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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Atem ins Ohr. Sie wechselte von Erendra zu Englisch, das sie mit schwerem Akzent sprach. »Ich glaube nicht, daß das Andrea recht wäre«, sagte sie und rieb sich die Schulter. »Außerdem reißt du das ganze Zelt über unseren Köpfen ein, wenn du so rumtobst.«
    Er ließ sie los und seufzte. Ihm wäre es lieber gewesen, Tennetty würde ihn etwas vorsichtiger wecken und sich nicht so darauf verlassen, daß er sie erkannte, ehe er etwas Nichtwiedergutzumachendes anrichtete.
    »Was ist los, Tennetty?« fragte er auf erendra. »Ist der Drache da?« Ellegon? dachte er. Kannst du mich hören?
    Keine Antwort.
    »Wach auf, Karl! Du irrst dich um einen ganzen Tag. Er ist erst morgen fällig.«
    »Slowotski?«
    Sie nickte. »Ist auf dem Weg herauf.« Sie lächelte in dem düsteren Laternenlicht und machte sich von seinen Decken frei. »Gerrin hat ihn entdeckt - und eine kleine Karawane, die bei der Gabelung lagert.«
    »Sklavenhändler oder Kaufleute?«
    »Das konnte er von hier aus nicht erkennen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Aber wenn es Sklavenhändler sind, erklärt das Slowotskis Rückkehr.« Sie kniete sich hin und nahm Stroh aus seiner Bettstatt, um das Licht von ihrer Laterne zu seiner zu bringen. Dabei hielt sie kurz inne, um die Zeltstange wieder aufzurichten. Tennetty war eine schlanke, aber keine weiche Frau. Unter ihrem zerfetzten Baumwollhemd spielten starke Muskeln.
    »Ich habe in meiner Abteilung die Pferde satteln lassen und eine Inspektion der Waffen angeordnet.« Sie lächelte ihn kurz an. Tennetty schien ständig spöttisch zu grinsen. Das fing bei ihren schmalen Augen an und setzte sich über ihre dünne, gebrochene Nase bis zu den aufgesprungenen Lippen fort. Um ihr rechtes Auge ringelte sich eine tiefe Narbe. Eine schwarze Augenklappe verdeckte die Überreste des linken.
    »Du mutest dir eine ganze Menge zu.«
    »Vielleicht.« Sie nahm ihre Laterne und hielt die Zeltklappe für ihn auf. »Gehen wir.« Sie griff an das breite Kurzschwert, das links am Gürtel hing, dann an die primitive Steinschloßpistole rechts.
    »Komme sofort«, sagte er und faßte nach dem Spinnen-Amulett, das er an einem Lederriemen um den Hals trug.
    Das war ein uralter Reflex, der bis auf seine College-Tage zurückging. Karl Cullinane hatte immer Schwierigkeiten gehabt, Sachen nicht zu verlegen. Füller, Bleistifte, Bücher, Hefte, Feuerzeuge, Kleingeld und Schlüssel schienen dauernd aus seinem Besitz zu verschwinden, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Das Amulett war zu wertvoll: es durfte sich nicht unter die Reihe der verlorenen Wertgegenstände mengen.
    »Wenn du Slowotski siehst, sag ihm, er soll herkommen. Gib Befehl, das Lager inzwischen abzubrechen. Deine Mannschaft soll bei den Pferden warten - und sag Restius, er soll die Tiere ruhig halten, auch wenn er seiner dämlichen Stute die Kehle durchschneiden muß.«
    »Soll ich dein Pferd auch satteln lassen?«
    »Ja. Aber sieh nach, daß die Bauchgurte eng sitzen - vergiß es nicht, oder ...« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich kümmere mich lieber selbst um Stick.« Es war unnötig, jemandem die Arbeit aufzuhalsen, wenn Karl doch selbst nachsehen müßte.
    »Sonst noch was?«
    »Hmmm ..., sag Chak, ich möchte ihn sprechen, wenn er Zeit hat. Das ist alles.«
    Sie nickte und ging.
    Karl warf die Decken ab und zog sich schnell an. Zuerst kamen die hautenge, gestrickte Baumwollhose und ein dickes Unterhemd. Dann schlüpfte er in die rauhe Lederhose und zog die Socken an, ehe er die Füße in die engen Stiefel mit den Metallbeschlägen über den Zehen zwängte.
    Vibram, dachte er. Was würde ich bloß für Vibram-Sohlen zahlen! Bestimmt hundert Goldstücke, auf alle Fälle sein drittbestes Pferd. Würde er auch Karotte oder Stick für gute Sohlen eintauschen? Wahrscheinlich nicht. Aber er würde auch nicht in die Verlegenheit kommen. Auf Dieser Seite waren solche synthetischen Sachen noch hundert Jahre weit weg.
    Er zog den Korken aus einem Krug und trank einen Schluck Wasser. Dann spritzte er sich noch etwas ins Gesicht und trocknete sich mit einem schmutzigen Handtuch ab. Nun zog er die Ledertunika über den Kopf und gürtete sein Schwert um. Instinktiv prüfte er, ob es auch lose in der Scheide steckte.
    Dann ballte er die Hände zu Fäusten und streckte und reckte sich, um die ewigen Knoten im Genick und in den Schultern zu lösen.
    Verdammt, dachte er, leichter wird's auch nicht!
    Er bückte sich und holte zwei ungeladene Pistolen und einen kleinen Beutel

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