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Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Walbrecker
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es wieder ein kräftiges Mahl. Als es dunkel wurde, setzte ich mich ans Ufer, zählte die Treibhölzer, die Flöße und die Sterne und ging bald schlafen. So machte ich es auch den nächsten Tag und den übernächsten und hätte es wohl noch lange so weitergetrieben, wenn ich nicht völlig unerwartet eine sensationelle Entdeckung gemacht hätte:
    Ich hatte mich auf die Pirsch begeben. Ich hatte meine Flinte geschultert und wollte erkunden, ob es außer den köstlichen Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren noch was anderes, Festeres zu futtern gab. Ich streifte kreuz und quer durch die tiefen Wälder und war gerade dabei, eine Schlange zu jagen – da stand ich plötzlich sprachlos und ratlos vor der Asche, der noch rauchenden Asche eines Lagerfeuers. Ich war nicht allein auf der Insel! Irgendjemand musste vor ganz kurzer Zeit genau an dieser Stelle gewesen sein!

Kapitel 3
    Inselleben mit Jim
    Was sollte ich tun?
    Die Entdeckung der Feuerstelle versetzte mich in Angst und Schrecken. Wer außer mir trieb sich noch auf dieser Insel rum? Warum hielt er sich in dieser Einsamkeit verborgen? Mein erster Entschluss war: Ich musste fliehen! Ich eilte zu meinem Lagerplatz, schaffte meine Vorräte aufs Boot zurück und entfernte, so gut es ging, alle meine Spuren. Dann wartete ich, bis es dunkel wurde, ruderte hinüber zur Illinois-Küste, kochte mir ein Essen und hoffte auf eine ruhige Nacht.
    Vergeblich gehofft! Ich hatte mich gerade gemütlich aufs Ohr gelegt, da hörte ich Pferdegetrappel. Bald darauf vernahm ich Stimmen von Männern, die offenbar ganz in der Nähe von mir einen Rastplatz gefunden hatten. Was blieb mir anderes übrig, als zu verschwinden? Ich also wieder rein ins Boot und zurück zur Insel. Unterwegs kam mir ein Gedanke: Wenn ich die Nacht im Boot schlafen würde, konnte das nicht gefährlich sein, zumal ich ja eine Flinte besaß!
    Trotzdem: Es wurde kein tiefer Schlaf und schon gar kein langer. Ständig geisterte mir dieser Unbekannte durch den Kopf. Und als es zu dämmern begann, stand mein Entschluss fest: Ich musste unbedingt herausfinden, wer sich außer mir hier herumtrieb!
    Kurz entschlossen griff ich zu den Rudern und steuerte den Hügel der Insel an, wo ich am Vortag das ausgetretene Feuer entdeckt hatte. Wieder einmal versteckte ich mein Boot im dichten Ufergebüsch, nahm die Flinte und begab mich mit klopfendem Herzen auf die Pirsch. Mein Ziel war die Stelle, wo am Vortag der Fremde kurz vor mir gewesen sein musste.
    War es die Aufregung oder was Rätselhaftes sonst? Ich fand den Platz nicht wieder. Ich schlich zwischen Bäumen und Buschwerk herum. Ich lauschte auf jeden Ton. Ich achtete auf jede noch so geringe Bewegung – von einem menschlichen Wesen aber gab es keine Spur.
    Schon wollte ich die Suche aufgehen, da ließ mich etwas zur Salzsäule erstarren: Zwischen grünem Laubwerk sah ich einen Feuerschein! Und obwohl ich wusste, dass ich mich in Lebensgefahr begab, schlich ich weiter. Ich schlich so weit, bis ich etwas am Boden liegen sah, das in eine Decke eingerollt war. Ich stutzte. Ich guckte genauer: Sah das nicht wie ein menschlicher Körper aus?
    Mein Herz pochte. Ich schlotterte vor Aufregung. Da plötzlich bewegte sich die Decke. Ein Kopf erschien. Jemand streckte sich und gähnte laut – Jim! Das war ja Miss Watsons Nigger Jim!
    Er sah mich an. Er starrte mich an wie ein Geistwesen. Und darauf fiel er auf die Knie und flehte: „Mir nix tun! Ich immer habe tote Leute mögen. Du wieder zurück in alten Fluss gehen und nix dem alten Jim tun! Bitte!“
    Ich war platt. Und ich brauchte einige Zeit, bis ich dem guten Jim klargemacht hatte, dass es sich bei mir nicht um einen Geist, sondern um den leibhaftigen und lebendigen Huck Finn handelte.
    Alles Weitere ist schnell erzählt: Ich war verdammt glücklich, plötzlich nicht mehr allein zu sein. Und ich konnte nur staunen über das, was mir Jim zu berichten hatte, nachdem ich ihm geschworen hatte, nie und niemandem ein Sterbenswort zu verraten:
    â€žAlte Missus mich wollten für achthundert Dollars nach Orleans verkaufen. Als Witwe sie nicht abhalten konnte von diese Idee, Jim hat Entschluss gefasst, abzuhauen. Erst wollen Boot klauen, aber dann haben Angst vor Verfolgung bekommen. Also sein Jim zu Fuß auf und davon und haben Nacht in alte Böttcherei am Fluss verbracht. Dann aber sein große Aufregung und viele

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