Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)
wichtig ist, dein Haus nachts abzusperren?
Hör auf, sie zu beschimpfen, fauchte Stefan. Erklär ihr lieber Schritt für Schritt, wie sie das verdammte Ding einschaltet. Keine Sorge, Judith, er wird nicht in deine Nähe kommen. Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.
Er konnte hören, wie sich rechts neben ihm ein Körper voran bewegte. Er näherte sich ihm bedrohlich. Lev erteilte Anweisungen für die Inbetriebnahme des Sicherheitssystems in Judiths Haus. Während Stefan seine Richtung korrigierte und durch das Gras kroch, um den Eindringling abzufangen, schwor er sich, die Sicherheitsmaßnahmen so oft mit Judith durchzugehen, bis sie sich mit der Idee angefreundet hatte.
Ein hörbares Knacken verriet Levs Position und der Eindringling drehte sich augenblicklich zu dem Geräusch um und gab einen Schuss ab. Stefan sprang mit einem Satz auf und rannte in einer kauernden Haltung auf den Schützen zu.
Lev. Antworte mir.
Der Eindringling gab zwei weitere Schüsse in die Richtung ab, aus der das Geräusch gekommen war, und verriet damit seine Position. Stefan ergriff die Gelegenheit, um den Abstand schnell zu verringern, und das Herz schlug in seiner Kehle, als er auf die Antwort seines Bruders wartete. Er konnte fühlen, dass auch Judith den Atem anhielt, während die Zeit einen Moment lang aufgehoben zu sein schien.
Nur mein Ego hat ein paar Schrammen abgekriegt. Ich bin über einen verdammten Stein gestolpert.
Das Gras teilte sich vor Stefan und das Gesicht eines Mannes tauchte auf. Auf den entsetzten Zügen des Mannes breitete sich ein Schock aus, doch gleichzeitig riss er die Hand hoch, die seine Waffe umklammert hielt. Stefan war im Vorteil, weil er noch Schwung hatte und damit fest gegen den Körper prallte, das Handgelenk umklammerte und die Waffe von sich wegdrehte, als der Schuss abgegeben wurde; doch das Geräusch direkt neben seinem Ohr ließ ihn vorübergehend beinah taub werden. Sie wälzten sich gemeinsam herum und Stefan rammte dem Mann ein Knie in die Leisten und schlug gleichzeitig sein Handgelenk gegen einen Stein, der aus dem Boden herausragte.
Der Mann versuchte zu schreien, doch das Knie in seinen Leisten hatte ihm den Atem verschlagen. Die Waffe fiel ihm aus schlaffen Fingern, als das Handgelenk mit einem hörbaren Knacks brach.
Ich habe ihn. Judith, bleib im Haus.
Nach diesem letzten Befehl errichtete er rasch seine Schutzschilde, um die Energien, die ihn umgaben, fortzustoßen und Judith erfolgreich aus seinem Inneren auszusperren, damit sie nichts von dem erfuhr, was jetzt passieren könnte.
Er warf die Waffe außer Reichweite und suchte den Mann rasch, aber gründlich nach weiteren Waffen ab. Der einzige andere Gegenstand, den er bei sich trug, war eine Kamera. Lev kauerte sich neben ihn.
»Wer ist das?«
»Keine Brieftasche. Er muss sie zu Hause gelassen haben, als er hergekommen ist, um hier rumzuschnüffeln«, sagte Stefan. »Sagen Sie mir Ihren Namen.«
Der Mann spuckte ihn an.
Stefan riss fest an dem gebrochenen Handgelenk, eine sofortige Vergeltungsmaßnahme. Der Schrei war durchdringend und doch gedämpft, weil Lev dem Mann eine Hand auf den Mund presste. Stefan sah fest in die Augen des Eindringlings hinunter.
»Es gibt etwas, was Sie über mich wissen sollten. Ich kenne mehr Methoden, anderen Schmerzen zuzufügen, als jeder andere Mann, dem Sie jemals begegnen werden. Wir können das auf die harte Tour tun oder wir können es ganz leicht hinter uns bringen, aber verlassen Sie sich darauf – wir werden es tun. Ich bin bis jetzt sehr sanft mit Ihnen umgesprungen. Ihr Name.«
»Mike«, murmelte der Mann. »Mike Shariton.«
Stefan warf Lev die Kamera zu. »Sieh sie dir an.« Er blickte auf den Eindringling hinunter. »Sehen Sie, wie höflich ich sein kann? Ich gebe Ihnen keine Gelegenheit zu lügen.«
Lev betrachtete die Bilder. »Alle Fotos sind von Judith. Die ersten wurden von dir und Judith draußen vor der Galerie aufgenommen. Dein Gesicht ist darauf nicht zu sehen, aber die Fotos wirken … kompromittierend.« Er reichte Stefan die Kamera.
Die Fotografie war aufgenommen worden, als er die Tür der Galerie abgeschlossen hatte und Judiths Körper zwischen seinem Körper und der Tür gefangen hielt. Er gab Lev die Kamera zurück.
»Sie arbeiten für La Roux.« Er formulierte es nicht als Frage.
Shariton antwortete nicht, doch die Wahrheit war in seinen Augen und in seinem verblüfften Atemholen zu erkennen.
»Sie haben diese Fotos bereits an jemanden geschickt,
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