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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wusste er, dass er sich schon jetzt verändert hatte und mit der Zeit gut darin werden würde, mit ihr zusammen zu sein.
    »Judith.« Sein Bedürfnis, sie zu überzeugen, war so groß, dass seine Stimme gequält klang. »Ich werde nicht so tun, als sei ich jemals ein guter Mensch gewesen. Verdammt noch mal, ich kann ja nicht mal von mir behaupten, wirklich ein Mensch gewesen zu sein. Ich bin ein Werkzeug, ein verflucht gutes Werkzeug. Ich kenne keine andere Lebensform, aber ich will anders leben. Ich weiß, dass ich gut darin sein könnte, mit dir zusammen zu sein. Für mich gibt es nur dich. Ich wüsste, wann du etwas bräuchtest, wann du traurig oder fröhlich bist. Und ich kann dich gegen die Gefühle anderer Menschen abschirmen und es leichter für dich machen, wenn du in der Öffentlichkeit bist. Aber vor allem bin ich fähig, andere gegen deine Gefühle abzuschirmen. Schon allein das bedeutet für dich die pure Freiheit.«
    Er kam sich vor wie ein Anwalt, der im letzten Moment versucht, einem Mann das Leben zu retten.
    Judith warf ihm über ihre Schulter einen Blick zu, einen vollkommen natürlichen Blick, den er sexy fand. Trotz seiner unbeugsamen Selbstbeherrschung regte sich sein Körper. Er würde jedoch auf keinen Fall Sex ins Spiel bringen. Sie musste ihn wollen, weil sie zusammenpassten, nicht nur weil die Chemie zwischen ihnen explosiv war – obwohl …
    »Tu das bloß nicht«, warnte sie ihn leise, aber ohne große Überzeugung.
    Er heftete diese Information ab, um sie gegebenenfalls später hervorzuholen. Sie war mehr als anfällig für Verführungskünste, und das war etwas, was er verdammt gut beherrschte. Er bedachte sie mit einem matten Lächeln. »Ich kämpfe um uns, Judith.«
    Sie füllte den Teekessel mit Wasser und stellte ihn auf den Herd. »Dein Leben ist so anders verlaufen, Thomas. Ich kann mir nicht mal die Orte vorstellen, an denen du gewesen bist, oder mir die Situationen ausmalen, in die du geraten bist. Ich habe in den letzten Jahren ein ruhiges Leben geführt. Wir sind hier in einer Kleinstadt – eigentlich ist es mehr ein Dorf. Die Menschen sind sehr tolerant, aber wir sind alle auch ein bisschen eigenartig. In unserem Ort geht es friedlich zu und viel los ist hier auch nicht. Falls jemand mal in Schwierigkeiten gerät, gibt es den Sheriff, der sich darum kümmert. Hier stirbt man aufgrund seines Alters oder im Meer beim Tauchen oder dergleichen. Wie könnte ein Mann wie du hier etwas interessant finden?«
    Er ließ sich Zeit, da er instinktiv wusste, dass sie ihn nachdenklich machen wollte, doch er brauchte sich überhaupt keine Gedanken zu machen. »Ich hatte nie ein eigenes Leben, kein echtes Leben, mit einer Familie, und ich kann, ehrlich gesagt, nicht über längere Zeiträume unter Menschen sein. Ich habe außerhalb der Zivilisation gelebt und kenne die Regeln nicht. Ich kann mich überall anpassen, wenn es nötig ist, aber ich bin dann nie ich selbst. Bisher spielte ich immer eine Rolle, und all das nur, um irgendein Ziel zu erreichen. Jetzt wünsche ich mir Frieden, ich brauche einen Ort, an dem ich den Rest meiner Tage in Freiheit verbringen kann, und Sea Haven erscheint mir ideal dafür. Thomas Vincent würde sich dafür begeistern, eine Galerie und eine Ehefrau zu haben, die malt und ganz erstaunliche Kaleidoskope herstellt.«
    Judith hielt ihm den Rücken zugekehrt und beschäftigte ihre Hände damit, losen Tee in den Einsatz der Teekanne zu füllen. »Was ist mit Stefan Prakenskij? Ich interessiere mich mehr für ihn und dafür, was er will.« Jetzt drehte sie sich zu ihm um, lehnte sich an die Anrichte und sah ihm erst forschend ins Gesicht und dann fest in die Augen. »Was will Stefan?«
    »Ich will dich, Judith. Ich will mit dir leben und dich lieben. Ich will alles sein, was du brauchst.«
    Er legte eine Hand auf ihre Wange, denn er konnte es nicht lassen, sie zu berühren. Sein Daumen glitt über all diese glatte, zarte Haut, der er nicht widerstehen konnte. Er fand sie wunderschön – ihren Körperbau, ihre exotischen Augen, ihren Mund, diese kleine, gerade Nase und ihre faszinierenden Grübchen. Doch das, was sich aus ihrem Innern ergoss, war es, was eine besondere Freude durch seine Adern strömen ließ.
    »Ich kann gut darin sein, radost’ moja, dich glücklich zu machen. Für deine Sicherheit zu sorgen. Dich zu lieben. Das alles kann ich tun.«
    Als sie etwas sagen wollte, schüttelte er den Kopf und legte ihr einen Finger auf die Lippen.
    »Aber du musst

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