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Hueter Der Macht

Hueter Der Macht

Titel: Hueter Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
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wilde Tiere – oder Schlimmeres – sie verstreut.«
    Thomas erhob sich. »Und Ihr habt nichts gefunden außer den Knochen… und dem Kreuz?«
    »Ja. Sonst nichts. Die Knochen waren völlig blank und vom jahrelangen Liegen in der Sonne ausgebleicht.«
    »Was ist mit dem Kreuz geschehen?«
    »Mein Bruder wollte damit seine Lehre in Nürnberg bezahlen.«
    Thomas verbiss sich eine scharfe Erwiderung. Odiles Bruder hatte das Kreuz an sich genommen und verkauft… sie hatten keine Ahnung, dass…
    »Dem Mönch hätte es nichts mehr genützt«, sagte Odile und beobachtete Thomas genau, »und hat ihm auch zu seinen Lebzeiten keinen guten Dienst erwiesen. Es war am besten, wenn es eine andere Verwendung fand.«
    »Was meint Ihr damit, es hat ihm ›keinen guten Dienst erwiesen‹?«
    »Es hat ihn doch nicht gerettet! Es war nutzloses Gold. Mein Bruder hat es genommen und es wieder einem sinnvollen Zweck zugeführt.«
    Odiles Bruder ist offenbar kein besonders gottesfürchtiger Mann, dachte Thomas.
    Odile hatte den Blick auf die Schlucht gerichtet. »Ich weiß nur, dass der Mönch diesen Ort den Schlund nannte«, sagte sie.
    Thomas drehte sich um und betrachtete ebenfalls die Schlucht. »Der Schlund«, murmelte er.
    Was war es wohl, das diesem Ort Bedeutung verlieh?
    Odile ergriff seine Hand. »Kommt«, sagte sie. »Es gibt nichts zu befürchten.«
    Und so gingen sie Hand in Hand – Thomas wunderte sich nicht einmal darüber, dass er die Hand einer Frau hielt – in den Schlund hinein.
     
     
    Sie lagen jetzt nackt auf dem Bett, und Margaret hatte das Gesicht abgewendet, denn Rabys Nacktheit verursachte ihr Unbehagen.
    Sie hatte noch nie zuvor einen nackten Mann gesehen – nicht einmal ihren Gemahl Roger –, und schon gar keinen Mann im Zustand der Erregung.
    »Ihr habt Angst«, sagte er, während seine Hand eine ihrer Brüste streichelte. »Ihr braucht Euch nicht zu fürchten.«
    Er senkte den Mund auf ihre Brust, umschloss mit den Lippen ihre Brustwarze und seufzte zufrieden.
    Margaret wusste nicht, was sie tun sollte. Was tat eine Frau in einem solchen Moment?
    Dann glitt Rabys Hand fordernd zwischen ihre Beine, und sie rang nach Luft und erstarrte erschrocken.
    »Sagt nicht, dass Ihr es Euch anders überlegt habt«, sagte Raby und hob den Kopf, seine Stimme klang grimmig. »Denn ich werde nicht auf Euch hören.«
    »Ich habe es mir nicht anders überlegt, Herr.«
    »Dann gebt Euch mir ein wenig williger hin, meine Dame, oder ich werde so verdrossen sein, dass Ihr den Tag verfluchen werdet, an dem Ihr mir im Austausch für Eure Heimreise Euren Körper angeboten habt!«
    Tränen stiegen Margaret in die Augen, doch sie versuchte, sich zu beruhigen.
    »Das ist nur ein Spiel«, sagte Raby, und seine Finger glitten nun über die Stelle zwischen Margarets Beinen, an der sie bisher noch kein Mann und keine Frau berührt hatte. »Nur ein Spiel, ohne Schuldgefühle, Vorwürfe, Verantwortung oder Verpflichtung. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Herr.«
    »Liebste Meg«, sagte er, dann küsste er sie erneut und rollte seinen starken Körper auf den ihren.
    Margaret stockte der Atem, doch es war nicht Rabys schweres Gewicht, das sie überrascht hatte, sondern ein Gefühl von Magie, so stark und glühend, dass es sie und den Mann, der in sie eindrang, vollkommen einhüllte. Und er war so fern von ihr… und zugleich doch so nah.
     
     
    Es war ein merkwürdiger, unheimlicher Ort. Odile hatte ihn als friedlich bezeichnet, aber Thomas stellte fest, dass seine Nerven aufs Äußerste gespannt waren, als sie immer weiter in die Schlucht eindrangen.
    Seltsame unförmige Felsbrocken lagen überall herum, ihre Kanten abgeschliffen und rund, als wären sie in einem dämonischen Hochofen geschmolzen.
    Kleine Sträucher kämpften sich aus der trockenen, aufgerissenen Erde dem Licht entgegen und abgestorbene Bäume ragten in den Himmel hinein. Die gesamte Schlucht schien ausgedörrt und unfruchtbar.
    Was hatte diese Schlucht nur an sich?
    »Hier hat es ein Feuer gegeben«, sagte Thomas, ließ Odiles Hand los und machte ein paar Schritte vorwärts.
    »O ja, hier hat es ein- oder zweimal gebrannt«, sagte Odile, und beim Klang ihrer Stimme drehte Thomas sich um und schaute sie an.
    Odile lächelte ihn an… und zog ihr Kleid mit dem weiten Ausschnitt über Schultern und Brüste.
    »Es ist ein Ort des Feuers«, sagte sie und ihr Kleid fiel zu Boden.
    Odile trug nichts darunter. Noch immer lächelnd stand sie da, den Kopf zur Seite geneigt und

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