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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dir deiner Sache sicher sein. Es gibt kein Zurück. Du musst wissen, was für eine Art von Mann ich gewesen bin und was ich getan habe, Judith. Du musst dir darüber klar werden, dass du keinerlei Ähnlichkeit mit mir hast. All diese dunklen Orte in dir sind normal, die hat jeder. Ich aber bin diese dunklen Schatten, ihre Verkörperung. Kannst du mit einem Mann zusammenleben, der innerlich und äußerlich voller Narben ist? Menschen wie ich genesen nicht. Uns sind gewisse Dinge in Fleisch und Blut übergegangen und wir können uns nicht ändern. Du musst in der Lage sein, mein wahres Ich zu lieben.«
    Der Teekessel begann zu pfeifen und Judith wirbelte herum, um das heiße Wasser in die Teekanne zu gießen. Stefan trat nicht zurück, um ihr mehr Bewegungsfreiheit zu geben, sondern blieb stattdessen dicht hinter ihr stehen, atmete tief ihren Duft ein und wollte sie dazu bringen, dass sie ihn verstand. Er kannte sich und wusste, dass er ein harter Mann war, in den Feuern der Hölle gestählt. Aber nicht nur das, sondern wahrscheinlich hatte er auch die meiste Zeit im Höllenfeuer verbracht, verloren in den Rängen der Verdammten, doch er sah einen Ausweg. Genau hier. Und jetzt. Obwohl Ivanov Jagd auf ihn machte. Obwohl Sorbacov in Panik geriet, weil ein Journalist begonnen hatte, brisante Informationen über militärische Trainingslager für Kinder auszugraben.
    Stefan wusste, dass sich die Außenwelt darunter in erster Linie kleine Kinder vorstellte, die darauf vorbereitet wurden, als Schläferzellen in die Vereinigten Staaten, nach Großbritannien und in einige andere Länder geschickt zu werden. Diese wenigen Menschen, die im Licht der Öffentlichkeit lebten, heirateten und Kinder bekamen, würden wahrscheinlich nie auf den Plan gerufen werden, und wie viel echten Schaden könnten sie tatsächlich anrichten? Die anderen waren es – diejenigen, die dazu ausgebildet worden waren, in den Schatten zu leben, Mörder und Verführer, Männer und Frauen, die innerhalb von Sekunden töten und verschwinden konnten, als seien sie nie da gewesen –, die diese Länder fürchten mussten. Und diese Menschen waren es auch, von denen Sorbacov befürchtete, ihre Existenz könnte ans Licht kommen.
    Sorbacovs Methoden waren brutal gewesen, und nur den zähesten Kindern mit dem stärksten Willen war es gelungen, sie zu überleben. Wenn ans Licht kam, wie er Kinder hatte foltern lassen, wenn die wahrhaft tödliche Natur dieser kleinen Armee von Agenten ans Tageslicht kam, dann würden der Mann und seine politische Karriere zerstört sein, und das wusste er. Er konnte es sich nicht leisten zuzulassen, dass diese Information an die Öffentlichkeit kam.
    Judith schenkte zwei Tassen Tee ein und drehte sich mit den Tassen in den Händen zu ihm um. »Wir brauchen Milch. Im Kühlschrank dort drüben.« Sie wies mit ihrem Kopf in die Richtung.
    Sein Herz setzte einen Schlag lang aus. Die Milch für den Tee zu holen war eine so häusliche Geste. Er zwang sich zu langsamen Schritten und war weiterhin entschlossen, ihr so viel wie möglich von der Wahrheit zu sagen. »Wenn du dich für mich entscheidest, Judith, wird es nicht reibungslos abgehen. Deine Schwestern werden versuchen, mich dir auszureden«, sagte er. »Ich kann es ihnen nicht einmal verübeln. Sie werden es aus Liebe zu dir tun, weil sie befürchten, du tätest etwas Verrücktes, wenn du dich an mich bindest. Es wird schwierig sein, nicht auf sie zu hören, Judith, weil die Dinge, die sie sagen, höchstwahrscheinlich der Wahrheit entsprechen werden. Ich bin kein anständiger Mensch und das werden sie hervorheben. Ich habe Menschen getötet und sie werden es wissen. Ich bin dazu fähig, meine wahre Aura zu verbergen, und demnächst werden sie auch das wissen. Sie werden Angst um dich haben.«
    Er goss die Milch in beide Tassen und nahm zur Kenntnis, dass Judith mehr Milch in ihrem Tee wollte als er. Sie trank einen Schluck und betrachtete ihn über den Rand ihrer Teetasse hinweg.
    »Mach ein Kaleidoskop mit mir.«
    Er sah sie finster an. »Judith, ich muss wissen, ob du zu mir hältst oder nicht.«
    »Ich weiß es noch nicht. Mach ein Kaleidoskop mit mir. Genau das brauche ich. Jetzt sofort. Heute Nacht. Komm mit mir in mein Studio und fertige das Kaleidoskop an.«
    »Ist das eine Art Test?«
    Sie nickte bedächtig. »Was dich betrifft, kann ich meinen Instinkten nicht trauen. Ich will aber auch nicht nur auf meine Schwestern hören. Ich kann mich noch nicht einmal auf meine

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