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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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einmal von vorne anfangen.«
    Er stellte seinen Kaffeebecher ab, legte einen Arm um meine Schultern und zog mich an sich. Einige Minuten drückte er mich nur schweigend an seine Brust und hielt mich sanft im Arm. Mein Fels, meine Insel. Mein einziger Halt in dem ganzen Irrsinn, zu dem mein Leben geworden war.
    »Es ist nichts geschehen, das du nicht ungeschehen machen kannst«, sagte er schließlich, sein Atem strich über meine Haare. »Es gibt nichts, was an deinem Leben nicht stimmt, das du nicht ändern könntest.«
    Ich schnaubte leise an seiner Brust. »Es gibt eine ganze Menge Dinge, die ich nicht mehr ändern kann. Das weißt du genauso gut wie ich.«
    »Aber es gibt eigentlich nur eine Sache, die dir Kummer bereitet.« Seine Hand glitt meinen Arm hinunter und streichelte ihn sanft. »Ich glaube, du brauchst eine Pause. Ich glaube, ein netter ausgiebiger Urlaub, in dem du wieder zu Kräften kommst, wird Wunder wirken.«
    Halb lachend, halb schluchzend löste ich mich aus seinem Griff. »Hat Kellen dir den Floh ins Ohr gesetzt?«
    Er lächelte. »Nein. Du hast erzählt, dass er mit dir in Urlaub fahren will. Wieso dehnt ihr das nicht etwas aus? Wieso findest du nicht einfach heraus, wie tief eure Beziehung geht? Du kannst nichts verlieren, aber alles gewinnen.«
    »Ich glaube kaum, dass Jack …«
    Er hob die Hand, um meinen Widerspruch abzuwehren. »Jack ist einverstanden, dass du eine Zeit lang frei nimmst.«
    »Was?« Ich starrte ihn verdutzt an. »Wie ist es denn zu diesem Wunder gekommen?«
    Rhoan lächelte. »Es ist herrlich, was man bei ihm mit der Drohung erreichen kann, er würde seine beiden besten Wächter verlieren. Du hast sechs Wochen.«
    »Sechs Wochen ?«
    »Ja. Mach das Beste aus der Zeit, du Küken.«
    Ich klatschte ihn auf den Arm. »Wenn du nicht aufpasst, werde ich die ganze Zeit damit verbringen, dich zu nerven und zu ärgern.«
    »Das ist das, was du normalerweise tust. Das Ziel dieser Zeit ist es aber, deinem Leben eine neue Richtung zu geben.«
    Eine neue Richtung. Ein Neubeginn. Zeit, mich meinen Träumen zu widmen. Allein bei der Aussicht musste ich unwillkürlich lächeln. Sechs Wochen nur das tun, wozu ich Lust hatte. Sechs Wochen Zeit, um neue Gegenden kennenzulernen, neue Orte, neue Leute.
    Sechs Wochen Zeit, um herauszufinden, ob Kellen und ich wirklich Seelenverwandte sein konnten.
    Aufregung ergriff mich. Das wollte ich. Unbedingt.
    Aber ein neuer Anfang bedeutete auch, dass etwas anderes zu Ende ging, und bevor ich wirklich etwas Neues beginnen konnte, musste ich erst noch etwas erledigen.
    In dem Moment trat Quinn aus dem Haus. Sein Blick glitt durch die Dunkelheit und blieb an mir hängen. Selbst aus dieser Entfernung spürte ich, wie aufgewühlt er war.
    Sein Zustand entsprach ungefähr meinen eigenen Gefühlen.
    Ich reichte Rhoan meinen Kaffeebecher. »Halt mal. Ich brauche nicht lange.«
    Er sagte nichts, sondern nahm mir nur den Becher ab. Ich stand auf und ging auf Quinn zu. Ein leichter Wind umfing uns, riss an seinen dunklen Haaren und trug seinen Geruch zu mir herüber. Ein lustvolles Kribbeln lief über meine Haut, und meine Hormone führten ihren üblichen albernen Tanz auf.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich ihn jemals nicht mehr begehrte. Aber ich war nicht die Summe meiner Hormone, und ich hatte unser Spiel satt. Ich brauchte diesen Neubeginn, den Rhoan mir anbot, unbedingt.
    Wir blieben in der Mitte der Straße stehen und sahen uns an. Seine Augen wirkten wie aus schwarzem Glas, und sein Gesicht war verschlossen. Die Gefühle, die ich kurz zuvor bei ihm gespürt hatte, waren verschwunden, sorgfältig verschlossen hinter der Fassade dieser ganz bewusst ausdruckslosen Miene.
    Es bestärkte mich nur darin, dass meine Entscheidung richtig war.
    »Es ist vorbei. Jetzt. Heute Abend.«
    »Zwischen uns wird es niemals aus sein, und das weißt du.«
    »Was ich weiß«, entgegnete ich leise, »ist, dass du mich in den letzten zehn Monaten immer wieder benutzt hast. Du hast geschworen, ich würde dir etwas bedeuten, und dennoch denkst du nie zuerst an mich, kommst nie zuerst zu mir, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Deine eigenen Ziele und Bedürfnisse stehen regelmäßig an erster Stelle. Das hast du bewiesen, als du die Verbindung zwischen uns benutzt hast, um meine innersten Bedürfnisse zu manipulieren, die mich zu dem machen, was ich bin.«
    »Was hast du denn schon verpasst?«, fragte er mit einem leicht wütenden Unterton in der Stimme. »Ein paar Nächte

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