Hueter Der Macht
hinein…
– Herr im Himmel, sie war noch Jungfrau! Er hörte seinen eigenen überraschten Ausruf und ihr Wimmern über die Schmerzen, die sein Eindringen ihr verursachte.
Doch er konnte nicht aufhören, jetzt nicht mehr, und deshalb –
… stieß er noch kraftvoller in sie hinein. Er war jetzt tief in ihr, ihr schwangerer Bauch drückte sich an ihn, beide wanden sich und stöhnten und konnten es kaum erwarten, ihre Lust zu stillen und…
– erneut schwebte das Gesicht der dunkeläugigen Frau über Odiles. Ihr bronzefarbenes Haar ergoss sich in dicken Wellen über den Leinenbezug des Kissens…Es war so herrliches Haar, goldene Strähnen durchzogen es wie einen Samtmantel, der zu nahe am Feuer hing und in Flammen aufging.
Goldene Strähnen, wie eine geschmolzene Krone, die ihren Kopf umgab.
Sie blickte ihm direkt in die Augen, zutiefst erschrocken, nicht nur über den Schmerz ihrer Entjungferung.
»Meg«, sagte der Mann auf ihr. »Was habt Ihr?«
»Meg«, murmelte Thomas, die Augen geschlossen, gefangen in seinem Trugbild, und Odile legte Arme und Beine um ihn und wiegte ihn hin und her, während er immer wieder flüsterte: »Meg, Meg, liebste, liebste Meg.«
Odile lachte leise und triumphierend. Es war vollbracht!
»Herr«, flüsterte Meg. »Verzeiht mir. Einen Augenblick lang schien mir, als sei Euer Bart verschwunden.«
Und als hätte er eine Tonsur wie ein Mönch, aber das behielt sie für sich.
Sie berührte verwundert das Gesicht des Mannes.
»Ich glaube, Ihr solltet in Zukunft Euren Wein mit etwas mehr Wasser verdünnen, meine Liebe«, sagte der Mann.
Und dann knurrte er und stieß so tief in Margaret hinein, dass sie vor Schmerz aufschrie, dann schrie auch er, stieß noch einmal zu und lag still.
Erschöpft brach Thomas auf Odiles Körper zusammen.
Sie fuhr mit der Hand durch sein dichtes schwarzes Haar, betrachtete die kahle Stelle seiner Tonsur, ließ dann die Hand an seinem Gesicht hinabgleiten und drehte es zu sich.
Seine Augenlider flatterten und öffneten sich, und er erwartete, statt Odiles Gesicht das jener schönen Frau mit dem bronzefarbenen Haar zu sehen.
»Thomas«, flüsterte Odile.
Er blinzelte und nahm sie immer noch nicht wahr. Langsam trat ein Lächeln auf seine Lippen, seine Gedanken waren von der abklingenden Leidenschaft noch immer durcheinander. »Meg?«
Odile hob die Hand und gab ihm einen leichten Klaps auf die Wange. »Ihr habt auch einen Schutzengel, mein Lieber«, sagte sie.
Thomas starrte sie an, dann begriff er mit einem Schlag. Er sprang auf und griff nach seinem Gewand, um sich zu bedecken.
»Mein Gott«, sagte er. »Was habe ich getan?«
»Was Ihr getan habt? Nur, wonach es Euch verlangt hat, mein Lieber. Und das habt Ihr sehr gut gemacht. Besonders für einen Geistlichen.«
Ihre Stimme hatte sich verändert, war härter und rauer geworden, und Thomas fragte sich, wie er sie je für vornehm hatte halten können.
»Bedeckt Euch«, sagte der Mönch, als er sich schließlich erleichtert sein eigenes Gewand überstreifte.
»Warum?«, fragte Odile. »Lässt der Anblick eines Frauenkörpers nicht Eure Leidenschaft entflammen, Tom? Oder bereitet Euch mein Bauch Sorge? Ach ja, das letzte Mal, als eine Frau mit einem solch gewölbten Bauch zu Euch kam, habt Ihr sie ins Feuer gestoßen, nicht wahr, Tom? Arme Alice. Arme, süße Alice. Aber sie hat gut gebrannt, nicht wahr?«
Thomas war so fassungslos und außer sich, dass er nicht einmal bemerkte, was er tat, als er Odiles Arm packte und sie vom Boden hochriss.
»Hexe!«, schrie er und schüttelte sie so heftig, dass sie vor Schmerz aufschrie. Sie hatte ihn betäubt! Sie hatte ihn nur hierhergebracht, um ihn zu verführen!
Woher wusste sie von Alice? O Gott, woher wusste sie überhaupt von Alice und wie sie gestorben war?
»Eines Tages«, sagte sie und spuckte die Worte voller Hass aus, »werdet Ihr Eure Seele einer Frau auf dem silbernen Tablett darreichen, und Ihr werdet die ewige Verdammnis in Kauf nehmen, wenn Ihr dadurch ihre Liebe erringt!«
Thomas war vollkommen entgeistert. Nie gekannte Furcht durchströmte ihn. Sie wusste über Alice Bescheid! Sie war eine Hexe! Er hob die Hand, obwohl er sich nicht sicher war, was er damit tun wollte…
»Halt«, sagte eine überraschend ruhige Stimme. »Du wirst keiner Frau mehr ein Leid antun.«
Thomas wandte sich überrascht der Stimme zu, während Odile sich lächelnd vorbeugte, um ihr Kleid aufzuheben, und langsam davonging.
Thomas nahm ihr
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