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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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das Beste übrig gelassen hast.«
    Ich lachte. Über die Ironie seiner Worte. Und aus purer Erleichterung darüber, dass ich noch lebte.
    Ich lachte, bis mir die Tränen über die Wangen liefen und mich der Schmerz mit voller Wucht traf.
    Lachte, bis ich das Bewusstsein verlor.

13,,
    R hoan ließ sich neben mich auf den Rand des Gehsteigs sinken und bot mir einen von zwei Kaffeebechern an, die er in Händen hielt. »Es ist nur normaler.«
    »Das ist mir ganz egal.« Ich legte meine eiskalten Hände um den Becher und ließ sie von der heißen Flüssigkeit wärmen. »Wie laufen die Aufräumarbeiten?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wie üblich. Wie geht es deiner Hand?«
    Ich blickte hinunter. Mein kleiner Finger stand schräg ab, er war dick geschwollen und sah böse aus. Ein Gestaltwandel hatte die Blutung gestoppt, aber er konnte nicht ersetzen, was ich verloren hatte. Ab jetzt würde mich immer ein verstümmelter Finger an die Zeit mit dem Gott der Finsternis erinnern.
    »Er tut weh.«
    »Jack will, dass du dich im Krankenhaus untersuchen lässt.«
    »Ich habe Jack schon gesagt, wohin er sich seinen Vorschlag schieben kann.« Ich blickte ihn an. »Hat er dich etwa geschickt, damit du versuchst, mich umzustimmen?«
    Rhoan trank einen Schluck von seinem Kaffee, dann nickte er. »Er fand, es wäre einen Versuch wert.«
    »Krankenhäuser sind deprimierend.«
    »Das stimmt.«
    »Und sie stinken.«
    »Ja, das stimmt ebenfalls.«
    »Es wird heilen, ohne dass ich dorthin gehe.«
    »Irgendwann schon.«
    Ich grinste. »Hör zu, wenn du keinen Druck auf mich ausübst, erreichst du auch nicht mehr.«
    »Ich kann es nur versuchen.« Er suchte meinen Blick, und seine grauen Augen wirkten so besorgt, dass mein Entschluss ins Wanken geriet. »Du hast eine Menge Blut verloren, Schwester.«
    Ich verzog das Gesicht. »Das kann ein gutes Steak genauso gut ausgleichen.«
    »Laut Quinn nicht, und der ist der Experte in allem, was Blut angeht.«
    Ich trank von meinem Kaffee, während mein Blick zu dem Haus auf der anderen Seite der Straße glitt. Nach Rhoans Aussage war Quinn, fünf Sekunden nachdem ich bewusstlos geworden war, in dem unterirdischen Gewölbe aufgetaucht. Er hatte meinen Bruder angewiesen, mich hinauszutragen, und die Metalltür hinter sich geschlossen.
    Er hatte schließlich getan, was seine Familie vor so langer Zeit nicht geschafft hatte.
    Ich verstand sein Handeln, verstand sein Bedürfnis, das zu Ende zu bringen, was so lange unvollendet geblieben war, und dennoch war ein Teil von mir zugleich wütend darüber.
    Wenn ich ihm so viel bedeutete, wie er behauptete, hätte er dann nicht als Erstes den Impuls haben müssen, sich persönlich um mich zu kümmern? Mich nach oben zu bringen und auf mich aufzupassen? Mich zu halten, zu küssen und mir zu versichern, dass der finstere Gott gefangen war, dass er nie mehr entkommen konnte, dass nichts von ihm in mir zurückblieb? Der Gott der Finsternis würde in diesem Keller nichts mehr anrichten. Die Silbermesser hatten ihre Funktion erfüllt. Sein Geist war gefangen, genau wie der von Quinns Schwester.
    Aber nein. Bei Quinn kam die Arbeit immer vor dem Vergnügen. Die Vernunft immer vor dem Gefühl.
    Ich seufzte und rieb mir mit der unverletzten Hand die Augen. Wozu damit Zeit verschwenden? Quinn würde sich nicht ändern, genauso wenig, wie ich mich ändern konnte. Und ich würde mit ihm niemals finden, wonach ich mich sehnte. Denn ich sehnte mich danach, meinen Seelenverwandten zu finden, nach Kindern und nach einem ruhigen Leben.
    Mein Traum mochte sich zum Teil in Luft aufgelöst haben, aber noch nicht ganz. Und ich war wild entschlossen, an dem Wenigen, das noch übrig war, mit aller Macht festzuhalten.
    Ich durfte noch hoffen. Es gab jetzt sogar einen Wolf, der bereit und willens war, dieser Möglichkeit mit mir nachzugehen.
    Er verdiente eine Chance.
    Wir verdienten eine Chance.
    Ich trank noch einen Schluck von meinem Kaffee. »Wird Kingsley mumifiziert und versiegelt, so wie Caelfind?«
    Rhoan nickte. »Tief im Keller der Abteilung. Quinn wird die Särge und die Türen zu den Kellern mit einem Zauber belegen. Sie kommen nie mehr frei.«
    »Gut.« Ich blickte an ihm vorbei und betrachtete den Himmel. Zarte Rosatöne durchzogen den Nachthimmel und kündeten von dem Beginn eines neuen Tages.
    »Ein neuer Tag, ein neuer Anfang«, sagte ich leise und begegnete erneut seinem Blick. Aus irgendeinem Grund stiegen mir Tränen in die Augen. »Ich wünschte, ich könnte noch

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