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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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dass ich reich bin?»
    «Ganz genau, das ist der Grund.»
    Greta war immer noch perplex. «Nur durch diese Lüge?»
    Ich nickte bedächtig. «Nur durch diese Lüge. So leicht kann es sein.»
    «Das find ich aber nicht gut.»
    «Es ist genial! Was gibt es daran nicht gut zu finden?»
    «Es ist gelogen.»
    «Und?»
    Sie sagte nichts mehr. Sie deutete auf die Einkaufstüten. «Was ist damit?»
    «Die haben ihre Schuldigkeit getan, die bringe ich zurück. Mein Vater hasst es, wenn ich unnötig Geld ausgebe. Dann macht er jedes Mal ziemlichen Stress. Ach, und übrigens: Ich bin aus New York und nicht aus Nebraska!»
    «Wirklich?»
    «Nein, aber das glauben deine neuen Freundinnen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 10
    Als wir nach Hause kamen, stand Gretas Vater vor dem Haus und war mit einem jungen, etwas verträumt dreinblickenden Typ beschäftigt, der seine halblangen schwarzen Haare im Nacken zusammengebunden hatte. Gabriel stellte ihm gerade seine Zöglinge, sprich Pflanzen, vor. Mit Namen. Nein, nicht den lateinischen botanischen Namen, sondern mit echten Namen. Den Zitronenbaum hatte er Franz getauft, daneben stand Lydia, die Grapefruit. Der junge Mann nickte interessiert, in seinem Gesicht war kein Spott zu erkennen. Wahrscheinlich versuchte er sich die Namen einzuprägen, falls er die Pflanzen mal anplaudern wollte.
    «Luigi macht sich ganz prima», berichtete Gabriel Birnstein stolz und deutete auf einen Olivenbaum.
    Ja, der Mann liebte seine Pflanzen.
    Als er uns sah, stellte er uns vor: «Das ist Lilith, unsere Austauschschülerin. Meine Tochter Greta. Und das ist Arno. Er wird mir ab jetzt im Garten helfen.»
    Arno drehte sich um, sah Greta an, sagte «Hi» und wurde rot.
    Greta sagte «Hi» und wurde ebenfalls rot.
    Was soll das? Muss ich jetzt auch «Hi» sagen und rot werden? Ist das eine Begrüßungsformel?
    Arno war irgendwie merkwürdig. Er war zu ruhig und seine Augen waren zu dunkel. Das Einzige, was mir positiv auffiel, war, dass er mir nicht die Hand zur Begrüßung hinhielt. Moment mal, genau genommen hatte er mich gar nicht begrüßt. Er hatte nur Greta angesehen und begrüßt. Stoffel!
    In meinem Zimmer warf sich Greta aufs Bett und seufzte: «Er ist sooo süß.»
    «Wer?»
    «Arno.»
    «Der Arno? Bitte nicht!»
    «Doch. Ich glaube, ich bin in ihn verliebt.»
    «Im Ernst?»
    Seliges Seufzen: «Ja.»
    «Was ist los mit euch Menschen?»
    Greta sah mich erstaunt an. «Wie meinst du das?»
    «Du kennst diesen Arno doch gar nicht. Er hat ‹Hi› gesagt und ist rot geworden! Das genügt dir?»
    «Das ist Liebe auf den ersten Blick. Hast du seine Augen bemerkt? Das sind die romantischsten Augen, die ich je gesehen habe.»
    «Ach du meine Güte! Das ist völliger Blödsinn!»
    Greta schmollte. «Ich hab mich doch auch nicht lustig darüber gemacht, dass du dich in Sam verliebt hast.»
    «Ich hab mich nicht verliebt!»
    «Du willst es nur nicht zugeben.»
    Ich schluckte.
Ganz ehrlich? Greta hatte recht. Ich wollte es nicht zugeben, aber ich vermisste Sam. Ich wollte ihn sehen. Unbedingt. Und nach allem, was ich von Greta wusste, musste das Liebe sein. Aber bevor ich ihn wiedersehen konnte, musste ich erst mal klären, was passierte, wenn sich – obwohl das ja eigentlich unmöglich ist – die Tochter des Teufels verliebte. Vielleicht hob das ja die Welt aus den Angeln, und dafür wollte ich nicht verantwortlich sein. Ich würde mich bei meinem Vater sehr, sehr vorsichtig erkundigen müssen. So vorsichtig, dass er gar nicht merkte, was ich ihn fragte.
Hm. Schwieriges Unterfangen.
Eine Weile hatte ich gehofft, dass es gar nicht nötig werden würde, meinen Vater zu fragen. Sam hatte sich seit Tagen nicht mehr bei mir gemeldet. Demnach hatte sich mein Problem ja eigentlich von selbst erledigt.
Doch leider stellte ich fest, dass es so nicht funktionierte. Man ist nicht deshalb nicht mehr verliebt, weil der andere sich nicht meldet oder der andere nicht in einen verliebt ist. Das ist völlig unabhängig. Man ist verliebt, und dann hat man den Salat, egal, ob der andere auch in einen verliebt ist oder nicht. Mist. Das nennt man dann wohl unglücklich verliebt. Doppelt Mist!
    Ich musste alleine sein. Ich musste mit meinem Vater sprechen. Jetzt oder nie. Greta schickte ich los, uns ein paar Äpfel zu besorgen. Dankbar für diesen Vorwand, lief sie in den Garten. Schätze mal, sie würde die Äpfel vergessen, aber dafür Arnos romantische Augen weiter erkunden.
    Als ich die Nummer meines Vaters gewählt hatte,

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