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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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sparten ihren Anteil an der Beute, um später schwer beladen mit erbeuteten Wertsachen und Wissen nach Endell zurückzukehren. Karl schätzte Gwellin. Es war gut, sich bei jemand Rat holen zu können, der das Umbringen und Ausrauben von Sklavenhändlern objektiv und geschäftsmäßig betrachtete.
    »Sag schon«, forderte Karl ihn auf. »Warum meinst du, wir sollten sie gehen lassen?«
    Der Zwerg kratzte sich in seinem runzligen Gesicht. »Sie haben keine Sklaven an der Kette. Wir können also hö chstens ein bißchen Blut, das Geld, was sie bei sich haben, und dieses Schießpulver erbeuten. Ich glaube nicht, daß sie viel Gold mitführen, nicht so eine kleine Gruppe. Und ich will auch nicht Gewehren gegenüberstehen, wenn ich nicht muß.« Er hob seinen riesigen Streitkolben. »Den kann ich nicht schneller als eine Kugel bewegen.«
    »Sei doch nicht blöde.« Ch'akresarkandyn schüttelte den Kopf. Er war für einen Menschen klein, nur einen Kopf größer als der Zwerg. Obwohl seine Kopf- und Handbewegungen langsam und träge waren, war Chak das keinesfalls. Der dunkle, kleine Mann war ein guter Schwertkämpfer und ein hervorragender Lehrer für Klinge und Gewehr. »Weißt du, wie man Schießpulver herstellt?«
    »Nein, du etwa? Was soll das?«
    »Es geht darum«, mischte sich Tennetty ein, »daß die es auch nicht wissen sollten.« Sie runzelte die Stirn und schaute zu Karl hinüber, als wunderte sie sich, daß er die Diskussion weiterlaufen ließ. In Tennettys Abteilung gab es keinerlei Widerspruch. Ihre Krieger konnten entweder genau das tun, was sie sagte und wann sie es sagte, oder sich für den nächsten Raubzug einen anderen Führer suchen. »Wir müssen herausfinden, wie sie es bekommen haben und - wenn möglich - die Quelle abstellen.«
    Unbewußt steckte sie den rechten Zeigefinger unter die Augenklappe und kratzte sich. Karl machte geistig einen Vermerk, daß Thellaren sich, sobald sie wieder zu Hause waren, ihre Augenhöhle ansehen sollte. Vielleicht konnte er sie auch davon überzeugen, das Glasauge zu kaufen, das die Klerikerin ihr angeboten hatte.
    Gwellin zuckte mit den Schultern. »Das ist euer Problem. Das Feuer brennt in eurem Bauch, nicht in meinem.«
    »Da hast du allerdings recht«, stimmte ihm Tennetty grimmig zu.
    »Aber wie haben sie das Schießpulver bekommen?« fragte Piell. Der Elf faltete die langen Finger vor dem Gesicht und dachte nach. »Das muß dieser Riccetti gewesen sein. Der ist uns in den Rücken gefallen.«
    »Piell«, sagte Slowotski und schnaubte laut. »Es gibt da ein altes Sprichwort auf der Anderen Seite ...«
    »Nicht schon wieder!« Chak warf die Hände hoch. »Es gibt immer ein altes Sprichwort auf der Anderen Seite. Und aus irgendeinem Grund heißen alle › Slowotskis Gesetze‹ Welches ist es denn jetzt?«
    »Ich habe da an eines denken müssen: ›Wenn du nicht weißt, wovon du redest, solltest du deinen Mund am besten zum Kauen einsetzen.‹ Abgesehen von der Tatsache, daß Lou überhaupt keine Gelegenheit hatte, würde er seine Freunde genauso leicht verraten, wie du dich in eine Zwergin verlieben würdest.« Er holte ein Stück Trocken-fleisch aus seinem Beutel und warf es dem Elf zu. »Hier, versuch's mal damit.«
    Piell schlug das Trockenfleisch beiseite und funkelte ihn wütend an. »Walter Slowotski ..:«
    »Genug!« Karl hob die Hand. Er hatte zwar nichts dagegen, wenn sich seine Truppführer zankten, solange es beim Kriegsrat blieb. Ein bißchen Dampfablassen verhinderte, daß die Nerven vor einer Schlacht zu sehr angespannt wurden. Aber genug war genug. »Das Problem ist doch folgendes: Wenn sie Gewehre haben ...«
    »Ich hab sie gesehen.«
    »Halt die Klappe, Walter. Wenn sie Gewehre haben, müssen wir herausfinden, woher und warum. Wahrscheinlich ist die Abwehr nicht so gut, wie Thellaren behauptet.«
    Es gab noch eine Möglichkeit. Ihm lief es eiskalt über den Rücken: Heim hatte der Spinnensekte sehr viel Geld bezahlt, damit sie die Abwehr aufstellte und instand hielt, die als Alarmanlage gegen Einbrecher diente und das Tal davor schützte, in den Kristallkugeln in Pandathaway gesehen zu werden. Thellaren und Andy-Andy hatten erklärt, daß es eines Magiers von der gleichen Stärke wie Großmeister Lucius bedürfe, um den Bann zu brechen.
    Was war, wenn sie es mit so einem zu tun hatten?
    Er ließ den Gedanken fallen. Nein, es gab keinen Grund, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Hätten sie es mit einem Magier zu tun, der so mächtig wie Lucius oder

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