Hueter Der Macht
rieb sich mit einer Hand über den gewölbten Bauch.
Einen Moment lang traute Thomas seinen Augen nicht. Odile? Nackt? Eine Verführerin? Er versuchte, den Blick abzuwenden, doch es gelang ihm nicht. Ihr nackter Körper zog ihn in seinen Bann und erregte ihn auf eine Weise, dass er nur Scham empfinden konnte.
Sie war gut gebaut und besaß die starken Arme und Beine einer Bäuerin. Ihre Haut war weiß und nur hier und da von blassen Sommersprossen übersät.
Ihre Brüste waren groß und prall gefüllt mit Milch, und ihr Bauch war so rund, dass er allein schon wie eine Einladung wirkte.
Thomas stockte der Atem.
Odile stand da wie eine Fruchtbarkeitsgöttin aus alten Zeiten. Ihr hoher Leib machte sie noch begehrenswerter, als wenn er flach und jungfräulich gewesen wäre, und Thomas erinnerte sich an das angenehme Gefühl, das er verspürt hatte, als sie sich im Wald an ihn gedrückt hatte.
»Odile«, flüsterte er.
Er dachte nicht daran, die Flucht zu ergreifen oder sie für ihre Dreistigkeit zurechtzuweisen.
Er konnte sie nur anstarren und sich nach ihr verzehren. Noch nie in seinem Leben hatte er eine Frau so sehr begehrt. Seine Leidenschaft war so glühend, so allumfassend, dass Thomas sich vage fragte, ob Odile ihm womöglich etwas in sein Essen getan hatte. Irgendein Zaubermittel, damit er ihr nicht widerstehen konnte. Und er musste ihr widerstehen, das wusste Thomas, aber gütiger Herr im Himmel…
Odile trat zu Thomas und legte eine seiner Hände auf ihre Brust, ohne dass er sich gewehrt hätte.
»Tom«, flüsterte sie und drückte sich an ihn.
»Ich… ich…« Thomas räusperte sich. »Odile, was ist über Euch gekommen?« Er wusste, dass es eine dumme Frage war, doch er stellte sie lieber ihr als sich selbst, als er merkte, wie er auf sie reagierte.
»Ihr seid ein wundervoller Mann«, flüsterte sie. »Und befindet Euch auf einer ganz außergewöhnlichen Reise.«
Bei allen Heiligen, wusste sie ebenso viel wie Marcel? War Odile auch vom Erzengel zu ihm gesandt worden, um ihn zu leiten?
Wie sonst war es zu erklären, dass eine so gebildete, vornehme Frau das Leben einer Bäuerin in den weit abgelegenen Wäldern der deutschen Lande führte?
Ihre Hände glitten über seinen Körper, rafften hier und dort sein Gewand zusammen, und Thomas stellte fest, dass er nichts dagegen unternahm, als sie ihm langsam das Gewand über Schultern und Kopf hob und es sanft neben ihm zu Boden fallen ließ.
»Odile…«, sagte er und wollte sich wehren, doch er bemerkte, dass seine Hände ganz von allein seine Unterwäsche auszogen. Nichts an dieser Begegnung ging mit rechten Dingen zu. Das Tageslicht schien seltsam matt, die Geräusche des Waldes gedämpft. Thomas dachte, dass er vielleicht in irgendeinem Zauber gefangen war, doch als Odiles Hände nun über seinen Körper glitten, verspürte er nicht die geringste Besorgnis über das, was er tat… oder tun würde.
Er legte die Hände auf Odiles Schultern und stieß sie zu Boden.
Odile stürzte schwer nieder, doch sie lachte und rollte sich sofort auf den Rücken, winkelte ihre Beine an und spreizte sie.
Ohne auch nur nachzudenken, kniete er sich auf den Erdboden vor sie hin und lag dann auf ihr, vollkommen von seinem Begehren übermannt, während ihr leises Lachen und ihre weichen Hände auf seiner Haut seine Leidenschaft nur noch mehr anfachten.
Einen Moment lang erinnerte sich Thomas daran, wie es mit Alice gewesen war, wie sie eine ganze Weile lang sanft das Begehren des anderen geweckt hatten, ehe sie tatsächlich die Sünde der Unzucht begangen hatten… doch Thomas stand nicht der Sinn nach langsamer, sanfter Erregung. Er dachte nicht an Zärtlichkeiten oder beruhigende und liebevolle Worte. Nicht jetzt, nicht in diesem Zustand.
Er wollte nur in sie eindringen und spüren, wie sie ihn weich und warm umschloss. In seinem Eifer schob er sie ein Stück über die harte Erde, und Odile beschwerte sich mit einem Knurren. Trotz seiner fast schmerzhaften Leidenschaft wich Thomas ein wenig von ihr zurück, doch dann…
– schwebte erneut das Gesicht der jungen Frau über dem von Odile. Die Frau war ängstlich und den Tränen nahe, obwohl sie sich auf die Lippen biss und versuchte, sie zurückzuhalten.
Sie war so schön –
… Das Gesicht verschwand, und er sah wieder nur Odile, die lachte und ihn anfeuerte und darüber aufzog, wie lange er brauchte, um in sie einzudringen.
Thomas stöhnte, hob das Becken und stieß mit aller Kraft in sie
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