wurde vom Jubel der dort versammelten Zuschauer begrüßt. Er legte sich rasant in die Kurve, schoss durchs 100- Punkte-Tor ...
Fing!
... und raste wieder in den Tunnel hinein.
Während Jason das südliche Gebiet abgraste, machten andere in der Nordhälfte der Insel Fortschritte.
Dabei taten sich vor allem die beiden Fahrer der US Air Force hervor: Carver und Lewicki.
Beide waren Torspezialisten, und die US Air Force hielt sich viel auf die Fähigkeit ihrer Piloten zugute, den optimalen Kurs auszuwählen.
Angeblich trainierten die Navigatoren Carvers und Lewickis zehn Stunden täglich auf modernsten Navigationssimulatoren, sodass ihnen die Kursberechnung in
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