Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
>strengen< Lehrer abbekommen hast. Glaub mir, die strengen Lehrer sind immer die besten.«
»Warum das?«
»Weil die strengen Lehrer wollen, dass du etwas lernst. Es ist nicht Syracuses Aufgabe, dein bester Freund zu sein, Jason. Seine Aufgabe ist es, dich zu unterrichten. Und ich habe den Eindruck, dass er seine Sache verdammt gut macht. Aber wie steht es mit dir: Legst du dich beim Lernen ebenso mächtig ins Zeug?«
Jason runzelte die Stirn. »Aber er sagt nie >gut gemacht< oder >prima Arbeits«
»Ah, ja. So ist das«, sagte Henry Chaser. »Du möchtest seine Anerkennung. Willst du wissen, wie du die bekommst?«
»Ja.«
Henry Chaser lächelte geheimnisvoll. »Jason. Wenn du dich beim Lernen nach Kräften bemühst, garantiere ich dir, dass sich sein Verhalten ändern wird.«
Jason senkte seufzend den Kopf.
Sein Vater klopfte ihm auf die Schulter. »Schon gut, mein Sohn. Du bist erst vierzehn. Du musst noch eine Menge lernen. Aber jetzt zu den näher liegenden Dingen. Erzähl mir noch mal von dem Donnerstagsrennen, das ihr unbedingt gewinnen müsst.« Bedauerlicherweise ging auch dieser Nachmittag irgendwann zu Ende, und als es Abend wurde, packten die Chasers ihre Sachen zusammen und fuhren zurück zur Rennschule.
Der Bug schlief auf der Stelle ein, Jason hingegen schaute unterwegs träumerisch aus dem Wagenfenster und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft.
Deshalb nahm er zunächst kaum Notiz davon, als sein Vater plötzlich bremste - um einem Motorradfahrer zu helfen, der am Straßenrand gehalten hatte.
Jason beobachtete, wie sein Vater, beleuchtet von den Wagenscheinwerfern, zu dem jungen Mann ging, der neben seiner Maschine kniete.
Das Gesicht des Fahrers konnte Jason nicht erkennen, doch ihm fiel auf, dass das Hoverbike - eine hübsche Kawasaki XT-700 Trailrider - von oben bis unten mit einem seltsamen grauen Puder bedeckt war.
»Brauchen Sie Hilfe, Partner?«, fragte Henry Chaser in die Dunkelheit hinein. »Oder soll ich Sie mitnehmen?«
Der Biker winkte ab. Jason bemerkte, dass seine Ledermontur ebenfalls mit dem seltsamen grauen Staub bedeckt war.
»Nee, danke. Bin schon fertig!«, rief der Fremde. »Hab nur etwas Staub in die Magschalter bekommen.«
Und tatsächlich, er hatte das Problem behoben. Das Motorrad sprang brummend an, und der junge Mann schwang sich in den Sattel und griff zum Helm.
In diesem Moment sah Jason das Gesicht des Mannes.
Dann raste das Hoverbike in die Nacht davon, und Henry Chaser kam achselzuckend zum Wagen zurück.
Jason saß wie erstarrt da.
Er hatte den Biker wiedererkannt.
Es war Wernold Smythe gewesen, der Angestellte aus der Materialausgabe der Rennschule.
»Sieht so aus, als würde das Rennen ganz schön hart werden«, sagte Henry Chaser, als er Jason und den Bug an der Schule absetzte. Henry und Martha wollten ein paar Tage auf dem Campingplatz in Hobart bleiben und sich das große Donnerstagsrennen ansehen.
»Acht Stunden, das bedeutet eine Menge Boxenstopps«, fuhr Henry fort. »Deiner Mechanikerin steht ein langer Tag bevor. Und halt dich von den Dämonenaugen fern. Wenn du ein paar davon überfährst, ist das Rennen für dich gelaufen. Und pass auf, dass du nicht abgedrängt wirst. Ach, noch was, Jason ...«
»Ja, Dad?«
»Denk immer an das Bradbury-Prinzip.«
»Ja, Dad«, seufzte Jason. Das sagte sein Vater immer. Das Bradbury-Prinzip war Henry Chasers persönlicher Beitrag zum Rennsport. Jason überging die Bemerkung und wurde unvermittelt ernst: »Was hältst du eigentlich davon, Fersengeld zu geben?«
»Ich würde die Finger davon lassen«, antwortete Henry. »Die Profis kürzen den Absatz beim Italienrennen nur selten ab, und das aus gutem Grund. Das ist eine Venusfliegenfalle: Sieht von außen hübsch und verlockend aus, aber man wird davon gefressen. Entweder man fällt noch weiter zurück, oder man fällt ganz aus dem Rennen.«
»Das hat Mr. Syracuse auch gesagt.«
»Scott Syracuse hat das Gleiche gesagt?«, fragte Henry überrascht. »Oh! Ja, klar -« Er brach ab und lachte leise in sich hinein.
»Was hast du?«, fragte Jason.
Henry Chaser lächelte. »Scott Syracuse hat einmal versucht, beim Italienrennen Fersengeld zu geben. Es war das letzte Mal, dass er beim Italienrennen mitgefahren ist; ein paar Rennen später hatte er den schweren Unfall in New York, der seine Karriere beendete.
Damals in Italien lag Syracuse wegen einer Kollision mit einem der anderen Wagen weit zurück, deshalb wollte er den Absatz abkürzen. Beim
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