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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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leichte Schlitzaugen.
    Chak schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Ich habe gedacht, daß ihr die einzigen seid, die herübergekommen sind.«
    »Das habe ich auch gedacht.«
    Der größte der Mel, ein breitschultriger Mann in einem purpurroten Sarong, kam herüber. Sein faltiges Gesicht sah unbeugsam aus, als er vor Karl stehenblieb und seinen Speer mit der Spitze nach oben vor ihm aufs Deck knallte.
    »Kommst du von Arta Myrdhyn?« fragte er. Sein Akzent schickte kalte Schauer über Karls Rücken. »Hat er nach dem Schwert geschickt?«
    Karl schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, aber ich verstehe nicht.«
    Der Mel verzog leicht die Mundwinkel, als hätte er diese Antwort fast erwartet. Er schien aber trotzdem enttäuscht zu sein. »Avair Ganness sagt, daß du ein Mann aus einem Land bist, das er nicht kennt. Er sagt, daß dein Name Karl Cullinane ist und daß die Sklavenhändler für dich eine große Belohnung ausgesetzt haben. Stimmt das?«
    Ich bin nicht sicher, ob es nur die Sklavenhändler und nicht der gesamte Zünfterat die Belohnung ausgesetzt hat, aber im Prinzip hast du recht. Karl nickte und deutete Chak an, die Hand vom Schwertknauf zu nehmen. Dies schien nicht auf einen Angriff hinauszulaufen. Und selbst wenn - die Mel in den Booten waren noch so weit weg, daß Karl, Tennetty, Chak und Ahira mit den drei Männern mit Speeren an Bord leicht fertig werden würden. »Ja, es stimmt.«
    »Und warum jagen sie dich?« Das Gesicht des Mel war ausdruckslos; man konnte darin nichts lesen.
    »Drei Gründe: Erstens: ich habe einen Drachen befreit, der in Pandathaway in Ketten gehalten wurde. Zweitens: Ich habe Sklavenhändler und einen Magier getötet, die mich deshalb gejagt hatten. Drittens: Es ist mein ... Beruf, Sklavenhändler zu töten und Sklaven zu befreien.« Und dann gibt es noch einen vierten Grund, wie es scheint. Einer der Sklavenhändler hat sich meinen Tod zur persönlichen Aufgabe gemacht.
    Karl legte eine Hand auf Aeias Schulter. »Das ist Aeia. Sie gehört zu deinem Volk. Wir haben sie hergebracht. Nach Hause.«
    »Verstehe. Und wenn Sklavenhändler Melawei überfallen, während ihr hier seid?«
    Ehe Karl antworten konnte, lachte Chak leise und fuhr mit dem Daumen über seinen Hals, wobei er lautstark die Luft durch die Zähne sog.
    Karl nickte.
    Das Gesicht des Mel wurde noch grimmiger, als er langsam den Speer umdrehte und die Spitze ins Deck bohrte, bis der Speer von allein stand. Dann richtete er sich hoch auf und legte Karl die Hände auf die Schultern. »Ich bin Seigar Wohtansen, Magier und Kriegsführer des Wohtan-Clans. Würdest du und deine Freunde mir die Ehre erweisen und Gäste des Wohtan-Clans sein, solange ihr in Melawei seid?«
    Karl sah über Seigar Wohtansens Schulter, wie Ganness vor Überraschung mit offenem Mund dastand. Dann sah er, wie groß Aeias Augen geworden waren. Eindeutig war dies nicht die Standardbegrüßung für Besucher aus fremden Ländern.
    Wothansen stand schweigend da und wartete auf Karls
    Antwort.
    »Es ist mir eine große Ehre«, sagte Karl. »Wir nehmen an.« Wohtansen ging zur Reling und rief seinen Männern unten in den Einbäumen zu: »Hier sind Gäste des Clans, die Hilfe mit ihrem Gepäck und ihren Tieren brauchen.« Aeia stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Was ist?« fragte Karl. »Froh daheim zu sein?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das ist es nicht.« »Was dann? Hast du Angst gehabt, daß ich ablehne und seine Gefühle verletze?« Das Mädchen schüttelte wieder den Kopf. »Wenn du abgelehnt hättest, hätte er versucht, dich zu töten.« Ahira räusperte sich. »Ich glaube, daß wir mit unseren Bitteschöns und Dankeschöns vorsichtig sein sollten.«
    Seigar Wohtansen stellte seinen Holzbecher ab und stützte sich auf der Grasmatte auf einen Ellenbogen. Dann schüttelte er den Kopf und seufzte tief. »War das Mahl annehmbar, Gäste meines Clans?«
    »Nicht annehmbar.« Karl lächelte. »Hervorragend.« Die anderen stimmten ihm bei, als sie sich auf ihre Matten sinken ließen.
    Das Gästehaus des Wohtan-Clans war die größte der siebzehn Hütten des Dorfes, und die luxuriöseste. Es war ein langes, niedriges Bauwerk, eine Art Bambusversion einer Nissenhütte. Die armdicken Bambusstangen, die das Gerippe bildeten, liefen oben zusammen. In der Mitte betrug die Höhe etwa sechs Fuß. Lange, flache Blätter waren zwischen die nahe zusammenstehenden Stangen geflochten. Eine leichte Brise rauschte durch sie hindurch.
    In der Hütte

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