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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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die Faust gegen Slowotskis Gesicht, aber der kleinere Mann war nicht mehr da, als der Schlag landete. Er hatte sich zur Seite geduckt und hob beide Hände.
    »Ruhig, Karl, bleib ganz ruhig«, mahnte Walter Slowotski.
    »Du solltest ihn aufspüren«, sagte Karl. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Ahira trat zwischen sie und schüttelte den Kopf. »Verschieben wir das auf später, Karl. Na, liege ich etwa richtig mit meiner Vermutung, was den Inhalt dieses Beutels betrifft?«
    »Wechsle nicht das Thema. Ihr habt meinen Jungen im Stich gelassen.«
    »Karl«, beschwichtigte ihn Ahira. »Nicht Jason ist in Gefahr, du bist es.«
    »Das ist deine Meinung.«
    »Karl.« Ahira holte tief Atem. »Wir haben jetzt keine Zeit für lange Diskussionen. Nimm dich zusammen - streiten können wir später. Wir stimmten alle darin überein, daß du unsere Hilfe wahrscheinlich nötiger brauchst als er. Walter hat recht: Laß uns hier verschwinden. Das Kräfteverhältnis gefällt mir nicht. Wir haben Jason mittlerweile soviel Luft geschaffen, wie er brauchen sollte, um nach Hause zurückzukehren. Wahrscheinlich hat irgendeiner unserer Männer ihn ...«
    »Nein.« Karl hob abwehrend die Hände. »Ihr verschwindet. Ich muß diese Sache zu Ende bringen.«
    Die Enttäuschung hatte ihn getroffen wie ein Schlag ins Gesicht. Von dem Augenblick an, da er Tennetty, Aeia und Bren am Strand entlangschleichen gesehen hatte, war Karl überzeugt gewesen, daß er aus diesem undankbaren Spiel aussteigen konnte, Melawei und Ahrmin sich selbst überlassen und zu Andrea zurückkehren.
    Zurück zu Andy ...
    Aber jetzt nicht mehr.
    Zu seiner Linken stand regungslos Tennetty, die Arme vor der Brust verschränkt. »Du wirst hier nicht alleine kämpfen. Nicht allein.«
    »Vater«, sagte Aeia förmlich, »ich werde dich auch nicht verlassen. Auf keinen Fall.« Sie ergriff seine Hand.
    Bren Adahan legte die Hand auf ihren Arm. »Ein Kompromiß. Es wird sich ein Kompromiß finden lassen.«
    »Kompromiß«, meinte Ahira weise, »klingt gut.«
    Tennetty schaute finster drein. »Mir gefällt's nicht. Wir sollten Nägel mit Köpfen machen.«
    Slowotski kicherte. »Bei dieser Übermacht? Bist zu lebensmüde? Ich habe nichts gegen waghalsige Unternehmungen, aber Hinrichtungen liegen mir nicht.«
    »Ich finde, wir sollten abhauen«, warf Ganness ein. »Ich weiß sowieso nicht, weshalb ich eigentlich hier bin.«
    Karl schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu Walter. Wenn man es recht bedachte, weshalb war Ganness hier?
    Ahira schnaubte. »Wir wollten sichergehen, daß das Schiff tatsächlich auf uns wartete. Deshalb, weil sonst keiner an Bord sich in diesen Gewässern gut genug auskennt, um es nach Pandathaway zurückzusegeln, haben wir, äh ...«
    »Den Schlüssel mitgenommen«, beendete Slowotski den Satz. »Aber was hältst du davon, Karl? Ein hübscher Kompromiß, statt einer verdammten Götterdämmerung?« Slowotski legte den Kopf schräg. »Alle Klingelknöpfe auf einmal drücken und dann nichts wie weg - wie in alten Zeiten?« Er deutete auf Karls Packen mit Sprengstoff. »Das sollte reichen, um ihr Schiff in die Luft zu blasen, bevor wir uns davonmachen.«
    »Wir können uns sogar noch viel eindrucksvoller verabschieden.« Karl lächelte und nickte bekräftigend, was er hätte bleiben lassen sollen. Anscheinend hatte er mehr Blut verloren als er dachte. Vor seinen Augen drehte sich alles, und er preßte die Hand auf die Wunde. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich auf Tennetty zu stützen. »Sehr viel eindrucksvoller. Wir veranstalten ein Feuerwerk auf unserem Rückzug. In Ordnung?«
    Slowotski nickte. »Abgemacht.«
    Karl wandte sich an den Zwerg. »Du oder ich?«
    Ahira brauchte nicht lange nachzudenken. »Du kennst die Gegend besser als ich. Du übernimmst den Befehl.«
    »Gut.« Plötzlich war alles so einfach. Der Haken an diesem Unternehmen war nicht gewesen, daß es zu viele Sklavenjäger gab, sondern zu wenige Karls.
    Das hatte sich jetzt geändert. Auch wenn es ihnen nicht gelang, alle Sklavenjäger auszulöschen, konnten sie einen beträchtlichen Schaden anrichten und anschließend die Beine in die Hand nehmen.
    »Aeia, Bren, Walter und Ganness - ihr schwimmt zu der Höhle und holt die restlichen Bomben. Bren und Aeia - eure Aufgabe ist es, die Sprengladung an dem Sklavenschiff anzubringen, und vergeßt nicht ...«
    Aeia hob die Hand. »Ja, Karl. Nicht vergessen, so schnell wie möglich zum Ufer zu schwimmen, nachdem wir die Zünder gesetzt

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