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Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Walbrecker
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ausgerechnet jetzt fing es an mich zu jucken. Es juckte erst an der Nase, dann irgendwo von innen, dann irgendwo hinten und schließlich mindestens an sieben verschiedenen Stellen gleichzeitig.
    â€žIch muss mich jetzt hier hinsetzen und warten, bis ich wieder höre was“, sagte Jim gleich neben mir, während das Jucken noch unerträglicher wurde. Und dann saß der Schwarze da, saß gleich vor meiner juckenden Nase an einen Baum gelehnt und rührte sich nicht mehr vorn Fleck, bis er, nach einer Ewigkeit, endlich zu schnarchen begann.
    Tom machte mir ein Zeichen, und wir krochen auf allen vieren davon.
    â€žWir fesseln ihn an den Baum!“ schlug Tom vor.
    â€žDu bist wohl wahnsinnig! Der fängt an zu schreien, und die da drinnen merken, dass ich nicht im Bett liege.“
    â€žOkay“, flüsterte Tom und konnte es trotzdem nicht lassen, noch etwas Waghalsiges zu unternehmen: Er schlich in unsere Küche, klaute drei Kerzen und legte als Dank ein Fünf-Cent-Stück auf den Tisch. Dann kroch er wieder zu Jim, nahm ihm einfach den Hut vom Kopf und hängte ihn genau über dem Nigger an einen Ast.
    Erst jetzt konnten wir endlich abhauen – nicht ahnend, welche Folgen diese Nacht bei dem armen Jim haben sollte: Fortan erzählte er jedem, der es hören wollte oder nicht, er habe in dieser Nacht Besuch von Hexen bekommen. Sie hätten ihm den Hut genommen, hätten seinen Rücken zerkratzt, seien mit ihm nach New Orleans geritten und noch vieles mehr.
    Das Fünf-Cent-Stück trug er von da an als Amulett am Hals und erklärte allen Niggern von nah und fern, der Teufel höchstpersönlich habe es ihm, gegebenund er könne jeden damit heilen und Hexen damit herzaubern.
    Aber zurück zu unserem nächtlichen Ausflug: Tom und ich beeilten uns, runter zum Fluss zu kommen. Dort, wo der Mississippi eine ganze Meile breit, still und gewaltig vorbeizieht, warteten in einer alten Gerberei Jo Harper, Ben Rogers und noch zwei, drei andere Jungs auf uns. Gemeinsam machten wir ein Boot los, ruderten zweieinhalb Meilen stromabwärts und gingen beim großen Felsen an Land.
    â€žIn die Höhle!“ gab Tom Sawyer das Kommando, und kurze Zeit später saßen wir bei Kerzenschein in einer kühlen, feuchten, glitschigen Felsenhöhle, wo es ungeheuer feierlich wurde:
    â€žWir haben uns hier getroffen, um die Tom-Sawye-Bande zu gründen“, erklärte Tom und zog ein Stück Papier mit der Eidesformel aus der Tasche. „Hier steht: Jeder muss treu zur Bande halten und darf kein Geheimnis verraten. Wenn er es doch tut, wird ihm der Hals abgeschnitten, sein Leichnam verbrannt und die Asche unter ewigem Fluch in alle Winde verstreut. Wenn ein Fremder einem von uns etwas zuleide getan hat, dann wird das fürchterlich gerächt. Der Täter und seine ganze Familie werden von uns getötet, nachdem ihnen das Zeichen unserer Bande, ein Kreuz, in die Brust gekerbt wurde.“
    Wir alle fanden den Eid wundervoll. Jeder einzelne stach sich mit einer Nadel in den Finger und unterschrieb das Papier mit seinem Blut. Und dann wurde über die Aufgaben der Bande diskutiert. Es ging hoch her, und am Schluss wusste jeder, worum es ging: „Wir rauben und morden. Wir maskieren uns und überfallen Kutschen und Wagen auf der Landstraße, töten die Insassen und nehmen ihnen Geld und Uhren ab“, erklärte uns Tom, der sich auf diesem Gebiet am besten auskannte. „Ein paar können wir auch gefangen nehmen und hier in der Höhle als Geiseln festhalten, bis sie gegen Lösegeld freigekauft werden.“
    â€žTöten wir etwa auch die Frauen?“ wollte Ben Rogers wissen.
    â€žUnsinn!“ wurde er belehrt. „Die werden alle hier eingesperrt. Dann verlieben sie sich in uns. Und danach sieht man weiter.“
    Ich weiß nicht mehr, was wir noch alles besprachen. Jedenfalls wurde zum Abschluss Tom Sawyer zum Räuberhauptmann gewählt und Jo Harper zu seinem Stellvertreter. Erst kurz vor Morgengrauen war ich wieder daheim, kletterte in mein Fenster und schlief hundemüde und mit dreckverschmierten Kleidern ein.
    Am nächsten Morgen gab es – man kann es sich ja denken – eine gesalzene Strafpredigt. Aber es war nicht die Witwe, die mit mir schimpfte. Nein, nur Miss Watson machte mich fix und fertig, und anschließend betete sie für mich. Ihre Schwester hingegen säuberte schweigend meine Kleidung und machte ein

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