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Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Titel: Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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wenn man noch nie von diesen Begriffen gehört hat.
    »Genau, er besaß mehr, als er brauchte.« Sie nickte. »Vor ungefähr acht oder neun Zehntagen kaufte er von einem Züchter aus dem Hochland eine ganze Herde, weil er vor einigen Zehntagen einen Händler erwartete.«
    Ich weiß, ich weiß, das ist doch offensichtlich - trotzdem ist es niemandem aufgefallen. Es ist eine Sache, das Spiel aus dem Fernsehsessel heraus zu dirigieren, aber es ist etwas ganz anderes, draußen auf dem Spielfeld selbst die Befehle zu geben.
    »Andy?«
    Sie schluckte einen Bissen Brot hinunter, bevor sie antwortete: »Ja?«
    »Um Mykin aufzuspüren, benötigst du doch etwas von ihm, oder etwas, mit dem er engen Kontakt hatte, nicht wahr?«
    Sie begriff es auch nicht, was aber verständlich ist. Wenn du noch nie etwas aus kaltem Eisen und Feuer hergestellt hast, kannst du auch nicht verstehen, wie anstrengend es ist und wie man mit jedem Hammerschlag etwas von sich hineinlegt. Das trifft auch dann zu, wenn man etwas so Simples herstellt wie, sagen wir mal, d ie Grillgabel, die ich im Metal lurgiekurs in der neunten Klasse gefertigt habe, oder die Eimerhaken, mit denen wir während meines Sommers in Sturbridge zu Dutzenden herumgeworfen haben ...
    ... oder ein Hufeisen.
    Jason war schneller von Begriff - er war bereits zu seinem Pferd gegangen und hatte den Vorderhuf angehoben. »Nein ... der könnte gut mal neu beschlagen werden.«
    »Schau dir den nächsten an«, sagte ich, während ich den linken Vorderlauf meines Pferdes packte. Tennetty beruhigte das Tier, indem sie eine Hand auf seinen Nacken legte, als ich den Huf anhob.
    Auch hier war nichts. Man kann einen Hufschmied oft an seinem Stil erkennen, und Schmiede, die von Zwergen ausgebildet waren, hatten einen ganz unverwechselbaren Stil, der viel sauberer ist als der Stil desjenigen, der dieses Pferd beschlagen hatte.
    Zwei überprüft und kein Treffer.
    Ahira hatte sich sein Pony und danach Andys nervöse schwarze Stute angesehen.
    »Ich glaube, hier haben wir etwas. Acht Nägel«, stellte er fest. »Hübscher Zwergenstil.« Ahira setzte ein so breites Lächeln auf, daß ich schon befürchtete, sein Gesicht könne auseinanderfallen. »Walter, du hast hier das Prädikat »wunderbare Arbeit‹ für fast umsonst bekommen.« Er wandte sich an Andy. »Wie lange brauchst du? Und brauchst du mich, um das Eisen abzuziehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn ihr es beide ruhighaltet. In dem Fall brauche ich zehn Minuten.«
    Es dauerte keine fünf Minuten; allerdings war ihr Gesicht danach so verschwitzt und schmierig wie meins.
    Mit zitterndem Finger zeig te sie in die Richtung von Fene var und Tromodec. Weg von Ehvenor.
    Ahira schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal«, fluchte er und sah zu mir auf. »Wir haben den Schurken fast in der Hand, aber die alten Überlegungen gelten immer noch. Ehvenor ist wichtiger. Wir heben uns Mykin für die Zeit nach Ehvenor auf. Wir ziehen nach Brae.«
    Scheiße. Magie bringt mich ganz durcheinander.

Kapitel dreizehn
In dem man uns in Brae willkommen heißt
    Ein gemeinsames Unternehmen gelingt am ehesten, wenn es beiden Seiten nützt.
    - EURIPIDES -
    He, ich weiß doch gar nicht, wie der Pickel dort hingekommen ist. Okay?
    - WALTER SLOWOTSKI -
    Die längste Zeit meiner Kindheit war Stashs bester Freund Mike Wocziewsky der örtliche Polizist. Früher einmal war er Detektiv oder vielleicht sogar Geheimagent gewesen. Aber eines Tages hatte man ihn im falschen Bett erwischt, und statt den entsprechenden Sermon über begangene Unschicklichkeiten über sich ergehen zu lassen, kehrte er freiwillig zu seiner blauen Uniform und zum Streifendienst zurück.
    Ich mochte Big Mike. Er sah wie ein großes blaues Faß aus, rauchte Zigarren, die wie Hundescheiße aussahen und auch so rochen, und erzählte mir am laufenden Band Geschichten. Er schenkte mir auch mein erstes Fahrtenmesser, ein waschechtes Pfadfindermesser. Nun, das war zwar nicht gerade das Beste, was man für sein Geld bekommen konnte, aber es war irgendwie ein gutes Gefühl, als Pfadfinder genau die richtige Ausrüstung zu besitzen. Ich liebte dieses Messer.
    Wie auch die Geschichten, die Big Mike zu erzählen pflegte.
    »Da hängen also diese fünf schmierigen Specksäcke an der Ecke rum, und ich bin mir ganz sicher, daß es die gleichen Kotzkübel sind, die neulich beim guten alten Kaplan in seiner Kneipe aufkreuzten und ihn reichlich aufmischten.
    Nun mußt du aber wissen: Ich mag den alten

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