Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
Vom Netzwerk:
unser schickes Penthouse. Ich mag Asmodi nicht, er bewegt sich zu lautlos, hat etwas Schleichendes und Heimtückisches an sich, und wenn er in Panik ist, verwandelt er sich in eine Schlange. Worüber sich mein Vater immer ziemlich aufregt. Aber es war nie die Rede davon, dass er einen Sohn hat. Allerdings, wenn er einen Sohn hätte, würde er aussehen wie Arno. Definitiv.
Mann, ich war echt in heller Panik. Was hatte das zu bedeuten? Was musste ich jetzt tun? Außer mich laut Anweisung meines Vaters ‹vor ihm zu hüten›. Tolle Info. Geht es nicht ein bisschen konkreter?

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 12
    Ich verstand wirklich nicht, wieso mein Vater mich vor Asmodis Sohn warnte. Er ist doch einer von uns. Aber mein Vater übertrieb ja ständig: «Zieh einen Schal an, sonst erkältest du dich.» «Mach das Licht an, wenn du liest, sonst verdirbst du dir die Augen.» «Sei vor Anbruch der Dunkelheit zu Hause.» Er witterte überall Gefahren für mich.
    Aber es konnte ja auch nicht schaden, wenn ich diesen Arno mal unter die Lupe nahm. Ich könnte ihn zumindest etwas einschüchtern, damit er wusste, dass er sich mit mir besser keine Spielchen erlauben sollte.
    Ich entdeckte ihn kniend auf der Erde neben einem Beet, wo er offensichtlich Unkraut zupfte. Also ich hoffte mal für Gabriel, dass es Unkraut war, was Arno da aus der Erde zog und in einen Eimer warf. Gabriel war ganz am Ende des Grundstücks damit beschäftigt, Pflanzen zu inspizieren, ich glaube, er sang ihnen sogar leise ein Lied vor, jedenfalls erweckte es von der Ferne diesen Eindruck. Greta war nirgends zu sehen.
    Perfekte Situation für mich.
    Ganz leise schlich ich mich an Arno ran und ließ ihn durch ein lautes «Hallo» erschrocken in die Höhe fahren.
    Ich wollte nicht lange drum herumquatschen.
    «Ich weiß, was du vorhast!», fuhr ich ihn deshalb an. Obwohl ich keine Ahnung hatte. Aber das musste er ja nicht wissen.
    Arno, durch den Schreck noch bleicher geworden, als er eh schon war, nickte etwas verdattert. «Unkraut zupfen.»
    Ich grinste breit. «Tja, so sieht es aus, was? Aber ich weiß alles über dich!»
    Er zuckte ertappt zusammen.
    Ich sah ihn triumphierend mit hochgezogener Augenbraue an.
    «Willst du dazu was sagen? Dich verteidigen oder eine Erklärung abgeben?»
    «Ich war jung und brauchte das Geld», stammelte er.
    Bitte? Was war denn das für ein Spruch?
    Er spielte seine Rolle gut, er wirkte tatsächlich etwas verstört.
    Ich trat dicht an ihn ran, so dicht es mir möglich war, ohne ihn zu berühren, und sagte drohend: «Ich werde dich im Auge behalten, egal, was du vorhast, du kommst damit nicht durch.»

    Die Birnsteins hatten Arno zum Abendessen eingeladen. Herr Birnstein erzählte uns, dass Arno nach der mittleren Reife eine Gärtnerlehre gemacht hatte und nun für ein paar Wochen bei ihm auf Probe arbeitete und dann eventuell fest eingestellt wurde.
    Greta sah Arno die ganze Zeit bewundernd an, er lächelte jedes Mal schüchtern, wenn sich ihre Blicke trafen. Meinen Blick mied er.
    Als wir mit dem Essen fertig waren, druckste Arno etwas herum, schließlich sagte er: «Gabriel, ich muss dir was sagen, bevor du es von Lilith erfährst.»
    Sein Blick streifte mich nur kurz. Ich wurde etwas unruhig, was würde jetzt kommen?
    «Als ich vierzehn war», begann Arno in seiner langsamen, etwas schüchternen Sprechweise, «also, da hab ich meinem Pflegevater Geld aus der Brieftasche geklaut.»
    Betroffenes Schweigen bei den Birnsteins.
    Schließlich meinte Gabriel: «Na ja, jeder macht mal einen Fehler.»
    Und Sybille nickte dazu. «Gut, dass du es uns gesagt hast.»
    Dieser kleine Schauspieler. Fast würde ich ihm abnehmen, dass er harmlos ist.
    «Woher wusstest du das, Lilith?»
    «Ich wusste das nicht.» War die Wahrheit. Ich guckte verärgert in die Runde.
    Arno sah mich groß an: «Aber du hast doch gesagt …»
    «Was hab ich gesagt?», unterbrach ich ihn.
    Die gesamte Familie sah mich an.
    «Ich kann dir etwas anderes über dich sagen: Du magst Schlangen!» Als Asmodis Sohn versteht sich das von selbst. Es war also keine große Detektivleistung.
    Wie bei einem Tennismatch drehten sich die Köpfe der Birnsteins nun zu Arno.
    Der errötete leicht und murmelte: «Ja.» Er wandte sich an Gabriel. «Ist das ein Problem?»
    «Ähm, nein, natürlich nicht. Ich mag Pflanzen, meine Frau mag Wolle, du magst Schlangen. Das ist okay. Solange du sie nicht mit zur Arbeit bringst.» Er lachte.
    Ich hatte bereits gelernt, dass man mitlachen

Weitere Kostenlose Bücher