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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Nähe geraten, und die beiden Leibwächter hatten sich darauf vorbereitet, einen möglichen Angriff abzuwehren.
    Sie konnten unmöglich einen Verdacht gegen ihn hegen, oder? Nein, entschied er, nicht gegen ihn persönlich. Sie waren aus Prinzip vorsichtig.
    Jason grüßte Ahrmin flüchtig mit der erhobenen Klinge. Du bist ein toter Mann, du weißt es nur noch nicht.
    »Recht nett«, meinte Ahrmin und erwiderte Jasons Gruß mit einem Kopfnicken. »Recht nett, wirklich. Du verstehst dich zu bewegen; ich bin neugierig, wie du dich im Umgang mit dem Gewehr anstellst.« Er schaute zu Fenrius. »Auf welches Schiff sollen wir ihn stecken?«
    Der große Mann drehte sich zu Jason herum, wie eine Kanone, die man auf ein neues Ziel ausrichtet. »Uns stehen zwei Schiffe zur Verfügung. Meister Ahrmin wird von der Geißel aus das Unternehmen leiten; die meisten der unerfahrenen Gewehrschützen mit ihren Lehrern werden sich auf der Ziemer befinden. Wohin möchtest du?«
    Nun, ganz eindeutig gab es darauf eine falsche Antwort. Jason zuckte die Achseln. »Es scheint, daß die Ziemer die klügere Wahl wäre, der Ausbildung wegen. Doch Ihr habt mir die wichtigste Information vorenthalten.«
    »Die wäre?« Fenrius betrachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Wo gibt es die bessere Verpflegung?«
    Ahrmin lachte tonlos. »Auf meinem Schiff. Aber wir werden dich auf dem anderen unterbringen. Du bist ein kluger Mann, Taren, und kluge Männer habe ich nicht gerne in meiner unmittelbaren Nähe.« Er entließ ihn mit einem Wink seiner gesunden Hand. »Wir laufen morgen bei Sonnenaufgang aus. Das ist alles.«

Kapitel zweiundzwanzig
Rückkehr nach Pandathaway
    Immer wieder einmal wache ich auf und merke wo ich bin und was ich tue, und dann wird mir klar: Stash und Emma Slowotskis kleiner Junge ist ein Arschloch.
    Walter Slowotski
    Walter Slowotski hatte vorgeschlagen, sich im Gasthaus ›Zur Sanften Ruhe‹ einzumieten, doch Ahira stimmte dagegen. Auch wenn sie seit Jahren nicht mehr in Pandathaway gewesen waren, bestand die Möglichkeit, daß Tommallo sie wiedererkannte.
    Allerdings konnten sie sich kein langes Hin und Her erlauben, es war bereits später Nachmittag, und die Sonne stand kaum noch zehn Grad über dem Horizont.
    Er reckte die Arme auf dem Beifahrersitz des Flachwagens und griff anschließend hinter sich, nach dem Tuchbeutel mit Trockenfleisch. Nachdem er sich selbst bedient hatte, bot er seinen Gefährten davon an; alle lehnten ab, bis auf Tennetty.
    »Ich finde trotzdem, es wäre einen Versuch wert.«
    Jahre und Jahre waren seit ihrem ersten Besuch in Pandathaway vergangen, doch Walter erinnerte sich immer noch an die Mahlzeit, die man ihnen in dem Gasthaus aufgetischt hatte. Köstlich, einfach köstlich.
    »Wir suchen uns ein anderes Gasthaus«, sagte der Zwerg, der auf dem Rücken seines Ponys auf- und niederhüpfte. »Näher bei den Docks. Schließlich haben wir vor, unsere Waren zu verkaufen. Aber ich möchte nicht das geringste Risiko eingehen, daß wir erkannt werden. Verstanden?«
    Bren Adahan spielte mit den Zügeln. »Warum die Aufregung? Es ist doch kein Preis auf deinen Kopf ausgesetzt.«
    »Nicht eigens auf meinen Kopf«, gab Ahira zu. »Aber die Gilde der Sklavenhändler zahlt immer noch eine Belohnung für jeden Krieger aus Heim. Meiner Ansicht nach zählen auch wir dazu, also benehmen wir uns unauffällig.«
    »Richtig«, bekräftigte Tennetty, die auf dem Sitz neben Walter den Wagen lenkte. Sie ließ ihre Gerte über dem Rücken des linken Zugpferdes wippen; das Tier senkte den Kopf und trottete weiter. »Ich gebe dir meine Stimme.«
    Walter verbiß sich ein Grinsen über ihre Angewohnheit, sich eine Haarsträhne über die rechte Gesichtshälfte zu kämmen, um ihr Glasauge zu verbergen. Mit dieser Haartracht sah sie aus wie Veronica Lake.
    Wie eine sehnige, narbige, ganz und gar nicht hübsche Veronica Lake, die statt Autogramme zu verteilen ihren Bewunderern die Kehle aufschlitzte.
    Der unbeeindruckte Blick, den sie ihm schenkte, sagte überdeutlich: Ich mag dich auch nicht besonders.
    »Ich wußte nicht, daß es sich um eine Abstimmung handelte«, warf Aeia mit einem verschlagenen Lächeln ein. »Sind wir nicht eine Truppe mit Anführer?«
    »Ruhe auf den billigen Plätzen«, befahl Walter und erwiderte ihr verschwörerisches Zwinkern.
    Sie pflegten mittlerweile eine geregelte Dreiecksbeziehung. Was immer Aeia Bren Adahan während Walters Abwesenheit in Holtun-Bieme erzählt hatte - es wirkte. Solange

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