Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
etwas spuckte Holzsplitter in eine Seite seines Gesichts. Er ließ sich auf den Boden fallen, rollte sich herum und dann auf den Bauch, bewegte sich unter Einsatz seiner Ellbogen und Zehen rasch bäuchlings voran und robbte durch das offene Gelände zu der Stelle am Rand der Wiese, wo kleine Geröllbrocken lagen. Dort gab es eine flache Mulde, in die er seinen Körper zwängte.
    Hat er dich getroffen?
    Spar dir die Sorge. Stefan wusste, dass seine Worte gereizt klangen, aber in Wahrheit ärgerte er sich über sich selbst. Sowie er sicher gewesen war, dass sie es nicht mit Ivanov zu tun hatten, hatte er die Gefahr in seiner Vorstellung bagatellisiert.
    Ich merke schon, dass dir nichts fehlt.
    Stefan hörte die Erleichterung nicht wirklich in der Stimme seines Bruders, doch er konnte sie fühlen. Es war schwierig, wenn man sich erlaubte, sich etwas aus anderen Menschen zu machen, nachdem man es so lange Zeit vermieden hatte. Ist gerade auf dich geschossen worden? Judiths Stimme hallte in seinem Kopf wider. Thomas. Levi. Ich rufe Jonas an.
    Nein!, antworteten beide Männer simultan.
    Stefan holte Atem. Wer zum Teufel ist dieser Jonas und in welcher Beziehung stehst du zu ihm?
    Einen Moment lang herrschte Stille. Stefan fluchte innerlich in einem Gemisch aus etlichen Sprachen. Er hatte gerade den schlimmsten Charakterzug eines Menschen an den Tag gelegt, und dabei hatte er nie gewusst, dass er diesen Zug überhaupt hatte. Eifersucht. Reine, finstere Eifersucht auf den abwesenden und nichtsahnenden Jonas.
    Levs Gelächter ergoss sich in seinen Kopf. Er ist der Sheriff von Sea Haven.
    Judith schien die Nase zu rümpfen. Ich habe dir doch erzählt, dass ich ein Kaleidoskop für seine Frau anfertige. Zivilisierte Menschen rufen normalerweise den Sheriff an, wenn jemand anfängt, Schüsse abzugeben.
    Die Sorge in ihrer Stimme strafte ihre Worte Lügen. Und wieso zum Teufel stand sie immer noch mit ihm in Verbindung? Er würde ihr auf die Schnelle einiges erklären müssen. Eine weitere Kugel surrte durch die Luft wie eine zornige Biene und schlug in den Baum ein, unter dem er zuletzt gestanden hatte, und diesmal machte er den Eindringling ausfindig. Er hatte sich einen Weg mitten ins Feld hinein gebahnt.
    Wohin geht er, Lev? Er muss einen Fluchtweg geplant haben. Wir haben ihm den Rückweg zu seinem Wagen abgeschnitten.
    Stefans Herz begann zu hämmern. Schon während er die Frage stellte, wurde er sich über die Antwort klar. Der Eindringling hatte vor, in einem weiten Bogen zu Judiths Haus zurückzukehren, um eines der Fahrzeuge, die dort standen, an sich zu bringen oder um Judith als Geisel zu nehmen. Bis dahin war es noch ein weiter Weg, aber jetzt bestand kein Zweifel mehr daran, dass es seine einzige echte Alternative für einen erfolgreichen Rückzug war.
    Judith, ich kann dir nur raten, dieses verdammte Sicherheitssystem einzuschalten. Bist du bewaffnet? Als sie schwieg, hakte er nach. Mit einer Schusswaffe?
    Stefan setzte sich in Bewegung, um dem Mann den Weg abzuschneiden; er wählte eine Route, auf der er ihn lange Zeit, bevor er Judiths Haus erreichte, abfangen würde. Aber trotzdem …
    Judith ist ein schrecklich schlechter Schütze. Lev konnte es nicht lassen, seinen Senf dazuzugeben.
    Das stimmt nicht. Die blöde Waffe ruckt immer im letzten Moment, verteidigte sich Judith empört.
    Verdammt noch mal, ich habe dir doch gesagt, du sollst üben, fauchte Lev, aus dessen Stimme die Sorge herauszuhören war.
    Es besteht kein Anlass, so mit ihr zu reden, wandte Stefan ein und ignorierte die Tatsache, dass er gerade erst dieselben Worte benutzt hatte. Schlag einen Haken nach links und hetz die Vögel wieder auf ihn. Scheuch ihn zurück in meine Richtung. Und töte ihn vorerst nicht. Wir brauchen Antworten.
    Tötet ihn überhaupt nicht, wandte Judith ein. Wahrscheinlich ist es nur irgendein Jäger, der sich verlaufen hat.
    Er hat auf mich geschossen, rief ihr Stefan in Erinnerung. Schalte dieses Sicherheitssystem ein.
    Wieder herrschte einen Moment lang Stille. Stefan arbeitete sich durch das hohe Gras voran und achtete sorgsam darauf, den Winkel seiner Verfolgung nicht zu verraten. Judith?
    Hat er wirklich diese Richtung eingeschlagen? Ihre Stimme bebte ein wenig.
    Du weißt nicht, wie man die Sicherheitsanlage einschaltet, stimmt’s?, vermutete Stefan.
    Na ja, ich habe es halt noch nie getan, gestand Judith widerstrebend.
    Lev schnaubte empört. Verdammt noch mal, Judith. Wie oft muss ich dir noch sagen, dass es

Weitere Kostenlose Bücher