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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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musste, wenn jemand einen Scherz machte, egal, ob man es lustig fand oder nicht. Aber in diesem Fall entschied ich mich, unhöflich zu sein und nicht mit einzustimmen.
    «Wie kamst du denn darauf?», fragte Sybille.
    «Menschenkenntnis», sagte ich und warf den Kopf zurück.
    «Weswegen hast du deinem Pflegevater denn das Geld gestohlen?», wandte sie sich an Arno.
    «Ich brauchte Mäuse.»
    «Ja, Teenager brauchen immer Geld. Wofür hast du es denn ausgegeben?»
    «Na, für Mäuse.»
    «Mäuse. Ach so. Echte Mäuse. Du magst also Tiere, das ist schön.»
    «Ich brauchte die Mäuse für meine Schlangen. Sie waren hungrig.»
    Nun herrschte entsetztes Schweigen.
    Tja, das konnten die Birnsteins nicht so einfach weglächeln.
    «Na ja», meldete sich Gabriel schließlich zu Wort. «Das ist der Lauf der Natur. Fressen und gefressen werden.»
    Also ein bisschen mehr Entsetzen oder Ekel hätte ich mir schon gewünscht.
    Arno wurde das Gespräch nun langsam doch etwas unangenehm. «Ich sollte dann jetzt gehen», meinte er und stand auf.
    Hatte ich ihn schon vertrieben?!
    «Wann soll ich denn morgen früh kommen?»
    Was? Dieser dreiste Kerl gab nicht auf!
    «Sieben Uhr. Okay?»
    Arno nickte.
    Greta begann den Tisch abzuräumen, Arno sprang sofort auf: «Ich kann auch gerne noch eben helfen.»
    «Ach, das ist nett.»
    Ja, das war wirklich sehr nett. Schleimer. Aber mir passte das gut. Ich hatte beschlossen, ihn zu verfolgen, wenn er nach Hause ging. Und in sicherer Entfernung vom Haus der Birnsteins zur Rede zu stellen. Ich wollte wissen, was los war, wieso er hier war. Solange er in der Küche half, konnte ich alles vorbereiten.
    Ich gähnte und streckte beide Arme nach oben. «Ich bin müde. Ist es okay, wenn ich schon ins Bett gehe?»
    «Natürlich, Lilith, du hattest ja einen anstrengenden Tag.»
    Mann, die hatte keine Ahnung, wie anstrengend.
    Ich ging in mein Zimmer, öffnete mein Fenster und kletterte raus. An der Seite des Hauses würde ich warten, bis Arno sich auf den Heimweg machte. Ich würde rauskriegen, was es mit ihm auf sich hatte.
    Mist! Arno war mit dem Fahrrad da, also konnte ich ihn auch nur mit einem Fahrrad verfolgen.
    Eins der Räder vor dem Haus war mit Blumen bemalt. Das war bestimmt Sybilles Rad.
    Ich schob es zur Straße vor und zerrte es hinter ein Gebüsch, von dem aus ich die Haustür im Blick hatte und Arno auflauern konnte.
    Fünf Minuten später bekam ich den Schreck meines Lebens.
    «Was machst du hier?», fragte plötzlich eine Stimme.
    Es war Greta.
    «Mann, hast du mich erschreckt, schleich dich doch nicht so an.»
    «Tut mir leid.»
    «Was willst du hier?»
    «Das wollte ich dich fragen.»
    «Haben die anderen mich gesehen?»
    «Nein.»
    «Haben sie dich gesehen?»
    «Sie haben nicht gesehen, dass ich rausgegangen bin.»
    «Gut. Dann geh wieder zurück und sag nichts. Ich muss noch mal weg. Alleine.»
    Sie sah nicht so aus, als wäre sie bereit, meine Anweisung zu befolgen.
    «Meine Mutter wird nicht erlauben, dass du abends alleine durch die Gegend fährst.»
    «Deshalb sagen wir es ihr ja auch nicht.»
    «Sie ist für dich verantwortlich.»
    «Hör zu, alles gut und schön, aber ich muss wirklich ganz, ganz dringend noch mal weg. Ich komm ja wieder. Versprochen.»
    Greta war hin und her gerissen, dann gab sie sich einen Ruck und sagte: «Ich komme mit.»
    «Nein. Das geht nicht.»
    «Ich kann dich nicht alleine lassen, du kennst dich hier nicht aus, und ich fühl mich auch für dich verantwortlich.»
    «Nein.»
    «Ich stelle auch keine Fragen. Ich will bloß dabei sein, damit dir nichts passiert.»
    «Aber du hast doch jetzt nicht vor, deine Mutter um Erlaubnis zu fragen?»
    Greta biss sich auf die Lippen und machte ein etwas unglückliches Gesicht. Dann schüttelte sie den Kopf. «Nein. Machen wir’s heimlich.»
    Ich fiel aus allen Wolken und war ziemlich stolz auf mich. Ich hatte die brave Greta dazu gebracht, ihre Mutter anzuschwindeln. Glückwunsch, Lilith! Das gab bestimmt einen Pluspunkt auf der Liste meines Vaters.
    «Was hast du vor?», erkundigte sich Greta.
    Ich zögerte. Sollte ich sie einweihen? Nein.
    «Ich will bloß ein bisschen durch die Gegend fahren. Aber wieso bist du hier und nicht bei Arno?»
    «Mein Vater sitzt mit ihm im Wohnzimmer, sie schauen sich Pflanzenbücher an.»
    Na toll, da konnte ich hier ja lange warten.
    Greta huschte zurück und kam kurz darauf mit einem Rad zurück.
    «Dann mal los, Lilith!», rief sie mir im Vorbeifahren zu.
    Ich beobachtete, wie

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