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Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Rosenberg
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Kehle traf. Der Elf rang nach Luft und stolperte in eine der Stangen und dann in Karls siegbringenden Schlag.
    Als Karl sich umdrehte, sah er Ohlmin, der ihn von einem Kampfplatz, der nur ein paar Yards entfernt war, angrinste. »Hübsch gemacht!« rief Ohlmin. »Aber jetzt mußt du gegen mich antreten. Willst du aufgeben, oder glaubst du nicht daran, daß man sein Schicksal akzeptieren muß?«
    Ruhig – er will dich nur verleiten, wütend zu werden.
    Vielleicht hatte der kleine Typ so seine Kämpfe gewonnen, ohne ins Schwitzen zu geraten? Er sah mit Sicherheit nicht kräftig genug aus, seine Gegner fertigzumachen. Oder war er vielleicht doch so gut? »Nein«, sagte Karl und zwang sich, nicht zu keuchen. Er hielt sich kerzengerade und bewegte sich nicht von der Stelle. Es war nicht nötig, Ohlmin zu zeigen, wie schlimm er hinkte. »Warum kommst du nicht rüber und überredest mich, Kleiner?«
    Ein Sklave kam mit einem schmutzigen Tuch gelaufen. Karl nahm es und rieb an seinem Knie herum, wobei er sich Mühe gab, mehr von dem schmierigen Teer aufzutragen. Es war besser, vor Ohlmin zu verbergen, wie stark sein angeschlagenes Knie geschwollen war.
    Karl ließ den Lappen in den Sand fallen. »Du bewegst dich ja gar nicht. Vielleicht bist du mit dem Knüppel doch nicht so gut.«
    Das dunkle Gesicht des anderen verzog sich einen Augenblick vor Wut. »Wenn ich du wäre, würde ich das nicht tun«, rief er und lächelte wieder überlegen. Dann ging Ohlmin zu Karls Kampfplatz hinüber und stellte sich in der Gegenecke auf.
    »Was würdest du nicht?« Karl trat einen Schritt zurück und zuckte zusammen, als der Schmerz durch sein Bein schoß. Je mehr es anschwoll, desto schlimmer wurden die Schmerzen.
    Verdammt.
    »So anzüglich werden.« Ohlmins Gesicht wurde ernst. Langsam schüttelte er den Kopf. »Der letzte, der solche Anspielungen machte, ist jetzt in einer Mühle in Sciforth angekettet.« Er kniff sich mit den Fingern seiner freien Hand in die Nase. »An der Nase!« Ohlmin ließ die Hand sinken und lächelte. »Das war, nachdem ich ihn auf dem Feld geschlagen hatte.« Er streckte sein mit Teer bedecktes Holzschwert aus, so daß die Spitze beinahe Karls Brust berührte. »Also, werde nicht anzüglich!«
    Karl schob die Spitze mit seinem Schwert weg. »Nur … «
    Ohlmin schlug mit voller Wucht gegen Karls rechtes Knie. Feuriger Schmerz schoß hindurch, und Karls Beine versagten. Er fiel in den Sand.
    »Foul!« rief Khoralt und rannte herbei. »Das ist ein Foul!«
    Ohlmin musterte ihn verschlagen, während Karl sich mühsam hochrappelte. Sein Knie brannte wie Feuer.
    »Verzeihung«, sagte Ohlmin mit kurzer Verbeugung. »Ich dachte, ich hätte das Kommando zum Anfangen gehört.«
    Khoralt zögerte einen Augenblick, schüttelte dann den Kopf und deutete zum Ausgang. Die Menge reagierte darauf mit lautem Zischen und Brüllen. Der Elf kreuzte die Arme vor der Brust.
    »Wie ich gerade sagen wollte«, – er warf Karl ein dümmliches, schiefes Lächeln zu, wahrscheinlich die einzige Entschuldigung, die Karl bekommen würde – »war ich versucht, dich zu disqualifizieren. Aber das wäre zu hart, da du ja nur einen leichten Fehler gemacht hast«, fügte er schnell hinzu. »Statt dessen ist die Strafe, daß du drei Treffer zum Sieg benötigst, Ohlmin. Dein Gegner braucht nur die üblichen zwei.«
    Karl wollte protestieren, machte aber dann den Mund wieder zu. Es hätte doch keinen Zweck. Die Menge wollte den Endkampf sehen, und der Elf würde der Menge das Vergnügen nicht nehmen. Dann wollen wir mal versuchen, Zeit zu schinden und dem Knie die Chance geben, nicht mehr so zu pochen. »Ich brauche etwas Zeit, um diese Markierung abzuwischen.«
    Khoralt schüttelte traurig den Kopf. »Nein, der Kampf muß weitergehen. Wir werden nicht vergessen, daß auf den Beinkleidern ein Fleck ist, der nicht zählt.« Er verließ das Quadrat. »Fertig machen zum Kampf.«
    Karl streckte das Bein. Wenn er nicht zu viel Gewicht auf das Knie verlegte, müßte es ihn tragen. Hoffentlich.
    »Und … Kampf!«
    Ohlmin lächelte und kam näher.
    Schon während der ersten Sekunden des Kampfes sah Karl, daß er hoffnungslos unterlegen war – das wäre er auch gewesen, wenn sein Knie nicht geschwollen wäre. Ohlmin wehrte mit seinem Schwert mühelos alle Schläge von Karl ab und zwang ihn, zurückzugehen, immer weiter nach hinten – wenn Karl nicht gegen eine der Begrenzungsstangen gestoßen wäre, wäre er aus dem Viereck gestolpert.
    Ohlmins

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