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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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- wir müssen eben den Zauberer zuerst ausschalten.« Schließlich konnte man einen Magier wie andere auch mit einem Überraschungsangriff überwältigen.
    »Jetzt kommen die wirklich schlechten Nachrichten, Karl. Sie haben Gewehre.«
    »Was?«
    »Gewehre. Drei hab ich gesehen, wahrscheinlich gibt es mehr. Sehen wie unsere Steinschloßknarren aus; aber ich bin nicht zu nah rangegangen. Ich finde, daß ich ohne Löcher besser aussehe.«
    Das war schlimm. Eigentlich konnte es nicht sein. Das Geheimnis der Schießpulverherstellung bewachten Karl, Walter, Ahira, Andy-Andy und Lou Riccetti sehr sorgfältig. Riccetti hatte zwar den Ingenieuren etwas sagen müssen; aber Ingenieure hielten den Mund.
    Soweit Karl wußte, waren in den fünf Jahren, in denen sie auf Dieser Seite Gewehre benutzten, keine Gewehre oder Pulver in unbefugte Hände gefallen.
    Sie waren sich klar, daß das nicht immer so bleiben würde; aber Lou Riccettis Schätzung nach würde es mindestens zehn Jahre dauern, bis das Geheimnis nach außen drang. Und Karl hatte Lous Schätzung für vorsichtig gehalten. Kleinere Abweichungen waren möglich; aber die Mischung mußte aus fünfzehn Teilen Salpeter, drei Teilen Schwefel und zwei Teilen pulverisierter Holzkohle beste hen, damit man brauchbares Schießpulver erhielt. Es würde lange dauern, bis die anderen Bewohner dieser Welt die Zutaten und Mengen verhältnissse austüfteln würden, da sie nur die Beschreibungen der Waffen hatten, die die Heim-Stoßtrupps neben Bogen, Armbrüsten und Klingen einsetzten. Auch die Konstruktion von Gewehren, die ihren Benutzern nicht ins Gesicht explodierten, sollte die Einheimischen längere Zeit beschäftigen.
    Es hätte lange dauern müssen ...
    »Verdammt!« wiederholte er. »Bist du sicher? Schon gut.« Er hob die Hände, um sich zu entschuldigen. Wenn Slowotski die wilde Behauptung aufstellte, daß die Sklavenhändler Gewehre hatten, dann hatten sie auch Gewehre. Karl winkte einem schlaksigen, jungen Krieger in der Nähe, den er öfter als Melder einsetzte.
    »Ja, Karl?«
    »Erek - Nachricht an Tennetty. Noch nicht angreifen. Sie soll den Pferden die Vorderbeine fesseln. Ich möchte sofort eine Besprechung mit den Gruppenführern abhalten. Sie sollen sich bei mir melden, und zwar schnell. Dann brauche ich noch die Laterne in meinem Zelt. Wiederhole!« Erek schloß die Augen. »Angriff auf unbestimmt verschoben. Tennetty soll Pferden Vorderfüße binden lassen. Chak, Piell, Gwellin und Tennetty sofort bei dir antreten. Deine Laterne anzünden.«
    Er öffnete die Augen und blickte Karl fragend an. Als dieser nickte, lächelte Erek und rannte weg.
    »Ein lieber Junge«, sagte Slowotski. »Schade, daß er so ein miserabler Schütze ist.«
    »Gewehre sind auch nicht alles«, entgegnete Karl. »Ich wünschte, du wärst so gut mit dem Schwert. Klein-Erek kann Chak fast eine Viertelstunde widerstehen.« Dann winkte er Slowotski in sein Zelt, als Weilern mit der Laterne kam.
    »Jetzt?« fragte Slowotski und ließ sich im Schneidersitz auf dem Teppich nieder.
    »Heb's dir noch auf. Die anderen müssen gleich da sein.«
    Als Kommandant mußte man sich zu oft lächerliche Behauptungen anhören, dachte Karl. Es reichte nicht, Gehorsam zu verlangen - man mußte ihn sich verdienen, und nicht nur einmal, sondern immer wieder. Dazu mußte er seinen Kriegern auch hin und wieder die Gelegenheit geben, sich zu irren, zumindest wenn solche ein Irrtum nicht schadete.
    »Was soll der ganze Wirbel?« fragte Gwellin. »Vielleicht ziehen sie am Morgen gar nicht weiter.«
    »Sie werden«, warf Slowotski ein. »Warum sollten sie bleiben?«
    »Morgen abend haben wir den Drachen da, um zu helfen. Ihm können Gewehrkugeln nichts anhaben.«
    »Idiot!« fuhr ihn Tennetty an. »Was ist, wenn sie Drachenbann haben? Und wie sollen wir sie überraschend angreifen, wenn ein Drache am Himmel fliegt, ha?«
    »Wer sagt denn, daß wir überraschend angreifen müssen? Ellegon kann doch alle rösten.«
    »Großartige Idee! Das würde ich liebend gerne sehen.« Sie wandte sich an Walter. »Ist das nicht ein bißchen laut, wenn man Schießpulver röstet?«
    »Allerdings. Ich möchte da nicht in der Nachbarschaft sein. Die Idee ist nicht besonders, wenn wir eine Probe zur Analyse haben wollen. Versuch's noch mal, Gwellin.«
    Der Zwerg schlug mit der Faust auf den Boden. »Dann schlage ich vor, wir lassen diese Gruppe einfach abziehen.« Gwellin und seine sechs Zwerge dienten Karls Mannschaft nur vorübergehend. Sie

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