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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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von Energien war gewaltig, so kraftvoll, dass Elektrizität hörbar funkte und knisterte und die Haare auf ihren Körpern sich aufstellten. Er war nicht der Einzige, der es fühlte. Die beiden Beamten und Lev schauten sich alarmiert um. Zum Glück war er der Einzige, der Judith hören konnte.
    Thomas, ich komme raus. Bist du verletzt?
    Wie sollte er das beantworten? Jetzt war sie besorgt um ihn, aber sowie das vorbei war, würde sie höchstwahrscheinlich vor ihm davonlaufen – und das konnte er ihr nicht einmal verdenken. Sie zu verlieren würde schlimmer sein als alle Folterqualen, die er ertragen hatte, als sämtliche Spiele um das blanke Überleben, die er gezwungenermaßen gespielt hatte.
    Bleib im Haus. Der Sheriff ist hier.
    Warum ist dir so kalt?
    Der Beamte hinter ihm packte sein linkes Handgelenk. Das hieß jetzt oder nie. Er kannte jeden Druckpunkt exakt, jede verletzbare Stelle des menschlichen Körpers. Er holte Atem, entspannte seine Hand und ließ zu, dass sich die Handschelle um sein Handgelenk schloss und die Hand auf seinen Rücken gezogen wurde.
    Sie legen mir Handschellen an. Ich kann mit solchen Dingen nicht gut umgehen.
    Das entsprach zumindest der Wahrheit. Als man ihm das letzte Mal die Hände zusammengebunden hatte, war er bewusstlos geschlagen worden, und sie hatten lange Muster in seinen Körper eingebrannt – eine Erinnerung daran, nie einen Feind über sich bestimmen zu lassen. Ihm brach der Schweiß aus, als der Beamte sein anderes Handgelenk packte.
    Thomas, es tut mir furchtbar leid. Ich komme raus. Jonas wird auf mich hören.
    Nein! Ihm war es unerträglich, dass sie ihn so sah. Auf dem Boden. In Handschellen. Angreifbar. Sie durfte ihn so nicht sehen. Er würde niemals in der Lage sein, an seiner Selbstbeherrschung festzuhalten.
    Der Deputy war bereits dabei, ihn schnell und gründlich nach Waffen abzusuchen. Sag mir, was ich tun kann.
    Ihre Stimme zu hören hatte den Ausschlag gegeben und erlaubte es ihm, die Methode seines Bruders auszuprobieren. Du hast es bereits getan, indem du mich abgelenkt hast. Es geht mir schon wieder besser. Wir reden später. Er wusste nicht, ob das eine flehentliche Bitte, eine Drohung oder ein Befehl war.
    Sowie sie sich zurückzog und all ihre starken Energien sich ebenso schnell, wie sie ihn umgeben hatten, wieder auflösten, fühlte er sich vollkommen allein. Sie erfüllte ihn mit ihrem Licht, diesem Glanz, diesem Mitgefühl und mit ihrem Geist, der genau das war, was Judith wirklich ausmachte – und den sie mit aller Kraft zu unterdrücken versuchte. Sie erweckte jeden Teil von ihm, der substanzlos war, nicht mehr als ein durchscheinendes Phantom, wieder zum Leben. Ohne sie war er wieder in der Kälte und in den Schatten.
    »Der hier ist verletzt«, sagte der Deputy, als er Shariton auf die Füße half.
    »Schließ ihn im Streifenwagen ein und nimm seine Aussage auf. Ich rede mit diesen beiden.«
    Jonas Harrington war ein Mann, der selbst ein paar Geheimnisse hatte. Seine Energien, die hell und heiß leuchteten, erreichten Stefan weit vor dem Beamten. Der große Mann mit dem von der Sonne gebleichten Haar und den meerblauen Augen strahlte enorme Konzentration aus, als er mit langen, selbstbewussten Schritten auf sie zukam. Er sah aus wie ein Mann, in dessen Gegenwart man sich besser vorsah, aber entscheidender war, dass er auf ihn wie ein Mann wirkte, dem man mit Vorsicht begegnete, und Stefan achtete immer auf das, was ihm sein inneres Warnsystem sagte.
    Den Deputy, den Jonas mitgebracht hatte, hatte Stefan sofort erkannt, obwohl ihre Wege sich bisher noch nie gekreuzt hatten, aber die Zeitungen in ihrer Heimat hatten vor Jahren viel über ihn geschrieben. Dieser Mann war gemeinsam mit dem jüngsten Prakenskij in einem staatlich geführten Heim aufgewachsen. Er war in Russland ein beeindruckender Kriminalkommissar gewesen und hatte, wie Ilja, später für Interpol gearbeitet.
    Aleksandr Volstov hatte mitternachtsblaue Augen und welliges dunkles Haar. Stefan witterte die Gefahr, die er aus jeder Pore verströmte. Er sah Lev mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Lev schüttelte den Kopf und sagte ihm damit, dass er Volstov bisher noch nicht begegnet war, den Mann jedoch erkannte, weil er zu der Zeit, als Volstov Kriminalkommissar gewesen war, in Russland oft genug Fotos von ihm in den Zeitungen gesehen hatte.
    Volstovs Blick wurde schärfer und wandte sich Jonas zu, als er Lev sah. Harrington deutete ein Kopfschütteln an, das Stefan nicht

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