Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
Syracuse. »Und dann Achtung -«
»Worauf sollen wir achten?«, fragte Jason. »Worauf -«
Wie angewiesen bog er ab und - Flash! - wurde er auf einmal vom Sonnenschein geblendet, vom Anblick des funkeln den Mittelmeers, des strahlend blauen Himmels, der Strandvillen von Bari und der zerklüfteten Ostküste Italiens, die sich vor ihm nach Norden erstreckte.
Als der Argonaut II aus der Tunnelöffnung in der Steilküste hervorschoss, brach die Hölle los. Der Freudenschrei der auf der Landspitze versammelten Zuschauer war noch in zwanzig Kilometern Entfernung zu hören.
Der Bug quietschte vor Freude.
Jason schluckte erleichtert.
Sie hatten es geschafft!
Sie hatten den Ausgang der Abkürzung gefunden!
Bevor Jason sich seiner Leistung jedoch ausgiebig freuen konnte, wurde er - Schuumm! - Schuumm! - Schuumm! -von drei Wagen überholt. Die Fahrer der Wagen:
Alessandro Romba.
Fabian.
Und Angus Carver vom USAF Racing Team.
Der vierte Wagen, der an ihm vorbeizog, war Xavier Xonoras Lockheed, und gleich darauf machte Jason den Schwarzen Prinzen aus, der bestürzt zu ihm herübersah. Xavier hatte offenbar nicht damit gerechnet, Jason in diesem Rennen noch einmal wiederzusehen.
Noch größere Genugtuung verschaffte Jason freilich der Anblick des Wagens im Rückspiegel - der purpurrot und goldfarben lackierte Renault Etienne Trouveaus, des dreisten französischen Fahrers, der ihn um ein Haar aus dem Rennen geworfen hätte. Der Argonaut II hatte sich dicht vor Trouveau gesetzt!
Jason brauchte einen Moment, um das alles zu verdauen.
Er und der Bug hatten soeben drei volle Minuten gegenüber dem Hauptfeld gutgemacht und waren von der letzten auf die fünfte Position vorgerückt.
»Danke, Mr. Syracuse!«, sagte er ins Mikro. »Dank Ihnen sind wir wieder im Rennen!«
Als Sallys Kleinlaster den Stadtrand von Pescara erreichte, zeigten sämtliche Großbildschirme in der Stadt in Wiederholung, wie der Argonaut II aus dem Ausgang der Abkürzung hervorschoss.
Die Radio- und Fernsehkommentatoren staunten über den gewaltigen Sprung, den der Argonaut nach vorn gemacht hatte - mit einem Schlag vom letzten auf den fünften Platz. Auf den fünften*. Es war einfach nicht zu glauben. Bis zum zweiten Boxenstopp in Pescara waren es nur noch zehn Minuten, und damit begann die heiße Phase des Rennens.
Kaum war die Neuigkeit verkündet, beschleunigte auf einmal der zweite schwarze Ford, der Sallys Laster gefolgt war, und setzte sich vor den Wagen des Lombardi- Teams.
Als die beiden Fahrzeuge unter einer Autobahnüberführung hindurchfuhren, scherte der schwarze Ford plötzlich seitlich aus, schnitt den Kleinlaster des Lombardi-Teams, rammte dessen Stoßstange und drängte ihn von der Fahrbahn und gegen einen Betonpfeiler der Brücke.
Mit einem grässlichen Knirschen prallte das Fahrzeug gegen den Pfeiler und faltete sich zusammen wie eine große Ziehharmonika - während der schwarze Ford einfach weiterfuhr und in der Ferne verschwand.
Alle Insassen - der Fahrer, Sally und Syracuse - wurden nach vorn geschleudert, doch zum Glück waren sie angeschnallt, außerdem war der Wagen mit einem Druckluftsicherheitssystem ausgestattet, das ähnlich wirkte wie die früher üblichen Airbags.
Die Karosserie allerdings war Schrott.
Als Sally sich losschnallte, machte sie sich ihre Lage klar: Sie war noch zwei Minuten Fahrzeit von den Boxen entfernt. Zu Fuß aber würde sie ...
... etwa zehn Minuten brauchen.
Auch Syracuse wusste, was die Stunde geschlagen hatte. »Nehmen Sie einen Handkarren und laden Sie die Mags darauf«, sagte er. »Und dann laufen Sie.«
Zehn Minuten später hatten die ersten Wagen die Boxen bei Pescara erreicht. Die Hovercars brausten nacheinander in die Boxengasse und verteilten sich auf die entsprechenden Boxen.
Die Boxencrews erwarteten sie bereits.
Alessandro Romba war der Erste und wurde gefolgt von Fabian. Dann kamen der USAF-Pilot Carver, Xavier Xonora und ... Jason Chaser.
Der Argonaut schwenkte in die Box ...
... doch es war niemand da.
»Sally!«, rief Jason ins Mikro. »Wo seid ihr?«
Gleich darauf fuhr Trouveau in die gegenüberliegende Box. Trouveau funkelte Jason an, während sich sein Boxengreifer an die Arbeit machte. Als Trouveau jedoch bemerkte, dass Jason ohne Boxencrew war, grinste er hämisch.
In diesem Moment brauste Pablo Rivieras Ferrari in die angrenzende Box und seine Leute machten sich an die Arbeit. Sie hätten Jason gern geholfen, doch sie waren Rivieras Leute und mussten sich
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