Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Walbrecker
Vom Netzwerk:
flogen uns um die Ohren – wir erreichten das Ufer. Rein ins Boot! Ja, Tom war dabei. Und nun nichts wie zum Floß!
    So unglaublich es war: Wir schafften es! Die Dunkelheit war unser bester Kumpel und Beschützer. Wir erreichten unbehelligt das Floß.
    â€žMist!“, sagte Tom erneut und hielt sich das Bein. An seiner Hand war Blut, und er gab das Kommando: „Ablegen, Jungs! Die Reise beginnt.“ Er beugte sich zu seinem Bein herunter, stöhnte und sagte mit schwacher Stimme: „Wir waren erfolgreich, Jim ist ein freier Mann! Los, an die Ruder.“
    Ich sah Jim an, und Jim sah mich an. Er schüttelt den Kopf und sagt: „Jim nix losfahren. Erst Doktor holen und Tom helfen.“
    Ich nicke, und Tom konnte reden, was er wollte. Ihm ging es schlecht und er brauchte Hilfe.
    Das Ende ist schnell erzählt, und ich kann versichern: Es ist nicht weniger aufregend als alles, was ich seit der Flucht von meinem Alten erlebt habe. Ich ließ die beiden auf dem Floß zurück und rannte auf dem kürzesten Weg zum Dorf. Von den Phelps hatte ich gehört, wo der Arzt wohnte. Und den rief ich aus dem Bett, obwohl es mitten in der Nacht war. Ich erzählte ihm eine Lügengeschichte, die so verlogen war, dass ich sie schon wieder vergessen habe. Ich brachte ihn zum Floß. Und es war höchste Zeit: Tom ging's dreckig, und der Arzt wollte kaum wissen, wie die Kugel in Toms Bein und der Nigger auf das Floß gekommen war. „Das ist gerade noch mal gut gegangen“, erklärte er. „Eure Weiterreise müsst ihr verschieben. Morgen komm ich wieder vorbei.“
    Wenigstens war er nicht auf die Idee gekommen, dass wir was mit den Phelps zu tun hatten, ging mir durch den Kopf, als wir allein waren.
    â€žDu musst morgen früh zu Tante Sally zurück und ihr ein Märchen aufbinden“, sagte Tom mit schwacher Stimme. „Bis morgen Nacht bin ich wieder in Ordnung.“
    Es kam anders, völlig anders: Ich schlich tatsächlich zur Farm zurück. Es war auch kein Problem, den Blitzableiter hochzukommen – die Farmer schienen weg zu sein. Die Probleme gingen erst am nächsten Morgen los. Das Märchen, das Tom zu einem Morgenausflug unterwegs war, wurde mir ja noch geglaubt. Als aber kurz darauf eine Bahre ins Haus geschleppt und außerdem Jim gefesselt zurück in sein Gefängnis gebracht wurde, wusste ich nicht mehr so genau, was ich sagen sollte.
    Doch dann kam es noch dicker: Eine Kutsche fuhr vor, und wer steigt aus? Tante Polly! Jawohl, Toms Tante Polly! „Wenn meine Post schon nicht beantwortet wird, wollte ich mal persönlich nach dem Rechten sehen.“
    Ihre Schwester, die gute Tante Sally, fiel aus allen Wolken und konnte gar nicht aufhören mit Küssen und Fragen und Küssen.
    Und dann traf mich ein Blick, den ich bis heute nicht vergessen hab: „Und wie kommt dieser Schlingel zu euch?“ fragte Tante Polly.
    â€žWie? Was? Erkennst du deinen eigenen Neffen nicht mehr, Polly?“
    Ich mach's kurz, weil's so unglaublich peinlich war: In ein paar Sekunden war alles aufgeflogen! Jede Kleinigkeit mussten wir gestehen. Nichts blieb uns erspart. Und ich glaube, wenn Tom nicht im Krankenbett gelegen wäre, hätte es gleich von mehreren Seiten Prügel gesetzt. So aber wurde er vor lauter Schreck fast wieder gesund – jedenfalls war sein Fieber schlagartig verflogen, und nichts hielt ihn mehr im Bett.
    â€žEins versteh ich bei der ganzen Sache nicht“, sagte schließlich Tante Polly. „Wieso musste dieser Jim befreit werden, wenn er sowieso schon frei ist?“
    â€žWie bitte?“ fragten gleich mehrere erstaunt.
    â€žMiss Watson, seine Besitzerin, ist vor zwei Monaten gestorben“, sagte Tante Polly „Und in ihrem Testament hat sie Jim die Freiheit geschenkt. Das wusstest du doch, Tom!“
    Tante Polly sah ihren Neffen an. Und Tom schien wieder Fieber zu bekommen – so rot war er angelaufen: „Ihr versteht das nicht – es ging doch um das Abenteuer.“
    O dieser Tom Sawyer!
    Ich aber musste jetzt umgehend zu meinem Jim. Diesmal kroch ich nicht durch den Tunnel, sondern ließ mir die Tür aufschließen. Dann nahm ich Jim höchstpersönlich die Fessel ab und sagte ihm, dass er sofort und für immer ein freier Mann sei. „Außerdem schenkt dir Tom vierzig Dollar. Weil du so 'n geduldiger Gefangener warst.“
    Der gute Jim war fast zu Tode erfreut und platzte

Weitere Kostenlose Bücher