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Hüter des Todes (German Edition)

Hüter des Todes (German Edition)

Titel: Hüter des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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auf den Schlund. «Bis wir das Grab tatsächlich gefunden haben, befindet sich hier die Basis für sämtliche Erkundigungstouren und die Kartographie.»
    «Aber der Sudd ist riesig », sagte Logan. «Woher habt ihr gewusst, wo ihr anfangen müsst zu suchen?»
    «Das kann Christina Romero dir erklären. Für den Augenblick genügt es, wenn ich dir sage, dass wir ursprünglich ein Quadrat von mehreren Kilometern Seitenlänge festgelegt hatten. Durch Forschung und, ah … andere Überlegungen konnten wir die Seitenlänge des Quadrats auf einen Kilometer reduzieren.»
    «Ein Kilometer Seitenlänge», wiederholte Logan und schüttelte bewundernd den Kopf.
    Rush lenkte Logans Aufmerksamkeit auf den riesigen Flachbildschirm. «Was du dort siehst, ist eine Reproduktion des Grundes am Boden des Sudd. Der Quadratkilometer unter uns, aufgeteilt in ein Raster aus zehn mal zehn Meter großen Quadraten. Wir erkunden ein Quadrat nach dem anderen, wobei wir einen GPS-Satelliten benutzen, um die größtmögliche Genauigkeit zu erzielen. Taucher gehen runter, suchen den zugewiesenen Bereich ab und erforschen jeden möglichen Treffer.»
    «Romeo Foxtrot, Echo Bravo», sagte der Mann am Funkgerät. «Wie ist die Lage?»
    Einen Moment später antwortete die gleiche Stimme wie zuvor: «Romeo Foxtrot, minus dreißig Fuß und sinkend.»
    «Status der Blase?»
    «Zweiundachtzig Prozent.»
    «Achten Sie auf die Blase, Romeo Foxtrot.»
    «Roger.»
    «Was du da hörst, ist die Kommunikation mit dem aktuellen Tauchteam», erklärte Rush. «Sie tauchen in Zweierteams, aus Sicherheitsgründen. Sie benutzen eine spezielle Ausrüstung, um sich zu orientieren. Du kannst dir nicht vorstellen, wie es ist, in den Sudd zu tauchen … vollständige Finsternis, eine alles erstickende Decke aus Schlamm und Treibsand ringsum, keine Möglichkeit, oben von unten zu unterscheiden …» Er hielt inne.
    «Du warst beim Absuchen des zugewiesenen Bereichs stehen geblieben, und beim Erforschen möglicher Treffer.»
    «Richtig», sagte Rush mit einem Seitenblick zu Logan. «Verstehst du, wir befinden uns hier über einem prähistorischen Vulkan. Selbst zu Narmers Zeit war der Vulkan längst erloschen, doch Spuren in Form unterirdischer Lavakanäle sind geblieben. Wir glauben, dass der Pharao einen geeigneten Kanal für seine Grabstätte ausgesucht und durch seine Arbeiter ausweiten und befestigen hat lassen. Sobald er versiegelt war, würden der herannahende Schlamm und das Wasser des Sudd den Rest bewirken. Wie dem auch sei, wenn wir eine neue Sektion des Rasters in Angriff nehmen, müssen wir zunächst die Ablagerungen von Schlick und Ton beseitigen, um den Grund des Sumpfs zu erreichen.»
    «Das ist die Arbeit von Big Bertha», sagte Valentino lächelnd. Er deutete mit dem Daumen über die Schulter, wo Logan in den schummrigen Tiefen des hangargroßen Raums eine mächtige Maschine ausmachen konnte, die halb nach Zamboni, halb nach Schneemobil aussah.
    «Narmer glaubte, dass sein Grab für alle Zeit versteckt und sicher sein würde», erklärte Rush. «Er hatte ja keine Ahnung, welche Technologie uns heutzutage zur Verfügung steht – Bodenradar, Echolot, GPS-Navigation und dergleichen mehr …»
    «Hier Romeo Foxtrot», unterbrach ihn die raue metallische Stimme aus dem Funkgerät. «Die Technik der Blase arbeitet unzuverlässig. Der Status steht bei dreiundvierzig Prozent!»
    Der Mann am Funkgerät blickte fragend zu Valentino, der mit einem Nicken antwortete. «Tiefe?», fragte er in das Mikrophon.
    «Fünfunddreißig Fuß.»
    «Behalten Sie die Anzeigen genau im Auge», sagte der Funker. «Brechen Sie ab, sobald sie auf unter fünfundzwanzig Prozent sinkt.»
    «Verstanden.»
    «Big Bertha besorgt die Reinigung des Bodens», fuhr Rush fort. «Anschließend wird der quadratische Bereich nach besonderen Merkmalen abgesucht – nach Löchern oder Tunneln im Sumpfbett. Wenn es keine gibt, markieren wir das Quadrat als erforscht und begeben uns zum nächsten Quadrat des Rasters. Falls wir Tunnel finden, werden sie für das nächste Team von Tauchern mit Flaggen markiert.»
    «Möglich, dass wir ein Kraterloch finden», sagte Valentino. «Oder auch nichts. Aber wir müssen jedes Quadrat einzeln überprüfen. Manchmal verzweigen sich die Kanäle oder Tunnels. Dann müssen wir sie kartieren – mit einem richtigen Plan und allem.»
    Rush nickte in Richtung des Bildschirms. «Und die Ergebnisse werden dort festgehalten und außerdem auf dem kartographischen Hauptdisplay

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