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Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flughafen. Die Hauptstadt Rumäniens wurde von zahlreichen Fluggesellschaften angeflogen, denn noch lief der Tourismus, wenn auch nicht mehr so stark wie früher.
    In der Halle ging er zum Schalter von British Airways. Er fiel etwas auf mit seinem schon abgeschabten Koffer, der dicken, grauen Jacke und dem dunkelgrauen Hemd darunter. Den blauen Schal hatte er zweimal um seinen Hals gedreht.
    Er konnte ein Ticket kaufen, mußte aber die Nacht über warten, denn die Maschine startete erst in den Morgenstunden.
    Marek wollte nicht in einem Hotel übernachten, das Geld konnte er sich sparen. In einem Warteraum machte er es sich bequem, streckte die Beine aus und war bald eingeschlafen. Den Koffer hatte er neben sich gelegt und auch im Schlaf den Griff umklammert.
    Zwar beobachteten ihn die patrouillierenden Soldaten hin und wieder mit mißtrauischen Blicken, ließen ihn jedoch schlafen. Am frühen Morgen trank Marek nach einer Blitzwäsche in einem der Waschräume eine Tasse Kaffee, die ihm nicht schmeckte.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis die Maschine startete. Mareks Gepäck wurde durchleuchtet, nicht beanstandet, doch der Eichenpflock fiel auf.
    »Er ist für Vampire«, sagte Marek.
    Der Beamte lachte laut, schaute sich den Pflock noch einmal an und sah plötzlich den Schein in Mareks Handfläche. Der Pfähler durfte passieren. Eine Stunde später hob die Maschine ab. Marek, der vorn in der Nichtraucherzone saß, schlief wieder ein. Das Frühstück nahm er später zu sich, als der Flieger bereits den Kanal überquerte und sich im Anflug auf London befand.
    Ein Lächeln huschte über das faltige Gesicht des Rumänen. Er fühlte sich wie neugeboren, schaute aus dem Fenster und sah die vorbeihuschenden Wolkenschwaden.
    Mit einem strahlenden Sonnenschein hätte er in London auch nicht gerechnet. Wann gab es das schon? Marek jedenfalls hatte ihn in dieser Stadt noch nicht erlebt.
    Sinkflug. Marek schaute noch immer aus dem Fenster. Allmählich rissen die Wolkenbänke auf, über London war es relativ klar. Er konnte bereits die Stadt erkennen. Die Maschine flog eine große Schleife. Marek hatte sich längst angeschnallt, sah das lächelnde Gesicht der Stewardeß und hörte auch deren Frage.
    »Geht es Ihnen gut, Sir?«
    »Jetzt ja.«
    »Wir sind pünktlich.« Sie lächelte wieder und verschwand. Marek dachte darüber nach, daß John Sinclair nicht Bescheid wußte. Er hatte nur angerufen und beim Yard erfahren, daß Oberinspektor Sinclair in London war.
    Marek wollte ihn überraschen. Er lächelte wieder, wenn er sich das überraschte Gesicht des Geisterjägers vorstellte.
    Der Clipper setzte auf. Eine sichere Landung, ohne großes Schaukeln und Zittern.
    Marek gehörte mit zu den letzten Passagieren, die die Maschine verließen.
    Er schritt mit etwas müde wirkenden Schritten durch die große Halle. Der Airport war gewaltig, man konnte sich auf ihm verlaufen, doch Marek wußte Bescheid. Er fand den Ausgang und einen der Taxistände. Dessen Fahrer bekam bei Mareks Anblick große Augen. Er rechnete wohl nicht damit, daß dieser Mann auch zahlen konnte. Marek zeigte ihm eine Pfundnote. »Ist die in Ordnung?« fragte er leise.
    »Schon gut, sorry. Wohin?«
    »Scotland Yard!«
    Diesmal gab der Mann keine Antwort. Er wollte nicht noch weitere Überraschungen erleben.
    Der Pfähler hing auf der Fahrt seinen Gedanken nach und überlegte, ob es richtig gewesen war, wie er sich verhalten hatte. Wenn das alte Blut tatsächlich nach London geschafft worden war, konnte man lange nach ihm suchen. In einer derart gewaltigen Stadt gab es Hunderttausende von Verstecken. Auch sein Wagen blieb im Stau stecken. London war an diesem Tag wieder einmal dicht.
    »Da kann man nichts machen«, sagte der Fahrer. »Wir müssen warten, bis es weitergeht. Haben Sie Zeit?«
    »Kaum.«
    »Es ist ja mein Geschäft, aber Sie sind fremd. Ich würde Ihnen vorschlagen, mit der ›tube‹ zu fahren.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Es ist besser. Sie waren bestimmt lange nicht mehr hier in London.«
    »Es ist einige Zeit her.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Was muß ich zahlen?« Marek hatte von John Sinclair die Sprache relativ gut gelernt.
    Der Fahrer nannte die Summe, bekam noch ein Trinkgeld, dann stieg Marek aus.
    Er persönlich war Petrila gewohnt, das Dorf, in dem der Hund begraben lag. Aus diesem Grunde mußte er sich an den Londoner Trubel und Verkehr zunächst einmal gewöhnen.
    Auch wenn er nicht direkt in der City stand, so hatte er doch das Gefühl,

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