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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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stimmt’s?«
    Shariton ließ sich Zeit mit seiner Antwort und Stefan streckte die Finger nach seinem Handgelenk aus, diesmal jedoch langsamer, um dem Mann Zeit zu geben, sich den neuerlichen Schmerz auszumalen.
    »Ja. Ja. Gestern Abend. Ich habe sie gestern Abend abgeschickt«, platzte Shariton heraus. »Ich wurde beauftragt, die Fotos zu machen und sie an einen Mann namens Badeaux zu schicken, einen Wärter in dem Pariser Gefängnis. Ich sende die Fotos an ihn und er lässt Abzüge für einen Gefangenen machen.«
    »Für welchen Gefangenen?«
    »Jean-Claude La Roux.«
    Das gefiel Stefan ganz und gar nicht, doch er hatte es bereits in dem Moment gewusst, als er die Kamera gesehen hatte. »Vielleicht solltest du nach Hause gehen«, sagte Stefan zu seinem Bruder. »Ich erledige alles Weitere.«
    Lev schüttelte den Kopf. »Wir müssen ihn Jonas übergeben. Ich sorge dafür, dass Rikki ihn anruft. Sie werden ihn wegen schwerwiegender Straftaten drankriegen und …«
    »Er wird morgen früh wieder auf freiem Fuß sein«, sagte Stefan. Geh nach Hause, Lev. Ich kann nicht zulassen, dass dieser Mann Judith bedroht.
    Wenn es dir ernst mit ihr ist, kannst du auf diese Weise kein neues Leben beginnen. Wir werden es Jonas überlassen.
    Shariton verhielt sich vollkommen still, als wüsste er, dass sein Leben an einem seidenen Faden hing. Er war ein Kleinkrimineller, aber er hatte schon lange genug Umgang mit gefährlichen Männern, um sie schnell zu erkennen.
    »Dir ist doch klar, dass er eine Kaution stellen wird, wenn wir den Sheriff verständigen.«
    Lev nickte. »Genau. Und dass er unser Grundstück so schnell nicht wieder betritt. Ansonsten können wir nämlich Jagd auf ihn machen.«
    Stefan verstand augenblicklich, was Lev vorhatte. Shariton lauschte aufmerksam. Die Furcht hatte einen unverwechselbaren Geruch und der Mann schwitzte stark. Shariton wusste eigentlich so gut wie nichts. Viel mehr konnten sie nicht aus ihm herausholen. Er trug eine Waffe bei sich, war aber nicht allzu geschickt im Umgang damit. Er hatte zu große Angst, um zurückzukommen und Vergeltung an Judith zu üben.
    »Seine Waffe liegt dort drüben.« Stefan wies mit einem kleinen Ruck seines Kopfs darauf. »Machen wir es uns gemütlich, während wir auf den Sheriff warten.« Er versetzte Shariton einen Rippenstoß. »Sie können doch eine Kaution stellen, oder nicht?«
    Shariton lag erstarrt da und fürchtete sich offenbar davor, sich von der Stelle zu rühren.
    »Was er Ihnen damit sagen will, Shariton«, fügte Lev hinzu und sah ihm fest in die Augen, »ist, dass Sie gestehen sollen, was Sie hier getan haben und für wen Sie es getan haben. Legen Sie ein Geständnis ab, und Ihnen passiert nichts. Falls sich die Dinge anders entwickeln sollten, wird uns nichts davon abhalten, Sie zur Strecke zu bringen. Haben wir einander verstanden?«
    Shariton nickte heftig.
    Jonas ist ein anständiger Kerl, aber er ist kompromisslos und greift hart durch. Er wird sich streng an die Vorschriften halten, wenn er hier eintrifft, mit Blaulicht und Waffen, und er wird uns sagen, dass wir uns auf den Boden legen sollen, und uns nach Waffen absuchen. Geh und versteck alles, was du beiseiteschaffen musst, aber tu es weit weg von hier, weil er eine gründliche Untersuchung vornehmen wird. Wir haben nicht viel Zeit, warnte ihn Lev.
    Stefan nickte. Ich war vorsichtig, weil ich wusste, dass ich Judith sehen würde. Daher gibt es bei mir nicht viel zu finden.
    Er ließ seinen Bruder bei Mike Shariton zurück, während er sich aus der Gegend entfernte, um das Messer beiseitezuschaffen, das in seinem Stiefel verborgen war. Ebenso die Garrotte, die in seiner Jeans verborgen war. Es widerstrebte ihm sehr, sich von seiner liebsten Schusswaffe zu trennen, aber er hatte nicht vor, sich mit der Waffe am Körper schnappen zu lassen und sich eine einleuchtende Erklärung dafür ausdenken zu müssen. Wenn er bewaffnet war, würde das die Dinge schlicht und einfach erschweren.
    Sirenen in der Ferne sagten ihm, dass die Zeit drängte. Er war ein Schatten, mehr nicht, ein Geist, der verschwand, als sei er nie da gewesen. Dazubleiben war viel schwieriger, als er erwartet hatte. In den langen Jahren seiner Ausbildung war ihm eingeschärft worden rechtzeitig zu verschwinden, und dieses Bedürfnis war ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Lev saß da und wartete, den Blick auf sein Zuhause gerichtet, als sei es nur seine Frau, die ihn hier festhielt, ein Tiger im Käfig, der darauf wartete,

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