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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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wieder in den Beutel, zupfte an ihrer Augenklappe und lächelte ihn an. »Ich werde auf deinen Rücken aufpassen. Jemand muß sich darum kümmern, damit keine Messer rauswachsen.«
    *Und ich?*
    »Du?« Tennetty lachte. »Du kannst nicht mal einem Quartett von Armbrustschützen ausweichen. Und du willst auf Karl aufpassen? Wer paßt denn dann auf dich auf?«
    Ellegon antwortete nicht. Er legte nur seinen dicken Kopf auf die Vorderbeine und machte die Augen zu.
    Andy-Andy lächelte Tennetty dankbar zu.
    Karl ging ein paar Schritte weg. Er gab sich Mühe, seine Schultern nicht hängen zu lassen. Er mußte eine Zeitlang allein sein.
    Es war nicht dieser absurde Titel oder die Kappe, die ihn belasteten. Karl hatte schon vor langer Zeit ein viel größere und schwierigere Aufgabe übernommen als die Regierung eines winzigen Fürstentums. Kein verkrüppelter Sklavenhändler und kein manipulierender Magier würde ihn von seinem Weg abbringen können. Es würde Veränderungen geben, ganz gleich wieviel es kostete.
    *Karl.* Jeder Anflug von Neckerei war aus Ellegons Stimme verschwunden. Er sprach sanft, aber ernst. *Meinst du, daß Walter und Ahira das nicht wissen? Glaubst du, daß sie sich nicht ebenso verpflichtet fühlen? Wenn man Urlaub macht, gibt man noch nicht seinen Beruf auf, Karl.*
    Das weiß ich.
    *Walter, Ahira, Lou, Andrea, Tennetty und der Rest auch! Sie sind alle ebenso pflichtbewußt wie du und ich, mein Freund.* Sanfte Finger streichelten seinen Verstand. *Das Motto lautet: »Wir geben uns hiermit gegenseitig unser Leben, unser Glück und unsere heilige Ehre als Pfand.« Und wir werden die Flamme weiterbrennen lassen.*
    Ellegon schickte eine Feuergarbe zum Himmel empor. *In mehr als einer Hinsicht.*
    »Das ist mir nur recht.« Karl Cullinane nahm die Schultern zurück und wischte sich die Augen, ehe er zu den anderen zurückging.
    »Es gibt viel zu tun. Laßt uns beginnen!«

Epilog
Ahrmin
    Glück ist wie Glas - je heller es glänzt, desto leichter zerbricht es.
    Publius Syrus
    Ahrmin blickte im Aershtynlager umher und schüttelte traurig den Kopf. Die Sklavenkarawane nach Pandathaway mußte innerhalb der nächsten Tage aufbrechen oder niemals. Es war sicher, daß Karl Cullinane einen Stoßtrupp auf den Berg Aeshtyn schicken würde, um die Sklaven zu stehlen. Ahrmin hatte nicht die Absicht, dabeizusein, wenn das passierte.
    Unter keinen Umständen würde er versuchen, Karl Cullinane einen Hinterhalt zu legen, nicht diesmal. Jetzt war die Stunde Karl Cullinanes. Am besten ließ man ihn gewinnen. Es würden auch andere Zeiten kommen.
    Nur einmal noch, Karl Cullinane ...
    Es war sogar denkbar, daß Cullinane mit seinem ramponierten Drachen die Karawane auf dem Weg nach Pendathaway überfiel. Auch da wollte Ahrmin unter keinen Umständen anwesend sein. Sollte doch Fenrius die Karawane nach Pandathaway führen. Ahrmin würde allein viel schneller reisen.
    Er schüttelte den Kopf. Der Angriff auf Cullinane in der Burg Furnaels war eine Katastrophe gewesen; aber Ahrmin hatte schon früher Katastrophen überlebt. Der Trick war, nicht einfach zu überleben, sondern die Niederlage in einen Vorteil umzuwandeln. Die Sache ist keineswegs so gut gelaufen, wie du denkst, Karl Cullinane, dachte er. Bis jetzt hatte Cullinane sich frei bewegen können, weil er durch Magie davor geschützt war, entdeckt zu werden. Bis jetzt war der einzige Ort, an dem er sicher zu finden gewesen war, dieses verdammte Tal gewesen. Und das war zu gut abgesichert.
    Jetzt sah es aber anders aus. Cullinane saß in Bieme fest. Damit war er viel verletzlicher. Sollte er ruhig ein oder zwei Jahre eine Krone tragen. Man konnte eine Krone ebenso leicht von einem Kopf trennen wie einen Kopf von den dazugehörigen Schultern.
    Wir sind noch nicht fertig miteinander, Karl Cullinane, dachte Ahrmin. Du hast nur zwei Schlachten gewonnen. Das ist alles.
    Die dritte Schlacht und der Krieg werden mir gehören.
    »Fenrius«, sagte er, »sattle mein Pferd. Ich möchte mit einer Eskorte von zwölf Männern abreiten, noch ehe die Nacht anbricht. Du bringst den Zug Sklaven nach Pandathaway. Dort werde ich dich treffen.«
    »Jawohl, Master Ahrmin.«
    Wenn wir uns das nächste Mal treffen, Karl Cullinane, wirst du sterben! Er war sich ganz sicher, daß es so geschehn würde.
    Ahrmin lächelte.
    ENDE

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