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Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem Zeichen gesichtet worden ist.« Glenda redete wie ein Wasserfall. Marek konnte sie nur mühsam unterbrechen.
    »Und weiter, Glenda. Wie viele Vampire sind es inzwischen?«
    »Bisher haben sie nur den einen gesehen!«
    »Mit einem D auf der Stirn.«
    »Genau.«
    »Der Vampir kam den beiden nicht zufällig bekannt vor? Es war niemand, den sie von früher her kannten?«
    »Nein, wieso?«
    »Nur eine Frage, Glenda. Bitte, schreiben Sie John und Suko die Adresse auf, wo ich eventuell zu finden bin. Ich habe jetzt keine Zeit mehr, ins Büro zu kommen.«
    »Mach' ich gern. Noch etwas, Mr. Marek.« Glenda räusperte sich. »Ich weiß nicht, ob Sie es schon wissen. Die Frau heißt Reva. Der Nachfolger Draculas aber ist ein Freund von uns. Es tut mir leid, aber es ist ein guter Freund… Will Mallmann…«
    Frantisek Marek kam sich vor wie angeschlagen. Plötzlich drehte sich einiges vor seinen Augen. Mit einemmal wußte er, wer der Vampir auf dem Hemd war.
    Will Mallmann!
    Der ehemalige Kommissar und jetzige Erbe des Blutgrafen Dracula…
    ***
    Frantisek Marek hatte den Magic Shop gefunden, sich aber noch nicht getraut, den Laden zu betreten. Der Pfähler hielt sich dem Eingang gegenüber auf und wartete ab. Er besaß förmlich einen sechsten Sinn, wenn es darum ging, Vampire aufzustöbern. Er konnte zwar nicht von sich behaupten, daß er sie roch, doch wenn sie in seine Nähe kamen, merkte er ein innerliches Zittern.
    Verdächtiges war nicht zu entdecken. Das sollte nichts heißen, denn die Dämmerung ließ auf sich warten, die Dunkelheit ebenfalls. Vampire waren nun mal Geschöpfe der Finsternis.
    Daß der Laden neu war, wunderte den Pfähler nicht. Der Blutraub lag zudem nicht lange zurück. Marek war nur um Tage zu spät gekommen. Wäre er früher gewesen, hätte er etwas daran ändern können, so aber mußte er jetzt alles aufholen.
    Sein Platz war günstig. Er hatte sich neben einer Plakatwand aufgebaut, die ihm einen relativ guten Schutz bot. Als Passant schaute man auf die Reklame, besonders dann, wenn sie eine junge, halbbekleidete Frau zeigte. Wen interessierte da schon ein älterer Mann, der zudem noch aussah, als gehörte er nicht gerade zu den oberen Zehntausend. Hinter dem Laden befand sich der Park. Das Geschäft selbst stand an der linken Seite frei. Auf dem Grundstück hatte jemand einen Bauwagen abgestellt, aber noch kein Schild aufgebaut, auf dem seine Baupläne öffentlich verkündet wurden.
    Marek übte sich in Geduld. Ein Vorteil des Alters, wie er hin und wieder sagte. Nur mit Geduld und Ausdauer gelangte man an sein Ziel. Alles andere war zweitrangig.
    Magic Shop hieß der Laden, und er war auch so aufgemacht. Das Schaufenster zeigte einen schwarzen Anstrich. Von innen und gleichzeitig an zwei Seiten liefen kleine Leuchtpunkte hoch, die sich in der Mitte des Fensters zu einem Halbbogen trafen. Wenn dies geschah, blinkte gleichzeitig innerhalb des Bogens eine rote Schrift mit dem Namen Magic Shop auf. Ein netter optischer Gag, wie selbst Marek zugestehen mußte.
    Die Eingangstür war nicht verschlossen. Marek konnte trotzdem nicht in das Geschäft hineinschauen, weil ein dunkler Vorhang ihm die Sicht nach innen nahm.
    Er beobachtete das Publikum.
    Es waren in der Regel jüngere Leute, die sich von dem Laden angezogen fühlten. Für seinen Geschmack gekleidet wie außerirdische Wesen. Oft dunkel und als Kontrastfarben dazu manchmal ein grelles Gelb, Rot oder schrilles Violett.
    Da blieben die Haare ebensowenig ausgeschlossen, wie die angemalten Gesichter.
    In anderen Ländern oder Städten lief man so zu Karneval oder Fasching herum. Hier war es wohl Mode bei einer gewissen Schicht. An einem Kiosk hatte sich Marek mit Zigarren eingedeckt. Hin und wieder qualmte er gern eines dieser Torpedos. Die Rauchwolken ließ er aus seinen Mundwinkeln quellen, schaute zu, wie sie zerflatterten, und er wartete darauf, daß etwas passierte.
    Es geschah nichts Außergewöhnliches. Die meisten Kunden, die den Laden betraten, kehrten mit gefüllten Einkaufstüten wieder zurück und schwangen sie wie eine sichere Beute.
    Der Pfähler wartete, bis die Glut so weit heruntergebrannt war, daß sie fast seine Finger erreichte. Er warf den Rest zu Boden und zertrat die Glut mit der Hacke.
    Als hätte er sich einen innerlichen Ruck gegeben, so setzte er sich in Bewegung und überquerte die Straße. Die Hände hatte er in den Jackentaschen vergraben; seine grauen Haare schwangen im Wind, der aus Richtung Hyde Park

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