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Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Rosenberg
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zuckte mit den Achseln. »Das ist seine eigene Schuld. Er hat sich nie spezialisiert. Seht – statt zu versuchen, einen Raum kennenzulernen, hat er sich aufs Karteiwesen verlegt und hat versucht zu lernen, was wo aufbewahrt wird.« Oreen verlieh seinen Worten Nachdruck, indem er sich aufs Knie schlug. »Er will eines Tages Chefbibliothekar werden. Vielleicht wird er es; aber ich zweifle daran. Und auf alle Fälle ist er in der Zwischenzeit todunglücklich.« Oreen deutete auf die Regale und Gestelle, die in dem kleinen, hellen Raum überall an den Wänden standen. »Was mich betrifft – ich kenne jede Seite von jedem Buch und jeden Abschnitt von jeder Rolle hier. Karten auf Kalbspergament und von Hand kopierte Bücher; gedruckte Rollen und Aufzeichnungen von Forschern – ich kenne alles.« Oreen schlug die kräftigen Arme über der Brust zusammen. »Damit bin ich der Herr über alles, was ich sehe, und ein glücklicher Mensch. Und wonach suchen wir heute?«
    »Ich versuche eine Karte zu finden, die mir zeigt, wo sich das Tor zwischen den Welten befindet, falls ihr je davon gehört … «
    »Eine solche Karte gibt es nicht.« Oreen hielt seine Hand hoch. »Aber, bitte, laßt mich Euch zeigen … « Er stand auf und saugte die Luft durch die Zähne. Dann ging er hinüber zu einem Gestell für Rollen, schob mehrere Rollen beiseite, ehe er eine auswählte. »Hmmmm … ich glaube, diese hier wird Euch den besten Überblick über die Situation geben.« Oreen bat Ahira zu ihm an einen großen Tisch und entrollte die Rolle. Mit vier Federklammern befestigte er sorgfältig den gewünschten Ausschnitt am Tisch. »Meine eigene Erfindung, diese Klammern – sie halten die Rolle in geöffnetem Zustand offen, ohne sie zu beschädigen. – Hier, seht, da sind wir: Pandathaway.« Der Bibliothekar zeigte mit dem Finger auf die besagte Stelle, ohne aber das vergilbte Pergament zu berühren. »Ich könnte Euch die Grundrisse der meisten Gebäude hier zeigen. Könnt Ihr mir soweit folgen?«
    »Ja, aber … «
    »Habt einen Augenblick Geduld, Freund Ahira; Geduld bitte. Wir bewegen uns nun nach Norden und Osten … « Sein Finger folgte einem Pfad durch viele verstreute, auf dem Kopf stehende Vs. » … und kommen zu den Aershtyl-Bergen und Aeryk – hier. Das ist der Handelsweg in die Berge. Wir haben mit den Aerir viel Kontakt. Ich könnte Euch Karten über den Grundbesitz um Aeryk herum zeigen – Höhenlinienkarten, wenn Ihr Euch damit auskennt. Viel Land ist auf der Seite.« Sein Finger glitt weiter nach Norden. »Hier gibt es ein Problem: Die Wüste von Elrood. Habt Ihr von ihr gehört?«
    »Nein.« Oreens Freundlichkeit führte Ahira in Versuchung, ausführlicher zu werden – aber es war besser, nichts zu riskieren. »Ich bin neu in dieser Gegend.«
    »Oh?« Oreens hochgezogene Braue bat ihn weiterzusprechen.
    »Wenn ich richtig verstanden habe, habt Ihr etwas über eine Wüste gesagt?«
    Oreen nickte. »Es war vor beinahe tausend Jahren – das genaue Datum ist mir nicht gewärtig; aber ich könnte es herausfinden, wenn Ihr wollt – es war vor etwa tausend Jahren, daß zwei mächtige Magier auf der Ebene von Elrood ein Duell austrugen. Damals war das Gebiet üppiges Farmland. Sie haben alles um sich herum auf weite Entfernung hin zerstört. Jetzt ist alles öde. Nichts wächst mehr.« Er schüttelte sich. »Aber … man durchquert die Wüste am Rande und … «
    »Wartet.« Ahira zeigte auf einen grünen Fleck in dem großen, braunen Kreis, der die Wüste markierte. »Was ist das? Ich dachte, alles sei vernichtet. Das ist doch Farmland oder Wald, oder?«
    »Sehr gut!« Oreens Lächeln wirkte nicht im mindesten herablassend. »Das ist der Wald, der den Heimtabernakel der Gemeinschaft von der Heilenden Hand umgibt – Ihr kennt doch die Gemeinschaft?«
    »Flüchtig«, gab Ahira zu. »Ich habe eine Freundin, die Mitglied ist.« Man könnte es jedenfalls so nennen.
    Oreen wich sichtlich beeindruckt zurück. »Wirklich? Das sind gewaltige Heiler. Ihre Große Matriarchin soll sogar die Toten erwecken können, obwohl ich für die Wahrheit nicht bürgen kann. Ich habe aber noch nie gehört, daß eine Hand-Klerikerin darüber geredet hat.« Er schnaubte verächtlich. »Die verdammten Spinnen-Kleriker dagegen behaupten, daß sie alles können, und sie lügen. Aber, wie ich schon sagte, die Matriarchin ist am mächtigsten. Sie hat den Tabernakel und das Gebiet darum vollkommen geschützt während des Zweikampfes.«
    Ahira runzelte die

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