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Hüter des Todes (German Edition)

Hüter des Todes (German Edition)

Titel: Hüter des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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ausgeschaltet sein müsste. Der Kommunikationsraum ist nur tagsüber in Betrieb, verstehen Sie?»
    «Warum das?», fragte Logan.
    «Weil nur Perlmutter und ich dafür zuständig sind. Der Betrieb läuft beinahe wie in einem Telegraphenbüro – auf Stones Befehl hin. Jede Anfrage auf Internetrecherchen oder Rückruf im Hauptsitz geht über uns. Kein nächtlicher Betrieb außer in einem Notfall.»
    Stone und seine gewohnheitsmäßige Heimlichtuerei , dachte Logan. «Und welche Maschinen sind es genau, die, äh, aufwachen?»
    «Eines der Sat-Phones.»
    « Eines der Sat-Phones? Soll das heißen, es gibt mehr als eins ?»
    Fontaine nickte. «Wir haben zwei. Ein NNR Globaleye für den geostationären Satelliten und ein LEO.»
    «LEO?»
    «Low Earth Orbit Satellite. Terrastar. Gut für Übermittlungen mit hoher Bandbreite.»
    Logan schrieb etwas in sein Notizbuch. «Und welches davon haben Sie gehört?»
    «Das Terrastar.»
    Logan blickte auf die von Knöpfen und Schaltern übersäte Fassade aus Apparaten. «Können Sie mir das Satelliten-Telefon zeigen?»
    Fontaine deutete auf einen in einem Neunzehn-Zoll-Normgestell montierten Apparat an der Seite. Das Gehäuse war aus gebürstetem grauem Metall, besaß ein eingebautes Tastenfeld und einen angeschlossenen Kopfhörer. Logan griff in seinen Seesack, zog das Ionometer hervor, hielt es vor das Satelliten-Telefon und sah auf das Display.
    «Was machen Sie da?», fragte Fontaine.
    «Ich überprüfe eine Theorie», antwortete Logan. Die Anzeige war normal, und Logan steckte den Zähler wieder ein.
    Er drehte sich zu Fontaine um. «Könnten Sie mir genau schildern, was passiert ist?»
    Wieder tanzte das Taschentuch über die Stirn. «Das erste Mal war, warten Sie, vor beinahe zwei Wochen. Ich hatte etwas in der Kommunikationszentrale vergessen und kam vor dem Schlafengehen noch mal hierher zurück, um es zu holen. Als ich den Raum betrat, kam ein Piepston von dem LEO, dann elektronisches Rauschen.»
    «Um wie viel Uhr war das?»
    «Gegen halb zwei morgens.»
    Logan machte eine Notiz. «Fahren Sie bitte fort.»
    «Das zweite Mal war vor zwei Nächten. Weil Perlmutter in der Krankenstation liegt, muss ich alles alleine machen. Ich hatte eine ellenlange Liste von Aufgaben, die noch zu erledigen waren, also kam ich nach dem Abendessen her, um sie abzuarbeiten. Ich brauchte länger als erwartet. Ich war gerade mit den letzten Einträgen im Logbuch beschäftigt, als das LEO sich wieder aktivierte und piepste. Es hat mir einen Heidenschreck eingejagt, das kann ich Ihnen sagen!»
    «Und um welche Zeit war das?»
    Fontaine überlegte einen Moment. «Halb zwei. Gleiche Zeit wie beim ersten Mal.»
    Ich wusste gar nicht, dass Kobolde so gottverdammt pünktlich sind , dachte Logan. «Wie funktioniert das Telefon genau?», fragte er.
    «Es ist im Grunde genommen ziemlich einfach. Sie stellen eine Verbindung zum Satelliten her und kontrollieren Up- und Downstream. Danach kommt es darauf an, was Sie senden wollen. Sie wissen schon, analog oder digital, Stimme, Hypertext, E-Mail und so weiter.»
    «Und nach dem, was Sie sagen, nehme ich an, dass das Telefon keine eingebaute Zeitschaltuhr hat? Es kann sich nicht von alleine aktivieren, um eine Nachricht zu senden oder zu empfangen?»
    «Ausgeschlossen.»
    «Gibt es ein Logbuch über die Benutzung der Satelliten-Telefone?»
    «Sicher. Dr. Stone besteht darauf, dass wir alles in Logbüchern festhalten – wer die Anfrage gemacht hat, wohin das Gespräch ging, was gesendet oder empfangen wurde und so weiter.» Er klopfte auf eine Reihe dicker schwarzer Mappen in einem Regal hinter ihm.
    «Verfügt das Telefon auch über ein internes Log?»
    «Ja. Es ist in einem Flash-RAM. Man muss es manuell löschen, und das geht nur über das Tastenfeld.»
    «Wann wurde das Log zum letzten Mal gelöscht?»
    «Noch gar nicht, seit die Station den Betrieb aufgenommen hat. Dazu ist ein Passwort erforderlich.» Fontaine runzelte die Stirn. «Denken Sie etwa …» Er brach ab.
    «Ich denke, wir sollten einen Blick auf das interne Log werfen», sagte Logan leise. «Und zwar jetzt sofort.»

[zur Inhaltsübersicht]
    37
    Als Logan in den Konferenzraum A zu einer Nachbesprechung ihrer Expedition gerufen wurde, nahm er an, dass die Gruppe so groß sein würde wie bei der ersten Konferenz, der er beigewohnt hatte, als es um den Generatorbrand gegangen war. Stattdessen jedoch fand er den großen Raum nahezu leer vor, bis auf Fenwick March mit einem seiner Assistenten,

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